Dachziegel aus Metall – von Polen in die USA

Ein ganzes Dach auf einer Palette? Kein Problem für einen Dachziegelhersteller in Polen. Seine Produkte werden auch in den USA nachgefragt. Militzer & Münch Polen sorgt dafür, dass die innovativen Ziegel zuverlässig ankommen.

Im Jahr 2017 hat Polen Güter im Wert von über 230 Milliarden US-Dollar exportiert, ein absoluter Spitzenwert (Quelle: Statista). Die meisten Güter gehen nach wie vor in die europäischen Nachbarländer, vor allem nach Deutschland. Doch das Angebot guter, wettbewerbsfähiger Produkte ermutigt viele Unternehmen dazu, auch über die Grenzen der EU hinaus zu exportieren.

Wettbewerbsfähig: Modular Metal Roofing Tiles

Wie zum Beispiel ein Hersteller von innovativen Produkten für Dächer und Fassaden. Seine Dachziegel aus Metall (modular metal roofing tiles) sind im Vergleich zu den üblichen Ton- oder Betondachziegeln langlebiger, leichter, einfacher in der Montage und halten auch Stürmen besser stand.

Alles in allem ein modernes und wettbewerbsfähiges Produkt, das nicht nur in Polen, sondern auch in weit entfernten Märkten wie den USA seine Abnehmer findet.

„Den Export in diese Länder zu wagen, hängt für viele Unternehmen auch von einer reibungslosen Logistik ab“, sagt Paweł Twardokes, Deputy COO Militzer & Münch Polen. „Wir beraten unsere Kunden von Anfang an, suchen für sie die beste logistische Lösung und setzen sie um.“

Dabei gilt es, so manche Herausforderung zu meistern: Die Zollabwicklung muss reibungslos laufen und auch der Fahrermangel in den USA darf nicht zum Problem werden – für Militzer und Münch Polen das tägliche Geschäft.

Road, Sea, Rail: Paletten im 20-Fuß-Container

Die innovativen Dachziegel aus Metall reisen seit Ende 2017 komfortabel und zuverlässig auf Paletten in die USA über Norfolk in Virginia bis nach Chicago. Ungewöhnlich groß sind die Lieferungen: jeweils rund 50 bis 70 Standard-Container (20-Fuß). Militzer & Münch managt die Door-to-Door-Transporte per Landverkehr, Seefracht und auf der Schiene.

Die Lieferung benötigt ab Abholung nicht mehr als 28 Tage bis zu ihrem Endziel in den USA. „Unser Kunde denkt nun über den Export seiner Waren in weitere Länder nach“, sagt Paweł Twardokes. „Kanada, Australien und auch das näher gelegene UK stehen auf dem Programm.“

Hier geht es um jeden Millimeter

Eine komplette Verpackungsanlage in zwei Tagen vom süddeutschen Schwäbisch Hall ins saudi-arabische Dammam – per Luftfracht eigentlich kein Problem. Und doch ging es am Ende um jeden Millimeter.

Für diesen Kunden wollte sich Militzer & Münch so richtig ins Zeug legen: Die Hamba-Gasti GmbH ist ein führender Anbieter von Füll- und Verschließmaschinen speziell für die Molkerei- und Nahrungsmittelindustrie. Das Unternehmen gehört zur italienischen IMA S.p.A.

Die Aufgabe: schwierig, aber nicht unlösbar. Schwergut in Übergröße, eine komplette Verpackungsanlage samt Zubehör, rund 17.000 Kilogramm schwer – sie sollte kurzfristig an ihren Bestimmungsort nach Saudi-Arabien.

Umso größer die Überraschung bei der Abholung: Statt in drei Kisten waren die 17.000 Kilogramm in zwei übergroßen Holzkisten verstaut. Doch passt die Fracht so verpackt überhaupt in die Boeing 747?

Der Zeitdruck verbot jede Alternative. So leisteten das Militzer & Münch-Team und die Mitarbeiter des Flughafens in Luxemburg Millimeterarbeit, um die Kisten unversehrt in den Frachtraum des Flugzeuges hineinzumanövrieren.

„Diese Situation kostete Nerven, doch am Ende klappte alles perfekt“, sagt Felix Luz, Senior Sales Manager Militzer & Münch Karlsruhe. „Unseren Kunden haben wir mit der schnellen Lieferung und unserem Engagement wirklich überzeugen können – es stehen Folgeaufträge in Aussicht.“

Süddeutschland als wichtiger Standort

  • Seit Dezember 2017 gibt es das Militzer & Münch Vertriebsbüro Karlsruhe
  • Neben den Militzer & Münch Teams München, Stuttgart und Nürnberg bedient auch Militzer & Münch Karlsruhe die hohe Nachfrage für Logistik in Süddeutschland
  • Militzer & Münch Karlsruhe konnte bereits Aufträge für regelmäßige weltweite Ersatzteillieferungen per Luftfracht gewinnen
  • Im August wickelte das Team erneut eine Schwergut-Sendung ab – diesmal per Seefracht nach China

Usbekistan investiert, Militzer & Münch profitiert

Usbekistan zählt zu den weltweit größten Produzenten von Baumwollfasern. Bereits seit einigen Jahren investiert die zentralasiatische Republik in die Textil- und Bekleidungsindustrie. Dabei setzt Usbekistan auf Technologien und Know-how aus dem Ausland. Die Branche erwartet weiterhin einen massiven Ausbau der Kapazitäten.

Von den Investitionen in die Textilindustrie profitieren auch Militzer & Münch und seine Kunden. Für einen der größten Textilexporteure der GUS holte Militzer & Münch Usbekistan die Ausstattung für eine neue Produktionsstätte in das Fergana Tal. Der Textilexporteur legte hier, in der Region Uchkurgan, zwei seiner Fabriken zu einem Standort zusammen. Das Fergana Tal ist bekannt für seine blühende Seiden-Produktion.

Für die neue Produktionsstätte benötigte der Textilexporteur Maschinen und weiteres Equipment aus dem Ausland – genauer gesagt aus zehn Ländern: Belgien, Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Korea, China, Indien, der Schweiz und der Türkei. Zehntausende Kilometer legten die Güter per Flugzeug, Schiff, Bahn und Lkw zurück. Das gesamte Transportvolumen umfasste zirka 650 Einheiten, verteilt auf 150 Full Truck Loads und 500 40-Fuß-Container.

„Das Projekt dauerte etwa ein Jahr, war sehr spannend, aber auch herausfordernd.“

Renata Gafarova
Projektmanagerin bei Militzer & Münch Usbekistan

Zu der Ausstattung gehören unter anderem ein komplettes Labor, Baumwoll-Spinn-Anlagen, eine Umspulmaschine, eine Kompressor-Station, Webmaschinen, Wickelmaschinen, eine Strickmaschine sowie eine Klimaanlage.

„Das Projekt dauerte etwa ein Jahr, war sehr spannend, aber auch herausfordernd“, sagt Renata Gafarova, Projektmanagerin bei Militzer & Münch Usbekistan. „Wir mussten die Lieferungen aus zehn verschiedenen Ländern exakt koordinieren, die unterschiedlichen Zollbestimmungen beachten – und all das mit den Anforderungen unseres Kunden abstimmen. Wir sind stolz und sehr zufrieden, dass alles so gut geklappt hat.“

Textilbranche in Usbekistan investiert eine Milliarde US-Dollar

In Usbekistan ist die Textil- und Bekleidungsindustrie der zweitumsatzstärkste Industriezweig des verarbeitenden Gewerbes nach der Lebensmittel-, Getränke- und Tabakindustrie. Ein Grund mehr für die usbekische Regierung, in die Textilbranche zu investieren. Im Jahr 2015 hat die staatliche Aktionärsgesellschaft „O´zbekyengilsanoat“ ein Entwicklungsprogramm bis 2020 angekündigt. In diesem Zeitraum sollen Projekte in der usbekischen Textilindustrie für eine Milliarde US-Dollar verwirklicht werden.

Die Investitionen bieten auch für Militzer & Münch Usbekistan das Potenzial für weitere Aufträge. „Der Textilexporteur ist einer unserer größten Kunden und wir sind stolz darauf, für seine acht Fabriken auf dem gesamten Gebiet der Republik Usbekistan tätig zu sein“, sagt Khurshid Kasimdzhanov, Managing Director M&M Militzer & Münch Usbekistan. „Der Ausbau der Textilindustrie ermöglicht es uns, die Zusammenarbeit mit diesem Kunden zu erweitern sowie neue Kunden aus der Branche zu gewinnen.“

„Wir sind weit gekommen“

Wojciech Łyżwiński ist seit über einem Vierteljahrhundert bei Militzer & Münch Polen. Dieses Jahr ist sein letztes als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A. Danach wird er weiter als Präsident des Aufsichtsrates tätig sein. In diesem Interview spricht er über seinen Weg mit Militzer & Münch, über Herausforderungen, Errungenschaften und die Zukunft.

Was war Ihre Motivation im Bereich Logistik zu arbeiten? Und was haben Sie gemacht, bevor Sie zu Militzer & Münch kamen?

Ich war Leiter der Verwaltung an der Warschauer School of Economics, der größten Wirtschaftsuniversität des Landes. Die politische Veränderung in Polen 1989 eröffnete der polnischen Bevölkerung viele neue Möglichkeiten. In unserem Leben veränderte sich dadurch viel – sowohl in punkto Politik als auch in der Wirtschaft. Es war eine Riesenchance für uns, sich weiterzuentwickeln, neue Ziele anzustreben. Ich fragte mich: „Bin ich bereit, mich in meinem Leben umzuorientieren?“

Ich denke Veränderung bietet immer eine Möglichkeit, neue Ziele zu erreichen. Nachdem ich einen Anruf von einem Kollegen an der Universität bekam, der vorschlug, wir könnten gemeinsam eine Firma im Logistik-Bereich gründen, brauchte ich also nicht lange, um mich zu entscheiden – und so sagte ich ja.

Ich musste eine Menge Dinge von Grund auf erlernen. Es war sehr interessant, sich mit diesen neuen Aufgaben zu beschäftigen. Nach einigen Tagen Ausbildung in Deutschland begann ich, Mitarbeiter für unsere neue Organisation einzustellen. Der Erste war Marek Ziemniewicz – er hatte gerade sein Studium im Fach Transport an der Warschauer School of Economics mit dem Master abgeschlossen. Er arbeitet immer noch bei uns, als Mitglied des Verwaltungsrates und Leiter Operations.

Welche Aufgaben haben Sie als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.?

Ich bin dafür verantwortlich, das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Marktposition zu stärken. Wir haben ein Zwei-Mann Management-Team, und wir sind beide Mitglieder des Direktoriums. Marek Ziemniewicz verantwortet die Operative sowie den Vertrieb unserer Dienstleistungen.

Mein Management-Bereich umfasst alles andere, die Verantwortung für unsere Niederlassungen in Polen sowie den Finanz- und HR-Bereich. Ich vertrete M&M air sea cargo S.A. auch bei polnischen Organisationen wie der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik. In dieser Körperschaft zum Beispiel war ich bis Juni letzten Jahres Vorstandsmitglied. Marek Ziemniewicz hat meinen Patz für die neue Amtszeit eingenommen.

Wojciech Łyżwiński

Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.


Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Position?

Wir sind in unserer Geschichte weit gekommen und bisher einen sehr erfolgreichen Weg gegangen. Wir starteten als kleines Team mit Verzollungs-Diensten. Heute, im Jahr 2018, sind wir auf allen möglichen Gebieten tätig: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport. Die größte Herausforderung war, ein Team von großartigen Spezialisten zu finden und für viele Jahre zu halten. Denn das größte Gut unseres Unternehmens sind die Mitarbeiter und ihr Know-how.

Man kann das mit einer Fußballmannschaft vergleichen, die um einen Pokal spielt. Oft ist es so, dass die besten Spieler den Club wechseln wollen, wenn der Pokal gewonnen ist. Mir gelang es, die wesentlichen Spieler zu behalten. Viele von ihnen sind schon bis zu 25 Jahre bei uns. Sie sind maßgeblich beteiligt daran, dass die Zahl der transportierten TEUs stetig zunimmt und die Umsatzzahlen von Militzer & Münch Polen steigen.

Was sind die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Polen in den letzten 25 Jahren? 

Zuerst haben wir eine Zoll-Agentur aufgebaut. Als nächste Schritte folgten Abteilungen für Luftfracht und etwas später Seefracht und dann FTL Transporte. Wir eröffneten Niederlassungen in Wrocław, Kraków, Pruszków bei Warschau und Rzeszów. Militzer & Münch Polen wurde ISO-zertifiziert und erhielt den AEO Status.

2017 beschlossen wir, noch einen Schritt weiter zu gehen: Wir starteten ein sehr erfolgreiches Road-Segment unter der Leitung von Radek Brejnak. Wir schufen außerdem ein starkes Vertriebsteam unter der Führung von unserem Sales Director Artur Wojtczak, der uns half, unseren Umsatz um über 30 Prozent zu steigern.

Das Team von Militzer & Münch Polen.


Welche großen Logistikprojekte wurden bislang in 2018 durchgeführt? Gibt es herausragende Projekte für die zweite Hälfte des Jahres? 

Wer dieses und letztes Jahr den ‚Compass‘ und die ‚Team&Motion‘, unsere interne Mitarbeiter-Zeitschrift, verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass sich Militzer & Münch Polen zu einem aufsteigendem Star der Holding entwickelt. Wir sind definitiv eine der aktivsten Gesellschaften in der Gruppe. Das freut mich wirklich. Ich bin so stolz auf mein Team.

Wir bearbeiten eine Menge interessanter Projekte und folgen dem Trend des polnischen Marktes, was manchmal schwierig sein kann angesichts des starken Wettbewerbs zwischen all den Global Playern, die in Polen in der Logistikbranche aktiv sind. Aber wir geben nie auf – ganz im Gegenteil.

Die Menge der Güter, die aus Polen exportiert werden, ist schnell gewachsen. Wir sind Teil dieser Entwicklung, zum Beispiel, indem wir Milch-, Obst- und Getränke-Exporte abwickeln. Andererseits hat dieser Anstieg im Export auch zu zusätzlichen Regulierungen und Restriktionen geführt. Wir mussten uns weiterentwickeln und neue Lösungen implementieren, um Projekte für unsere Kunden abzuwickeln. Also haben wir die Anerkennung als Regulated Agent beantragt. Mit dieser Zertifizierung können wir die Sicherheit der Supply Chain für Güter sicherstellen, die an Bord von Passagierflugzeugen transportiert werden.

Sind für dieses Jahr strategische Veränderungen geplant bei M&M air sea cargo S.A.?

Ende des Jahres gehe ich nach 26 Jahren bei Militzer & Münch in den Ruhestand. Bis dahin müssen wir die Zusammensetzung unseres Verwaltungsrats neu regeln. Aber ich werde dem Unternehmen eng verbunden bleiben als Präsident des Aufsichtsrates. So werde ich weiterhin meine Kollegen unterstützen, vor allem Marek Ziemniewicz, der meine Position als Managing Director übernehmen wird. Ich bin von ganzem Herzen von seinem Erfolg überzeugt.

Bereits vollzogene Veränderungen, wie die Beförderung einiger Mitarbeiter, haben unserer täglichen Arbeit eine neue Qualität gegeben und uns in Bezug auf Entwicklung und Management auf ein höheres Niveau gebracht. Zum Beispiel Artur Wojtczak, der sehr aktiv die Zusammenarbeit zwischen den Militzer & Münch Standorten weltweit vorantreibt und B2B Verbindungen schafft – er ist jetzt unser Sales Director. Oder unser Business Development Manager Paweł Szelest: Er fungiert als Head of Procurement and Tender Manager. Beata Antolak wurde zum Financial Director befördert. Ich habe Glück, dass ich die besten Leute vom polnischen Markt um mich herum habe.

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Polen hauptsächlich tätig?

Wir sind in allen Bereichen tätig: vom Lebensmittel- und Getränketransport per Luftfracht oder an Bord eines Kühlcontainers bis zu temperaturgeführten Luftfrachttransporten. Unser Team bearbeitet auch komplexe Schwergut-Fracht, zum Beispiel beim Umzug von ganzen Fabriken oder beim Transport von schweren Maschinen ins Ausland.

Wie sehen Sie das Potential von Polen als Logistik-Standort?

Polens Potential ist riesig: Das Land hat eine zentrale Lage in Europa, und wir registrieren kontinuierlich hervorragendes Wirtschaftswachstum. Unser Land ist ein Hub für Bahnfracht und Seetransporte mit direkten Verbindungen aus China und mit vielen Logistik-Terminals, die von internationalen Firmen genutzt werden. Ich sehe die Zukunft in leuchtenden Farben. Lasst uns unsere Erfolgs-Story weiterschreiben.

Militzer & Münch Polen

  • Gründungsjahr: 1991
  • Mitglied der PIFFA (Polish International Freight Forwarders Association, der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik)
  • IATA Cargo Agent
  • ISO 9001:2015 zertifiziert durch Lloyd’s Register Quality Assurance
  • AEO Status (Authorized Economic Operator, Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter)
  • Mitarbeiter: 65
  • 2 Standorte in Warschau; Niederlassungen in Wrocław, Rzeszów, Kraków, Pruszków
  • Produkte: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport, Zoll-Dienstleistungen, Projektlogistik
  • Zu den Hauptkunden zählen Unternehmen aus dem Automotive Sektor, aus der Maschinenbau-, Luftfahrt-, Kosmetik- und Modebranche sowie aus der Elektronik- und Lebensmittelindustrie.

Militzer & Münch wächst in Deutschland

Mit einer neuen Niederlassung im Ruhrgebiet umfasst das Militzer & Münch-Netz jetzt bundesweit 16 Standorte und deckt damit alle wichtigen Logistikregionen in Deutschland ab. Weiteres Wachstum ist geplant.

Deutschland zählt zu den wichtigsten Logistikmärkten weltweit und ist 2018 von der Weltbank erneut zum Top-Logistikstandort unter 160 Ländern gewählt worden. Das spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung von Militzer & Münch wider. 2017 ist Militzer & Münch sowohl in den Bereichen Luft- und Seefracht als auch bei den Landverkehren überdurchschnittlich gewachsen.

Das ermöglichte auch den weiteren Netzausbau: Inzwischen beschäftigt Militzer & Münch Deutschland in seinen 16 Niederlassungen rund 250 Mitarbeiter, die sich um die Bedürfnisse der Kunden kümmern. Die Leistungspalette reicht von der Projektlogistik über Luft- und Seefracht bis hin zur Abwicklung von Lkw- und Bahnverkehren sowie Transporten entlang der neuen Seidenstraße. In allen Bereichen steckt Wachstumspotenzial.

 

 

Starker Standort im Ruhrgebiet

Im Frühjahr hat Militzer & Münch sein Netzwerk in Deutschland mit einem neuen Standort im nordrhein-westfälischen Sprockhövel nahe Wuppertal ausgebaut. Hier bietet der Logistikdienstleister vor allem Kunden aus dem Ruhrgebiet internationale Logistikservices an.

Interessante Großaufträge kann das Militzer & Münch Team in Deutschland bereits vorweisen: „Für eine international tätige Baumarktkette beliefern wir beispielsweise Filialen in Slowenien, Kroatien und Bosnien“, sagt Tom Rosman, Managing Director M&M Militzer & Münch GmbH. „Und für einen führenden Technologiekonzern wickeln wir Bahnverkehre zwischen China und Deutschland ab“, ergänzt Marc Pinheiro, Managing Director M&M air sea cargo GmbH.

Zwei Gesellschaften – ein Ziel

Die beiden operativen deutschen Militzer & Münch Gesellschaften M&M Militzer & Münch GmbH und M&M air sea cargo GmbH, beide unter dem Dach der M&M Militzer & Münch Deutsche Holding GmbH, arbeiten eng zusammen.

„Gemeinsam bauen wir den Service für unsere Kunden in Deutschland aus und wollen weiter wachsen“, sagt Tom Rosman. „Mit der Einführung eines neuen Customer-Relationship-Management System (CRM) sind unsere Aktivitäten noch transparenter und lassen sich besser aufeinander abstimmen.“ Aktuell bedient Militzer & Münch Deutschland vorwiegend die Branchen Consumer Goods, Industriegüter, Maschinenbau und Automotive.

Außerdem sollen die Verkehre auf den Relationen Tunesien, Marokko, Algerien, Türkei und Russland in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Dabei arbeitet das Team in Deutschland eng mit den anderen Landesgesellschaften der Militzer & Münch Gruppe zusammen und realisiert unter anderem umfangreiche Logistikprojekte.

Deutschland ist „Logistik-Weltmeister“

  • Zum dritten Mal in Folge wurde Deutschland von der Weltbank zum Top-Logistikstandort unter 160 Ländern gekürt (2014, 2016, 2018).
  • Ausschlaggebend dafür ist der Logistikleistungsindex (Logistics Performance Index, LPI). Hier erreicht Deutschland auf einer Skala von 1 bis 5 einen Wert von 4,2.
  • Sechs Faktoren werden für den LPI bewertet: Zollabfertigung, Infrastruktur, Dienstleistungsqualität, der Preis internationaler Sendungen, die Möglichkeiten zur Sendungsverfolgung sowie die Häufigkeit, mit der Waren pünktlich ihr Ziel erreichen.
  • Deutschland ist besonders stark beim Faktor Infrastruktur, wo das Land erneut Spitzenreiter ist.
  • Platz 2 als Top-Logistikstandort belegt Schweden, Platz 3 Belgien.

Mehr Services mit dem Rail Competence Center

Für alle Transporte per Schiene zwischen Europa und China ist das neue Rail Competence Center (RCC) von Militzer & Münch jetzt nicht nur wichtige Schnittstelle zum Kunden, sondern auch zu allen Landesgesellschaften. Das Team um Michael Spitzlei sitzt in Düsseldorf (Deutschland).

Die Nachfrage nach Bahntransporten zwischen China und Europa steigt seit Jahren an. Diese Entwicklung beobachtet auch Militzer & Münch. Mit dem Rail Competence Center laufen bei dem Logistiker daher alle Bahntransporte auf der Verbindung Europa-China über eine zentrale Anlaufstelle. Seit Anfang 2018 führt Militzer & Münch das RCC in Düsseldorf als eigene Niederlassung.

 

 

Die Vorteile des RCC liegen auf der Hand: Kunden von Militzer & Münch profitieren von der jahrelangen Erfahrung, die das Team einbringt. „Wir kennen uns mit den verschiedenen Einfuhr- und Zollbestimmungen sowie den unterschiedlichen Schienenspurweiten der Länder aus und wissen, wie wir Lizenzen und Zertifikate einholen“, sagt Michael Spitzlei, Head of the Rail Competence Center bei M&M air sea cargo GmbH. Nur 18 bis 20 Tage braucht ein Bahntransport von Europa nach China – das ist schneller als mit dem Schiff und zudem günstiger als mit dem Flugzeug.

FCL- und LCL-Transporte steigen an

„Wir freuen uns, dass unser Service so gut angenommen wird“, sagt Michael Spitzlei. „Auf der Verbindung Europa-China konnten wir im Bereich `Full Container Load´ einen Zuwachs von zirka 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Bei den `Less than Container Loads´ stieg die Anzahl sogar um 50 Prozent. Die gute Entwicklung bietet uns die Chance, unsere Produktpalette stetig zu erweitern.“ Der neueste Service: Militzer & Münch bietet auf der Verbindung Duisburg-Wuhan den Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn an. Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg.

Das RCC Team fertigt sowohl Eastbound- als auch Westbound-Verkehre per Bahn in Zusammenarbeit mit anderen Militzer & Münch Landesgesellschaften ab. Kundenbedürfnissen können die Teams so individuell nachkommen. Über Militzer & Münch Standorte in Nord-, West-, und Süddeutschland können Kunden aus ganz West- und Osteuropa ihre Fracht abwickeln.

Kontakt zum Rail Competence Center

Ansprechpartner: Michael Spitzlei
M&M air sea cargo GmbH
Ungelsheimer Weg 6
40472 Düsseldorf
Deutschland
Tel.: + 49 211 43 71 86 - 0
Fax: + 49 211 43 71 86 - 25
mumairdus@mumnet.com

Neue Landesgesellschaft in Sri Lanka

Bereits seit 2015 ist Militzer & Münch durch ein Delegationsbüro in Sri Lanka aktiv. Das Team erlebt vor Ort mit, wie die Bedeutung des Landes als Logistikstandort wächst. Ein Grund, hier eine eigene Landesgesellschaft zu gründen. 

Sri Lanka hat sich in den letzten Jahren zu einem Logistikknotenpunkt auf der maritimen Seidenstraße in Südasien entwickelt. Zu verdanken ist das unter anderem dem großzügigen Ausbau des Hafens von Colombo. Das Potenzial des Landes nutzte Militzer & Münch zunächst durch ein Delegationsbüro vor Ort.

Jetzt gründete Militzer & Münch eine eigene Landesgesellschaft in der Nähe des Hafens von Colombo. Im Mai 2018 feierte das Unternehmen die Eröffnung des neuen Standortes. Von hier aus bietet Militzer & Münch seinen Kunden nun umfangreiche Services im südasiatischen Raum.

Team bedient Nischenmarkt

An dem neuen Standort führt Militzer & Münch die Seefrachttransporte in Regionen des Indischen Ozeans und Asiens durch. Außerdem wickelt der Logistiker hier die Konsolidierung von Sendungen ab. Zum Portfolio von Militzer & Münch Sri Lanka gehören auch Transporte nach Europa. Güter aus Sri Lanka sind beispielsweise Tee für die Ukraine, Weißrussland, Russland und Dänemark sowie Flugzeugreifen für Belgien, Deutschland, Russland, Dänemark und Großbritannien.

Das fünfköpfige Team bietet außerdem Standard-Transporte, Luftfracht und umfassende Komplettlösungen für komplexe Projekte an. „Mit Lieferungen in die GUS-Länder bedienen wir zudem einen Nischenmarkt“, sagt Dilum Stembo, Managing Director M&M Militzer & Münch (Pvt) Ltd. „Für die Zukunft planen wir unsere Services mit Door-to-Door-Transporten nach Europa und in die USA auszuweiten.“

Logistik in Sri Lanka

Die Logistikbranche in Sri Lanka nimmt stetig an Fahrt auf. Die Regierung des Landes beschloss, den Ansprüchen der modernen Logistik gerecht zu werden und die Branche nachhaltig zu stärken. Seit 2008 wurde der Hafen von Colombo stark ausgebaut. Das Konzept geht auf: Der „Liner Shipping Connectivity Index 2017“ der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) erklärte Sri Lanka zu einem der am besten angebundenen Länder für Seefracht in Südasien. Somit ist der Hafen von Colombo eines der wichtigsten Logistik-Hubs in der Region.

Marktnischen nutzen

Logistikunternehmen gibt es wie Sand am Meer. Um als mittelständischer Logistiker in China erfolgreich zu sein, braucht es daher zwei Dinge: einen klaren Plan und eine Nische im Markt – weiß Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China.

Mit Ausfuhren im Wert von rund 2,26 Billionen US-Dollar war China 2017 Exportweltmeister. Für Militzer & Münch bietet der Aufschwung der Wirtschaft in China neue Chancen. Dank der stetig wachsenden E-Commerce-Branche transportiert der Logistiker vermehrt Güter aus China nach Zentralasien, Russland und Europa. Für diese Verkehre nutzt Militzer & Münch auch die Handelsrouten der neuen Seidenstraße.

Der chinesische Präsident Xi Jinping treibt seit seinem Amtsantritt 2013 die Entwicklung der neuen Seidenstraße mit der Belt and Road Initiative (BRI) voran. Das Land investiert bis zu 1.000 Milliarden Dollar in den Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen Europa, Asien und Afrika. Die Amtszeit von Präsident Xi Jinping ist unbegrenzt – unter anderem für das Projekt der neuen Seidenstraße bedeutet das Kontinuität.

„Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

 

Militzer & Münch mit neuem Produkt auf der Seidenstraße

Von den Investitionen in die Infrastruktur profitiert auch Militzer & Münch. In vielen Ländern entlang der Handelsroute ist Militzer & Münch seit Jahren mit eigener Landesgesellschaft aktiv. „Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße“, sagt Glenn Bai. „Unter anderem organisieren wir Exporte von chinesischen Industrieanlagen nach Zentralasien, in den Mittleren Osten und nach Afrika. Außerdem managen wir Importe aus Europa und den USA. Wir wollen gezielt in Nischen wie der Projektlogistik und dem Luftfahrtgeschäft wachsen.“

Militzer & Münch China baut sein Produktportfolio stetig weiter aus, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Der neueste Service: der Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Das Team transportiert dabei gebündelt kleinere Warensendungen, auch Frachtkonsolidierung oder Sammelgutsendung genannt, als Less than Container Load (LCL). Mit dieser Dienstleistung ist Militzer & Münch China der einzige Anbieter am Markt auf dieser Route.

Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg und führt über Małaszewicze in Polen sowie Alashankou in China. Die Transitzeit beträgt ohne Zollabwicklung nur 18 Tage. Aktuell transportiert Militzer & Münch China vor allem Produkte für die Automobilindustrie nach Wuhan. Seit Anfang der 1990er-Jahre gilt die Stadt als ein Zentrum für Automobilhersteller – 2015 machte die Auto- und Autozulieferindustrie 20 Prozent der Wirtschaftskraft Wuhans aus. Aber auch das Neukundengeschäft möchte Militzer & Münch China erweitern.

Freihandelszonen in Tianjin bieten Potenzial

Zu dem klaren Plan von Militzer & Münch China gehören außerdem strategisch klug ausgewählte Standorte. Ein Beispiel: die Aktivitäten von Militzer & Münch im Nordosten Chinas in der Hafenstadt Tianjin. Hier ist der Logistiker mit dem Joint Venture M&M Tianbao vor Ort, um seinen Kunden über den Partner Tianbao Logistics Lagerhaltung zu ermöglichen.

Tianjin bietet Unternehmen viele Vorzüge. Einer der Vorteile sind die vielen verschiedenen Freihandelszonen. Dort ist es möglich, Güter ohne Verzollung oder sonstige Abgaben ein- und auszuführen.

„Dank der Freihandelszonen haben sich in Tianjin zahlreiche für uns potenzielle Kunden aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie angesiedelt“, sagt Glenn Bai. „Unsere Strategie, in Tianjin ein Joint Venture einzugehen und damit vor Ort Lagerflächen anbieten zu können, kommt bei unseren Kunden gut an.“ Von Tianjin liefert Militzer & Münch beispielsweise chinesischen Fluglinien Ersatzteile aus Europa. In der Stadt liegt zudem Chinas siebtgrößter Hafen. Die Nähe zum Hafen ist für das chinesische Team optimal – im Jahr 2017 hat Militzer & Münch China 45 Prozent seines Umsatzes mit Seefracht erzielt.

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Den klaren Plan immer vor Augen

Mit seinen Produkten bedient Militzer & Münch China Nischen im Markt: Sei es die Spezialisierung auf Transporte entlang der neuen Seidenstraße oder der einzigartige neue Service mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Strategisch klug ausgewählte Standorte wie Tianjin unterstützen zudem den klaren Plan, Kunden optimale und maßgeschneiderte Services anzubieten. Um als einer von vielen Logistikern erfolgreich zu sein, nutzt Militzer & Münch China diese Nischen und das große Potenzial des chinesischen Marktes – und verfolgt damit eine klare Strategie.