Eigene Zollagentur in Frankreich

Der internationale Handel birgt für Unternehmen eine Reihe von Herausforderungen – darunter das Zollmanagement. Um die Abläufe für Kunden weiter zu vereinfachen, hat Militzer & Münch Frankreich eine eigene Zollagentur gegründet – inklusive eigens entwickeltem IT-Modul.

Seit dem 1. Januar 2018 übernimmt die neue Zollagentur von Militzer & Münch Frankreich die Zollerklärungen aller zehn Militzer & Münch Niederlassungen. Die Zollagentur ist auf die drei Standorte Lille, Marseille und Nantes verteilt. Die Teams verfügen über umfangreiches länderspezifisches Know-how und sind Spezialisten für Zollmanagement: Sei es das Abfertigungsverfahren, Zollregelungen oder die Zahlung von Zöllen und Steuern. Jede Niederlassung überträgt ihren Auftrag über ein eigens zu diesem Zweck entwickeltes IT-Modul an ihr regionales Zollerklärungs-Center.

Militzer & Münch Frankreich übernimmt die Verzollung sowohl im Import als auch im Export. „Wir beraten unsere Kunden von Anfang bis Ende“, sagt Régis Samain, Leiter des regionalen Zollerklärungs-Center Lille und Leiter der Zollagentur bei Militzer & Münch Frankreich. „Unsere Mitarbeiter sind stets auf dem neusten Wissensstand über aktuell gültige Zollabkommen und Zollverordnungen sowie notwendige Bescheinigungen.“

Eine Zollagentur mit drei Standorten

Die Hauptstelle der Zollagentur ist in der Militzer & Münch Niederlassung Lille (Halluin) angesiedelt.

  • Lille: Das Zollerklärungs-Center Lille übernimmt in Zusammenarbeit mit den Teams in Saint Thibault und Lyon die Verzollung für Militzer & Münch Lille, Paris, Roissy und Lyon.
  • Marseille: Das Team in Marseille ist ausschließlich zuständig für die Zollerklärungen von Militzer & Münch Marseille.
  • Nantes: In Nantes sind die Teams aus Nantes und Bordeaux für die Verzollung für die Militzer & Münch Niederlassungen Nantes, Bordeaux, Mulhouse und zum Teil auch Lyon verantwortlich.

Bahnwaggons aus Belarus in Ungarn unterwegs

Für einen führenden Schweizer Hersteller von Schienenfahrzeugen transportiert Militzer & Münch Schweiz Bauteile nach Belarus zur Montage von Bahnwaggons und nach Ungarn für den Innenausbau. Die Waggons werden künftig auf Ungarns Schienen für den Personenverkehr genutzt.

In den letzten Jahren profitiert die weltweite Schienenfahrzeugindustrie von einem stetig wachsenden Gesamtmarkt für neue Schienenfahrzeuge. Während der Umsatz 2012 noch bei 48 Milliarden Euro lag, ist er 2017 auf 55 Milliarden Euro gestiegen. Von diesem globalen Wachstum profitiert auch der Kunde von Militzer & Münch. Der Hersteller fertigt maßgeschneiderte Schienenfahrzeuge für seine Kunden und geht dabei auf individuelle Wünsche ein – sowohl was die Innenraumgestaltung betrifft als auch die Technologie.

Die Baumaterialien, die Militzer & Münch für den Kunden transportiert, kommen aus mehreren Ländern und decken alles ab, was der Hersteller für den Bau von Bahnwaggons benötigt. Dazu gehören Aluminiumprofile, Toiletten, Bremsen, Schalter, Kabel, Schaumstoffe und Textilien.

Militzer & Münch Basel dient als Control Tower

„Bei diesem Projekt arbeiten mehrere Militzer & Münch Teams zusammen, um unserem Kunden die bestmögliche Transportlösung anbieten zu können“, sagt Nikolaus Kohler, Regional Managing Director Middle East / Central Asia. „Militzer & Münch Belarus stellt seine Lkw-Flotte zur Verfügung. Militzer & Münch Basel koordiniert den gesamten Auftrag und übernimmt mit seinem Team auch die Verzollung. Außerdem nutzen wir unseren Standort in Eichenzell als Konsolidierungshub für Fracht aus Europa.“

Seit Januar 2018 transportiert das Militzer & Münch Team jede Woche zirka vier bis fünf Full Truck Loads (FTL) von der Schweiz nach Belarus. Von Eichenzell aus starten zwei bis drei FTL-Transporte pro Woche ebenfalls in Richtung Belarus.

Geplant ist ein Ausbau der wöchentlichen Transportmenge auf insgesamt bis zu 15 Full Truck Loads nach Belarus und Ungarn. „Wir freuen uns über das große Volumen und die Komplexität, die der Auftrag mit sich bringt“, sagt Nikolaus Kohler. Noch bis Dezember 2019 läuft das Großprojekt. Der Kunde hat bereits weitere Transporte nach Aserbaidschan angekündigt.

Individuell zugeschnittene IT-Lösung

Eine Besonderheit bei dem gesamten Auftrag: Militzer & Münch kann dank des hauseigenen IT-Dienstleister „MMcom“ dem Kunden eine auf dessen Bedürfnisse optimal zugeschnittene IT-Lösung anbieten. Über die IT-Plattform werden die Sendungsströme von den verschiedenen Herkunftsländern über zwei Konsolidierungshubs bis zu den Zielen in Belarus und Ungarn erfasst und abgebildet. Per Datenfernübertragung zeigt das System in Echtzeit an, welche Sendungen in den Lagern in der Schweiz und Eichenzell eingegangen sind und stellt sie zu Packaufträgen zusammen.

Neuer Service nach Algerien

Ein Jahr nach der Eröffnung einer Tochtergesellschaft in Algerien startet Militzer & Münch Frankreich regelmäßige Sammelgut-Transporte nach Oran. Das neue Produkt deckt die steigende Nachfrage nach Verbindungen in die zweitgrößte Stadt des Landes ab. Die Transporte nach Algerien sind bei Militzer & Münch Frankreich in den letzten vier Jahren um 300 Prozent gestiegen.

Oran ist die Wirtschaftshauptstadt des westlichen Algeriens. Unter anderem haben sich zahlreiche namhafte Automobilhersteller in der Region angesiedelt. Militzer & Münch baut seine Aktivitäten in diesem vielversprechenden Markt weiter aus und bietet seit Mitte September regelmäßige Sammelgut-Transporte an. Jeden Monat gibt es zwei Abfahrten für den neuen Service – per Direktverbindung geht es von Marseille nach Oran. Die Transitzeit beträgt nur fünf Tage.

Der Service ist auch für Gefahrgut verfügbar. Über die Niederlassung in Marseille bietet Militzer & Münch für alle Sendungen nach Algerien auch Mehrwertdienste wie Etikettierung, Qualitätskontrolle, Auftragsvorbereitung und Verpackungsdienstleistungen an.

Jeden Tag Höchstleistungen

Seit 1996 ist Olivier Antoniotti als Geschäftsführer für die M&M Militzer & Münch Maroc S.A. verantwortlich. Er hat maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens beigetragen. In diesem Interview erzählt er, wie er vor 25 Jahren zu Militzer & Münch kam und gibt Einblicke in die marokkanische Logistikbranche.

Was war Ihre Motivation, in der Logistikbranche zu arbeiten?

Ich habe nicht explizit geplant, im Transport- und Logistiksektor zu arbeiten. Aber als ich von 1993 bis 1995 meinen Zivildienst im Rahmen eines Kooperationsprogramms bei Militzer & Münch Marokko leistete, war für mich klar, dass dieser Job meine Berufung ist.

Dank der Unterstützung einiger Führungskräfte von Militzer & Münch Frankreich konnte ich mich im Unternehmen weiterentwickeln und wachsen. Jeden Tag freue ich mich auf die Arbeit. Dabei will ich täglich mit Freude und Leidenschaft exzellente Ergebnisse liefern.

Karrierestart bei Militzer & Münch

Olivier Antoniotti (links, mit Dr. Lothar Thoma) hat vier Jahre an einer Business School in Lyon studiert, mit einem Austauschjahr in Barcelona. Alternativ zum Militärdienst, arbeitete er zwei Jahre lang in einem französischen Unternehmen im Ausland – und zwar bei Militzer & Münch Marokko. Von Dezember 1993 bis April 1995 war Olivier Antoniotti dort im Vertrieb tätig. Danach wurde ihm eine Festanstellung als Vertriebsmitarbeiter angeboten.

1996 wollte der damalige Managing Director das Unternehmen verlassen. Also schlug der Vorstand Olivier Antoniotti als neuen Managing Director von Militzer & Münch Marokko vor. „Ich nahm diese Herausforderung selbstverständlich gerne an und freute mich auf die Aufgaben, die mich erwarteten“, sagt Olivier Antoniotti. „Diese Entscheidung bereue ich bis heute nicht – vor allem, wenn ich mir all die harte Arbeit ansehe, die wir geleistet haben, und den Erfolg von Militzer & Münch in Marokko.“


Was sind Ihre Aufgaben und die größten Herausforderungen als Geschäftsführer von M&M Militzer & Münch Maroc S.A.?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Position des Geschäftsführers eine sehr wichtige Verantwortung gegenüber der Gruppe, aber auch gegenüber all ihren Mitarbeitern, Kunden, Partnern und Aktionären bedeutet. Ich muss nicht nur sicherstellen, dass unsere Entwicklung im Einklang mit den Standards der Militzer & Münch Gruppe ist, sondern auch den strategischen Rahmen für eine erfolgreiche Zukunft von Militzer & Münch bereitstellen.

Die besten Beispiele sind meiner Meinung nach die vielen Investitionen seit 1996, um Militzer & Münch zu einem namhaften Logistikdienstleister im Königreich Marokko zu machen.

Was waren die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Marokko?

Neben dem Aspekt, dass wir ein tolles Team mit hochqualifizierten Mitarbeitern haben, kann die Geschichte von Militzer & Münch Marokko in einigen wichtigen Ereignissen zusammengefasst werden:

  • Die Eröffnung des ersten Zolllagers in Marokko im Februar 2000.
  • Die Gründung unserer Spedimex Transit-Tochtergesellschaft im Jahr 2001.
  • Der Bau unserer Casablanca-Plattformen in 2003, Tanger in 2008 und 2016 sowie schließlich Sapino Nouaceur in 2012.
  • Die Auszeichnung für unsere Arbeit: „Award for Road Transport Managers 2013 – Marokko“ des marokkanischen Verkehrsverbands der IRU (International Road Transport Union).
  • Der Aufbau eines Netzwerks von 20 wöchentlichen Sammelgutlinien in Zusammenarbeit mit dem Militzer & Münch-Netzwerk und seinen Partnern.
  • Der Aufbau unserer Abteilung Air & Sea und Logistik.
  • Und schließlich unsere jüngste AEO-Sicherheitszertifizierung, die uns in die Spitzengruppe der Betreiber einordnet.

All diese Projekte, die ausschließlich von Militzer & Münch Marokko umgesetzt wurden, waren sehr umfangreich und machen Militzer & Münch Marokko heute zu einer festen Größe auf dem Markt.

Das Team von M&M Militzer & Münch Maroc S.A.

Militzer & Münch Marokko bekennt sich freiwillig zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wie sieht dieses Engagement im Tagesgeschäft aus?

Tatsächlich war Militzer & Münch Marokko im November 2016 einer der Unterzeichner der ersten marokkanischen Charta zur Förderung der grünen Logistik. Konkret haben wir dieses Vorhaben bereits umgesetzt, indem wir beispielsweise die neuen Standards beim Bau unseres Zollterminals in Tanger berücksichtigt haben. Hier haben wir unter anderem einen solaren Warmwasserbereiter und verglaste Dachflächen zur Nutzung des natürlichen Lichts eingebaut. Zudem nutzen wir ein System für die Rückgewinnung des gesamten Wassers auf dem Grundstück. Unsere Lkw haben wir alle auf die Normen Euro 5 und 6 aufgerüstet. Die Gabelstapler in unseren Lagern sind zu 100 Prozent elektrisch. Zusammenfassend kann ich festhalten, dass wir uns mit unserem Handeln jeden Tag zur grünen Logistik bekennen.

Was sind die Ziele von Militzer & Münch Marokko?

In den letzten Jahren haben wir unsere Infrastruktur ausgebaut. Damit wir uns strategisch weiterentwickeln konnten, mussten wir unser IT-System aufrüsten. Das ist wichtig, um Herausforderungen gerecht zu werden wie Digitalisierung – auch in Bezug auf unsere Dokumentationskette gemäß der neuen Vorgaben – und Track & Trace. Außerdem müssen wir in diesen Bereichen die wachsende Nachfrage unserer Kunden befriedigen. Durch die Modernisierung unserer Arbeitsmittel werden wir Militzer & Münch in eine profitable Zukunft führen können.

Im Jahr 2016 eröffnete Militzer & Münch ein neues Zollterminal in Tanger. Wie entwickelt sich das Geschäft hier?

Wir sehen eine sehr starke Entwicklung unseres Geschäfts in Tanger. Das bestätigt unsere Entscheidung, uns hier langfristig niederzulassen, um der wachsenden Nachfrage nach Transport und Logistik nachzukommen.

Wie beurteilen Sie das Potenzial des Logistiksektors in der Maghreb-Region?

Marokko erlebt derzeit eine sehr wichtige wirtschaftliche Entwicklung, vor allem durch Branchen wie die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Da Militzer & Münch bereits seit 1986 in Marokko präsent ist, wissen wir diese Fortschritte sehr wohl zu würdigen. Dank der derzeitigen Modernisierung der Wirtschaft, einschließlich der Verwaltung, sehen wir die wirtschaftliche Entwicklung im Königreich sehr optimistisch. Marokko bleibt nach wie vor ein Land, in dem das wirtschaftliche Klima für die Entwicklung von Militzer & Münch gut ist.

„Wir sind weit gekommen“

Wojciech Łyżwiński ist seit über einem Vierteljahrhundert bei Militzer & Münch Polen. Dieses Jahr ist sein letztes als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A. Danach wird er weiter als Präsident des Aufsichtsrates tätig sein. In diesem Interview spricht er über seinen Weg mit Militzer & Münch, über Herausforderungen, Errungenschaften und die Zukunft.

Was war Ihre Motivation im Bereich Logistik zu arbeiten? Und was haben Sie gemacht, bevor Sie zu Militzer & Münch kamen?

Ich war Leiter der Verwaltung an der Warschauer School of Economics, der größten Wirtschaftsuniversität des Landes. Die politische Veränderung in Polen 1989 eröffnete der polnischen Bevölkerung viele neue Möglichkeiten. In unserem Leben veränderte sich dadurch viel – sowohl in punkto Politik als auch in der Wirtschaft. Es war eine Riesenchance für uns, sich weiterzuentwickeln, neue Ziele anzustreben. Ich fragte mich: „Bin ich bereit, mich in meinem Leben umzuorientieren?“

Ich denke Veränderung bietet immer eine Möglichkeit, neue Ziele zu erreichen. Nachdem ich einen Anruf von einem Kollegen an der Universität bekam, der vorschlug, wir könnten gemeinsam eine Firma im Logistik-Bereich gründen, brauchte ich also nicht lange, um mich zu entscheiden – und so sagte ich ja.

Ich musste eine Menge Dinge von Grund auf erlernen. Es war sehr interessant, sich mit diesen neuen Aufgaben zu beschäftigen. Nach einigen Tagen Ausbildung in Deutschland begann ich, Mitarbeiter für unsere neue Organisation einzustellen. Der Erste war Marek Ziemniewicz – er hatte gerade sein Studium im Fach Transport an der Warschauer School of Economics mit dem Master abgeschlossen. Er arbeitet immer noch bei uns, als Mitglied des Verwaltungsrates und Leiter Operations.

Welche Aufgaben haben Sie als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.?

Ich bin dafür verantwortlich, das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Marktposition zu stärken. Wir haben ein Zwei-Mann Management-Team, und wir sind beide Mitglieder des Direktoriums. Marek Ziemniewicz verantwortet die Operative sowie den Vertrieb unserer Dienstleistungen.

Mein Management-Bereich umfasst alles andere, die Verantwortung für unsere Niederlassungen in Polen sowie den Finanz- und HR-Bereich. Ich vertrete M&M air sea cargo S.A. auch bei polnischen Organisationen wie der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik. In dieser Körperschaft zum Beispiel war ich bis Juni letzten Jahres Vorstandsmitglied. Marek Ziemniewicz hat meinen Patz für die neue Amtszeit eingenommen.

Wojciech Łyżwiński

Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.


Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Position?

Wir sind in unserer Geschichte weit gekommen und bisher einen sehr erfolgreichen Weg gegangen. Wir starteten als kleines Team mit Verzollungs-Diensten. Heute, im Jahr 2018, sind wir auf allen möglichen Gebieten tätig: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport. Die größte Herausforderung war, ein Team von großartigen Spezialisten zu finden und für viele Jahre zu halten. Denn das größte Gut unseres Unternehmens sind die Mitarbeiter und ihr Know-how.

Man kann das mit einer Fußballmannschaft vergleichen, die um einen Pokal spielt. Oft ist es so, dass die besten Spieler den Club wechseln wollen, wenn der Pokal gewonnen ist. Mir gelang es, die wesentlichen Spieler zu behalten. Viele von ihnen sind schon bis zu 25 Jahre bei uns. Sie sind maßgeblich beteiligt daran, dass die Zahl der transportierten TEUs stetig zunimmt und die Umsatzzahlen von Militzer & Münch Polen steigen.

Was sind die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Polen in den letzten 25 Jahren? 

Zuerst haben wir eine Zoll-Agentur aufgebaut. Als nächste Schritte folgten Abteilungen für Luftfracht und etwas später Seefracht und dann FTL Transporte. Wir eröffneten Niederlassungen in Wrocław, Kraków, Pruszków bei Warschau und Rzeszów. Militzer & Münch Polen wurde ISO-zertifiziert und erhielt den AEO Status.

2017 beschlossen wir, noch einen Schritt weiter zu gehen: Wir starteten ein sehr erfolgreiches Road-Segment unter der Leitung von Radek Brejnak. Wir schufen außerdem ein starkes Vertriebsteam unter der Führung von unserem Sales Director Artur Wojtczak, der uns half, unseren Umsatz um über 30 Prozent zu steigern.

Das Team von Militzer & Münch Polen.


Welche großen Logistikprojekte wurden bislang in 2018 durchgeführt? Gibt es herausragende Projekte für die zweite Hälfte des Jahres? 

Wer dieses und letztes Jahr den ‚Compass‘ und die ‚Team&Motion‘, unsere interne Mitarbeiter-Zeitschrift, verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass sich Militzer & Münch Polen zu einem aufsteigendem Star der Holding entwickelt. Wir sind definitiv eine der aktivsten Gesellschaften in der Gruppe. Das freut mich wirklich. Ich bin so stolz auf mein Team.

Wir bearbeiten eine Menge interessanter Projekte und folgen dem Trend des polnischen Marktes, was manchmal schwierig sein kann angesichts des starken Wettbewerbs zwischen all den Global Playern, die in Polen in der Logistikbranche aktiv sind. Aber wir geben nie auf – ganz im Gegenteil.

Die Menge der Güter, die aus Polen exportiert werden, ist schnell gewachsen. Wir sind Teil dieser Entwicklung, zum Beispiel, indem wir Milch-, Obst- und Getränke-Exporte abwickeln. Andererseits hat dieser Anstieg im Export auch zu zusätzlichen Regulierungen und Restriktionen geführt. Wir mussten uns weiterentwickeln und neue Lösungen implementieren, um Projekte für unsere Kunden abzuwickeln. Also haben wir die Anerkennung als Regulated Agent beantragt. Mit dieser Zertifizierung können wir die Sicherheit der Supply Chain für Güter sicherstellen, die an Bord von Passagierflugzeugen transportiert werden.

Sind für dieses Jahr strategische Veränderungen geplant bei M&M air sea cargo S.A.?

Ende des Jahres gehe ich nach 26 Jahren bei Militzer & Münch in den Ruhestand. Bis dahin müssen wir die Zusammensetzung unseres Verwaltungsrats neu regeln. Aber ich werde dem Unternehmen eng verbunden bleiben als Präsident des Aufsichtsrates. So werde ich weiterhin meine Kollegen unterstützen, vor allem Marek Ziemniewicz, der meine Position als Managing Director übernehmen wird. Ich bin von ganzem Herzen von seinem Erfolg überzeugt.

Bereits vollzogene Veränderungen, wie die Beförderung einiger Mitarbeiter, haben unserer täglichen Arbeit eine neue Qualität gegeben und uns in Bezug auf Entwicklung und Management auf ein höheres Niveau gebracht. Zum Beispiel Artur Wojtczak, der sehr aktiv die Zusammenarbeit zwischen den Militzer & Münch Standorten weltweit vorantreibt und B2B Verbindungen schafft – er ist jetzt unser Sales Director. Oder unser Business Development Manager Paweł Szelest: Er fungiert als Head of Procurement and Tender Manager. Beata Antolak wurde zum Financial Director befördert. Ich habe Glück, dass ich die besten Leute vom polnischen Markt um mich herum habe.

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Polen hauptsächlich tätig?

Wir sind in allen Bereichen tätig: vom Lebensmittel- und Getränketransport per Luftfracht oder an Bord eines Kühlcontainers bis zu temperaturgeführten Luftfrachttransporten. Unser Team bearbeitet auch komplexe Schwergut-Fracht, zum Beispiel beim Umzug von ganzen Fabriken oder beim Transport von schweren Maschinen ins Ausland.

Wie sehen Sie das Potential von Polen als Logistik-Standort?

Polens Potential ist riesig: Das Land hat eine zentrale Lage in Europa, und wir registrieren kontinuierlich hervorragendes Wirtschaftswachstum. Unser Land ist ein Hub für Bahnfracht und Seetransporte mit direkten Verbindungen aus China und mit vielen Logistik-Terminals, die von internationalen Firmen genutzt werden. Ich sehe die Zukunft in leuchtenden Farben. Lasst uns unsere Erfolgs-Story weiterschreiben.

Militzer & Münch Polen

  • Gründungsjahr: 1991
  • Mitglied der PIFFA (Polish International Freight Forwarders Association, der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik)
  • IATA Cargo Agent
  • ISO 9001:2015 zertifiziert durch Lloyd’s Register Quality Assurance
  • AEO Status (Authorized Economic Operator, Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter)
  • Mitarbeiter: 65
  • 2 Standorte in Warschau; Niederlassungen in Wrocław, Rzeszów, Kraków, Pruszków
  • Produkte: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport, Zoll-Dienstleistungen, Projektlogistik
  • Zu den Hauptkunden zählen Unternehmen aus dem Automotive Sektor, aus der Maschinenbau-, Luftfahrt-, Kosmetik- und Modebranche sowie aus der Elektronik- und Lebensmittelindustrie.

Den Logistikmarkt in China besser verstehen

Seit Jahrzehnten ist Militzer & Münch in zahlreichen Ländern entlang der neuen Seidenstraße aktiv. Dabei ist vor allem der Logistikmarkt in China eine große Herausforderung. Kulturbedingt laufen Entscheidungsprozesse hier anders ab als in Europa. Militzer & Münch wollte mehr über diese Abläufe erfahren und gab bei der Fachhochschule St. Gallen eine Logistikmarktanalyse zum Thema Belt and Road Initiative (BRI) in Auftrag.

Herr Dr. Thoma, was sind die größten Herausforderungen für Logistiker in China?

Ausländische Logistiker müssen viel Zeit und Energie investieren, um sich im chinesischen Logistikmarkt durchzusetzen. Wir selbst sind seit 1981 in China aktiv – gestartet sind wir mit einer Repräsentanz. Im Jahr 1994 gründeten wir in China dann M&M Militzer & Münch Tianbao Int’l Forwarding Co. Ltd. und erhielten als eine der ersten europäischen Firmen die Forwarding (A) License. Unsere langjährige Erfahrung zeigt uns, dass Entscheidungsabläufe in den chinesischen Unternehmensspitzen sehr komplex sind. Deswegen ist es für uns wichtig, so viel wie möglich über den chinesischen Logistikmarkt und die Prozesse bei Entscheidungen zu wissen. Die Ergebnisse sollen uns nicht nur in China weiterbringen, sondern uns auch helfen, entlang der neuen Seidenstraße weiterhin erfolgreich zu agieren.

Warum ist die Studie nicht nur für Militzer & Münch interessant?

Es ist hilfreich, außerhalb der eigenen Strukturen und Netze zu denken. Darum sind die Ergebnisse dieser Analyse sowohl für uns sehr interessant als auch für alle anderen Logistikunternehmen, die auf der Relation Europa – China aktiv sind. Wir können Entscheidungsabläufe leichter verstehen und den Logistikmarkt entlang der neuen Seidenstraße besser einschätzen.


Gerade die neue Seidenstraße wird für internationale Logistikprojekte immer wichtiger. Wer sind die Entscheidungsträger bei diesen globalen Prozessen?

Wir haben bereits in den vergangenen Jahren eine Verschiebung der Entscheidungsträger im globalen Logistikmarkt beobachtet. Heute wird hauptsächlich in Europa und den USA über die Logistik entschieden. In Zukunft wird dies vermehrt von China aus passieren, da große chinesische Unternehmen verstärkt den Weltmarkt erobern und ihre eigenen Supply Chains aufbauen. 

Was haben Sie über Entscheidungsabläufe in China erfahren?

Unsere eigene Erfahrung wurde bestätigt. 80 Prozent der Logistikaufträge in China im Rahmen der Belt and Road Initiative werden an chinesische Unternehmen vergeben. Chancen für europäische Logistikdienstleister in China selbst sind gering – sie bestehen vor allem in Ländern, in denen China noch nicht oder kaum aktiv ist. Trotzdem gibt es für Logistiker Chancen, in China erfolgreich zu sein, wenn sie sich mit den Eigenschaften des Markts auskennen.

Was sollten Logistiker bei Logistikabläufen in China beachten?

Da gibt es einiges zu berücksichtigen. Zum Beispiel ist bei der Auftragsvergabe in China eine Erfüllungsgarantie in Höhe von zehn Prozent der Vertragssumme üblich. Außerdem überprüfen Auftraggeber in China das Stammkapital des Logistikers und die Geschäftsberichte.

Aber der wohl wichtigste Aspekt bei der Auftragsvergabe in China ist das Vertrauen in den Logistikdienstleister durch langjährige Beziehungen und Partnerschaften. Dafür sollten Logistiker vor allem Partnerschaften mit staatlichen Unternehmen in China aufbauen oder mit chinesischen Unternehmen, die eng mit staatlichen Unternehmen vernetzt sind.

Welche Konsequenzen können Logistiker aus diesem Ergebnis ziehen?

Als Logistiker ist es hilfreich, mit einer eigenen Niederlassung vor Ort zu sein. Das ist elementar, um erfolgreich Beziehungen aufzubauen. Vor allem ein lokales Management oder lokale Partner helfen dabei. So lernt ein Unternehmen am besten die kulturellen Unterschiede kennen und kann sie verstehen.

Gibt es weitere zentrale Ergebnisse aus der Marktstudie?

Neben unserem Ziel, mehr über die Entscheidungsprozesse bei Logistikprojekten in China herauszufinden, wollten wir auch erfahren, welchen Anteil Logistikservices an der Belt and Road Initiative haben. Dazu haben wir wirklich detaillierte Informationen bekommen.

Ein zentrales Ergebnis der Analyse zeigt zum Beispiel, dass der Mittlere Osten die Region mit den höchsten Investitionen ist. Das heißt, 43 Prozent der BRI Investitionen werden unter anderem in die Entwicklung der Infrastruktur gesteckt. Aber nicht nur im Mittleren Osten wird viel investiert, sondern auch in Südostasien und in Russland. Das sind gleichzeitig auch die Regionen, in denen die meisten Projekte durchgeführt werden – zum Beispiel für den Ausbau der Verkehrs- und der Energieinfrastruktur.

All diese Ergebnisse bestätigen uns in unserer Strategie, in diesen Regionen vermehrt über eigene Landesgesellschaften aktiv zu sein. Dass wir die Logistikmarktanalyse in Auftrag gegeben haben, zahlt sich für uns also in vielerlei Hinsicht aus.


Zusammenarbeit mit Studierendenteam
Für die Marktanalyse machte sich ein Projektteam der Fachhochschule St. Gallen und der Universität Shanghai im Auftrag von Militzer & Münch an die Arbeit. Verantwortlicher für die Analyse bei Militzer & Münch ist Christoph Hollenstein, Head of Group Controlling der M&M Militzer & Münch International Holding AG. Die Studierenden führten unter anderem zahlreiche persönliche Interviews in Shanghai sowie weitere Telefoninterviews mit Entscheidern aus der Logistikbranche. Zudem sammelte das Projektteam signifikante Daten über vielversprechende Investitionsregionen entlang von sechs BRI-Korridoren und die Aufteilung der BRI Projekte. Als Grundlage ging das Team von Investitionen von 1,067 Billionen US-Dollar und 420 BRI-Projekten aus.

Militzer & Münch wächst in Deutschland

Mit einer neuen Niederlassung im Ruhrgebiet umfasst das Militzer & Münch-Netz jetzt bundesweit 16 Standorte und deckt damit alle wichtigen Logistikregionen in Deutschland ab. Weiteres Wachstum ist geplant.

Deutschland zählt zu den wichtigsten Logistikmärkten weltweit und ist 2018 von der Weltbank erneut zum Top-Logistikstandort unter 160 Ländern gewählt worden. Das spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung von Militzer & Münch wider. 2017 ist Militzer & Münch sowohl in den Bereichen Luft- und Seefracht als auch bei den Landverkehren überdurchschnittlich gewachsen.

Das ermöglichte auch den weiteren Netzausbau: Inzwischen beschäftigt Militzer & Münch Deutschland in seinen 16 Niederlassungen rund 250 Mitarbeiter, die sich um die Bedürfnisse der Kunden kümmern. Die Leistungspalette reicht von der Projektlogistik über Luft- und Seefracht bis hin zur Abwicklung von Lkw- und Bahnverkehren sowie Transporten entlang der neuen Seidenstraße. In allen Bereichen steckt Wachstumspotenzial.

 

 

Starker Standort im Ruhrgebiet

Im Frühjahr hat Militzer & Münch sein Netzwerk in Deutschland mit einem neuen Standort im nordrhein-westfälischen Sprockhövel nahe Wuppertal ausgebaut. Hier bietet der Logistikdienstleister vor allem Kunden aus dem Ruhrgebiet internationale Logistikservices an.

Interessante Großaufträge kann das Militzer & Münch Team in Deutschland bereits vorweisen: „Für eine international tätige Baumarktkette beliefern wir beispielsweise Filialen in Slowenien, Kroatien und Bosnien“, sagt Tom Rosman, Managing Director M&M Militzer & Münch GmbH. „Und für einen führenden Technologiekonzern wickeln wir Bahnverkehre zwischen China und Deutschland ab“, ergänzt Marc Pinheiro, Managing Director M&M air sea cargo GmbH.

Zwei Gesellschaften – ein Ziel

Die beiden operativen deutschen Militzer & Münch Gesellschaften M&M Militzer & Münch GmbH und M&M air sea cargo GmbH, beide unter dem Dach der M&M Militzer & Münch Deutsche Holding GmbH, arbeiten eng zusammen.

„Gemeinsam bauen wir den Service für unsere Kunden in Deutschland aus und wollen weiter wachsen“, sagt Tom Rosman. „Mit der Einführung eines neuen Customer-Relationship-Management System (CRM) sind unsere Aktivitäten noch transparenter und lassen sich besser aufeinander abstimmen.“ Aktuell bedient Militzer & Münch Deutschland vorwiegend die Branchen Consumer Goods, Industriegüter, Maschinenbau und Automotive.

Außerdem sollen die Verkehre auf den Relationen Tunesien, Marokko, Algerien, Türkei und Russland in diesem Jahr weiter ausgebaut werden. Dabei arbeitet das Team in Deutschland eng mit den anderen Landesgesellschaften der Militzer & Münch Gruppe zusammen und realisiert unter anderem umfangreiche Logistikprojekte.

Deutschland ist „Logistik-Weltmeister“

  • Zum dritten Mal in Folge wurde Deutschland von der Weltbank zum Top-Logistikstandort unter 160 Ländern gekürt (2014, 2016, 2018).
  • Ausschlaggebend dafür ist der Logistikleistungsindex (Logistics Performance Index, LPI). Hier erreicht Deutschland auf einer Skala von 1 bis 5 einen Wert von 4,2.
  • Sechs Faktoren werden für den LPI bewertet: Zollabfertigung, Infrastruktur, Dienstleistungsqualität, der Preis internationaler Sendungen, die Möglichkeiten zur Sendungsverfolgung sowie die Häufigkeit, mit der Waren pünktlich ihr Ziel erreichen.
  • Deutschland ist besonders stark beim Faktor Infrastruktur, wo das Land erneut Spitzenreiter ist.
  • Platz 2 als Top-Logistikstandort belegt Schweden, Platz 3 Belgien.

Mehr Services mit dem Rail Competence Center

Für alle Transporte per Schiene zwischen Europa und China ist das neue Rail Competence Center (RCC) von Militzer & Münch jetzt nicht nur wichtige Schnittstelle zum Kunden, sondern auch zu allen Landesgesellschaften. Das Team um Michael Spitzlei sitzt in Düsseldorf (Deutschland).

Die Nachfrage nach Bahntransporten zwischen China und Europa steigt seit Jahren an. Diese Entwicklung beobachtet auch Militzer & Münch. Mit dem Rail Competence Center laufen bei dem Logistiker daher alle Bahntransporte auf der Verbindung Europa-China über eine zentrale Anlaufstelle. Seit Anfang 2018 führt Militzer & Münch das RCC in Düsseldorf als eigene Niederlassung.

 

 

Die Vorteile des RCC liegen auf der Hand: Kunden von Militzer & Münch profitieren von der jahrelangen Erfahrung, die das Team einbringt. „Wir kennen uns mit den verschiedenen Einfuhr- und Zollbestimmungen sowie den unterschiedlichen Schienenspurweiten der Länder aus und wissen, wie wir Lizenzen und Zertifikate einholen“, sagt Michael Spitzlei, Head of the Rail Competence Center bei M&M air sea cargo GmbH. Nur 18 bis 20 Tage braucht ein Bahntransport von Europa nach China – das ist schneller als mit dem Schiff und zudem günstiger als mit dem Flugzeug.

FCL- und LCL-Transporte steigen an

„Wir freuen uns, dass unser Service so gut angenommen wird“, sagt Michael Spitzlei. „Auf der Verbindung Europa-China konnten wir im Bereich `Full Container Load´ einen Zuwachs von zirka 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Bei den `Less than Container Loads´ stieg die Anzahl sogar um 50 Prozent. Die gute Entwicklung bietet uns die Chance, unsere Produktpalette stetig zu erweitern.“ Der neueste Service: Militzer & Münch bietet auf der Verbindung Duisburg-Wuhan den Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn an. Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg.

Das RCC Team fertigt sowohl Eastbound- als auch Westbound-Verkehre per Bahn in Zusammenarbeit mit anderen Militzer & Münch Landesgesellschaften ab. Kundenbedürfnissen können die Teams so individuell nachkommen. Über Militzer & Münch Standorte in Nord-, West-, und Süddeutschland können Kunden aus ganz West- und Osteuropa ihre Fracht abwickeln.

Kontakt zum Rail Competence Center

Ansprechpartner: Michael Spitzlei
M&M air sea cargo GmbH
Ungelsheimer Weg 6
40472 Düsseldorf
Deutschland
Tel.: + 49 211 43 71 86 - 0
Fax: + 49 211 43 71 86 - 25
mumairdus@mumnet.com

Neue Landesgesellschaft in Sri Lanka

Bereits seit 2015 ist Militzer & Münch durch ein Delegationsbüro in Sri Lanka aktiv. Das Team erlebt vor Ort mit, wie die Bedeutung des Landes als Logistikstandort wächst. Ein Grund, hier eine eigene Landesgesellschaft zu gründen. 

Sri Lanka hat sich in den letzten Jahren zu einem Logistikknotenpunkt auf der maritimen Seidenstraße in Südasien entwickelt. Zu verdanken ist das unter anderem dem großzügigen Ausbau des Hafens von Colombo. Das Potenzial des Landes nutzte Militzer & Münch zunächst durch ein Delegationsbüro vor Ort.

Jetzt gründete Militzer & Münch eine eigene Landesgesellschaft in der Nähe des Hafens von Colombo. Im Mai 2018 feierte das Unternehmen die Eröffnung des neuen Standortes. Von hier aus bietet Militzer & Münch seinen Kunden nun umfangreiche Services im südasiatischen Raum.

Team bedient Nischenmarkt

An dem neuen Standort führt Militzer & Münch die Seefrachttransporte in Regionen des Indischen Ozeans und Asiens durch. Außerdem wickelt der Logistiker hier die Konsolidierung von Sendungen ab. Zum Portfolio von Militzer & Münch Sri Lanka gehören auch Transporte nach Europa. Güter aus Sri Lanka sind beispielsweise Tee für die Ukraine, Weißrussland, Russland und Dänemark sowie Flugzeugreifen für Belgien, Deutschland, Russland, Dänemark und Großbritannien.

Das fünfköpfige Team bietet außerdem Standard-Transporte, Luftfracht und umfassende Komplettlösungen für komplexe Projekte an. „Mit Lieferungen in die GUS-Länder bedienen wir zudem einen Nischenmarkt“, sagt Dilum Stembo, Managing Director M&M Militzer & Münch (Pvt) Ltd. „Für die Zukunft planen wir unsere Services mit Door-to-Door-Transporten nach Europa und in die USA auszuweiten.“

Logistik in Sri Lanka

Die Logistikbranche in Sri Lanka nimmt stetig an Fahrt auf. Die Regierung des Landes beschloss, den Ansprüchen der modernen Logistik gerecht zu werden und die Branche nachhaltig zu stärken. Seit 2008 wurde der Hafen von Colombo stark ausgebaut. Das Konzept geht auf: Der „Liner Shipping Connectivity Index 2017“ der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) erklärte Sri Lanka zu einem der am besten angebundenen Länder für Seefracht in Südasien. Somit ist der Hafen von Colombo eines der wichtigsten Logistik-Hubs in der Region.

Meilenweit mit Übergewicht

22 Transformatoren inklusive Zubehör von Shanghai bis zur Hafenstadt Port Sudan – so lautete der Auftrag für Militzer & Münch China. Das schwerste Gut wog 67 Tonnen – das Gesamtgewicht der Güter war zu schwer für ein normales Frachtschiff.

Der Kunde, ein Unternehmen aus dem Energie- und Versorgungssektor, benötigte die Transformatoren für den Bau mehrerer Umspannwerke. Das Volumen der Fracht lag bei etwa 11.000 Kubikmetern, was zirka 78.500 gefüllten Badewannen entspricht – eine Herausforderung für das Team.

„Die Lösung lag auf der Hand: Wir haben einen Schwergutfrachter für den Transport der Ware eingesetzt“, sagt Sara Zhang, Project Operation Manager M&M Beijing. „So konnten wir die etwa 7.000 Seemeilen reibungslos meistern.“ Für Militzer & Münch China war diese Stückgut-Lieferung sowohl der erste Auftrag für den Kunden als auch der erste Transport nach Ostafrika.

Eine detaillierte Planung war vorausgegangen, um die gesamte Ladung an einem Punkt zu sammeln und gleichzeitig zu verschicken. „Von den Transformatoren bis zum Zubehör waren die Güter alle sehr unterschiedlich und kamen aus verschiedenen Orten innerhalb Chinas“, sagt Sara Zhang. „Ein zeitaufwendiges Unterfangen – unser Team und unser lokaler Partner haben das Projekt jedoch gemeinsam perfekt koordiniert und erfolgreich zusammengearbeitet, um den Transport innerhalb der Zeitvorgabe des Kunden abzuwickeln.“

Lebensmittel aus Polen in die Welt

Die Exportzahlen zeigen: Polnische Lebensmittel sind weltweit beliebt. Neben Europa sind auch neue Märkte wie Asien und Amerika wichtige Ziele für Polens Exporteure. Artur Wojtczak, Sales Director bei Militzer & Münch Polen, erläutert die Chancen, die dieser Trend der Lebensmittelindustrie bietet.

Nahrungsmittel zählen zu Polens Exportschlagern. Im Jahr 2017 wurden Lebensmittel im Wert von 23,6 Milliarden Euro exportiert – das entspricht einem Wachstum von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Militzer & Münch Polen hat die steigende Nachfrage früh erkannt und bietet umfangreiche Services im nationalen und internationalen Lebensmitteltransport an. Dazu zählen die Lagerung der Güter sowie der Transport per Straße, Schiene, See und Luft. „Polens Lebensmittelexporte werden weiter wachsen“, sagt Artur Wojtczak. „Wir nutzen diese Entwicklung, um unsere Marktposition weiter auszubauen und unseren Kunden zusätzliche Services zu bieten.“

Artur Wojtczak, Sales Director bei Militzer & Münch Polen


Abnehmer Nr. 1: Deutschland

Erst kürzlich wickelte Militzer & Münch Polen umfangreiche Projekte ab: Das Team lieferte Milchprodukte nach Afrika und Eier in die arabische Welt. Zu den Transporten zählten auch verschiedene Faserstoffe, die aus Pflanzen gewonnen und für unterschiedliche Produkte eingesetzt werden. Obwohl afrikanische und asiatische Märkte an Relevanz gewinnen, bleiben EU-Länder die größten Abnehmer polnischer Lebensmittel – allen voran Deutschland, gefolgt von Großbritannien, Tschechien und Frankreich.

„Unsere Kühl-Container sind perfekt für temperaturempfindliche Ladungen geeignet und bei vielen Lebensmitteltransporten ein Muss“, sagt Artur Wojtczak. Eine weitere Herausforderung ist der Transport von Gütern mit kurzer Haltbarkeit. Hier ist die Wahl des richtigen Transportmittels entscheidend. Per Schiff beträgt die Transportzeit von Polen nach China etwa 35 Tage. Schneller geht es auf der Schiene: In 14 Tagen erreichen Produkte China per Bahn – ein bedeutender Unterschied bei zeitkritischen Lebensmitteltransporten.

„Unser Know-how macht Militzer & Münch zu einem gefragten Partner der polnischen Lebensmittelindustrie“, sagt Artur Wojtczak. „Wir sind zuversichtlich, künftig auch den Luftfrachtbereich für Lebensmitteltransporte verstärkt zu nutzen.“

Was geht wohin?

Besonders gefragte Lebensmittel aus Polen sind Milchprodukte, Obst, Gemüse, Honig, Eier, Säfte, Süßigkeiten und Ökoprodukte:

  • Der Export von Milchprodukten, wie Milchpulver und H-Milch, nimmt vor allem in Länder wie Algerien, Vereinigte Arabische Emirate, Indien, Äthiopien und Australien zu.
  • Polnische Süßigkeiten sind in Kamerun, Nigeria, Taiwan oder auf den Malediven gefragt.
  • Hühnereier sowie Blaubeeren sind beliebt in arabischen Ländern.

Preisgekrönte Luftfracht-Services

Top-Leistung wird belohnt: Das Team von M&M Air Cargo Service (ACS) Bulgaria Ltd. konnte sich im Jahr 2017 über fünf Preise freuen.

Gleich drei Mal erhielt das Team der bulgarischen Luftfracht-Services von Militzer & Münch die Auszeichnung als „Bester Agent in Bulgarien 2017“: von den Fluggesellschaften Lufthansa und Fly Dubai sowie vom Logistikdienstleister time:matters.

Ein weiteres Highlight war die feierliche Preisverleihung von Turkish Airlines. Die Fluggesellschaft ehrte M&M ACS Bulgaria Ltd. mit zwei Auszeichnungen – als „Bester Fracht-Partner des Jahres 2017“ und „Bester Partner für Turkish Airlines & Premium Products 2017“.

Mit diesen Ehrungen setzt sich die Wertschätzung für Militzer & Münch Bulgarien fort: Bereits 2016 zeichneten Turkish Airlines und Fly Dubai M&M ACS Bulgaria Ltd. als besten Fracht-Partner aus.

Daniela Toneva (Vertrieb) und Plamen Stoyanov (Export) von M&M Air Cargo Service (ACS) Bulgaria Ltd. bei der feierlichen Preisverleihung von Turkish Airlines.

Rekordzahlen in Nordosteuropa

Die gute Geschäftsentwicklung von Militzer & Münch im Baltikum ist unter anderem auf die enge Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Cargomax in Lettland zurückzuführen. Das Konzept geht auf – die Transporte erreichen einen neuen Spitzenwert. Cargomax konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent steigern.

Ein neuer Höchstwert: Mehr als 13.000 Sendungen transportierte Cargomax 2017 per Lkw zwischen Westeuropa und dem Baltikum, unter anderem in Zusammenarbeit mit Militzer & Münch. Das Rekordergebnis beruht überwiegend auf dem Zuwachs bei den Straßengütertransporten. Die Anzahl der Kunden hat das Vertriebsteam ebenfalls gesteigert – um sieben Prozent.

„Die neuen Zahlen toppen sogar den bisherigen Spitzenwert aus 2016“, sagt Cargomax Geschäftsführer Dmitrijs Vorniku. „Mit 6.800 Sendungen hat der Stückgut-Verkehr (CargoLine) das Vorjahresergebnis um 13 Prozent übertroffen und hat damit den größten Anteil an der Steigerung des Bruttogewinns.“ Die Dispositionsabteilung bearbeitete fast 5.000 FTL- und LTL-Transporte und erzielte 11 Prozent Zuwachs – das macht den größten Anteil am Umsatzwachstum von 16 Prozent aus. Dazu kommen 1.500 Transporte von und nach Großbritannien.

Die Hälfte der Lieferungen stammt aus oder geht nach Deutschland. „Wir können innerhalb von nur 72 Stunden Ware von Deutschland in die baltischen Länder liefern“, sagt Dmitrijs Vorniku. „In Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von Militzer & Münch in Deutschland wickeln wir zum Beispiel regelmäßig Transporte von Ersatzteilen für einen Automobilhersteller ab.“

Cargomax, eine Tochtergesellschaft von Militzer & Münch, erreichte 2017 mit seinen Lkw-Transporten zwischen Westeuropa und dem Baltikum einen neuen Rekordumsatz.

Flüssiges gut verpackt

Für einen international tätigen Produzenten von Verpackungslösungen transportierte M&M Frankreich drei große Anlagen zu Getränkeherstellern und Molkereien.

Besonders eilig war die Lieferung nach Omsk – der Kunde mit Hauptsitz in Frankreich beauftragte die perfekt aufeinander abgestimmte Zustellung mehrerer Maschinenteile. Militzer & Münch setzte zwei Teams ein, organisierte die Blockverzollung sowie die parallele Anlieferung aller Module. Innerhalb von nur zwölf Tagen bewältigten die Lkw die über 5.500 Kilometer lange Strecke bis in die sibirische Großstadt.

Zwei weitere Anlagen gingen nach Krasnodar im Süden Russlands und nach Samara im Südosten des Landes. Je zwei Fahrer pro Lkw benötigten für die 4.000 Kilometer bzw. 3.500 Kilometer jeweils sieben Tage.

Enge Zusammenarbeit

Mitarbeiter des Kunden begleiteten die Verladungen und die Überwachung der Module in Le Havre und Lagny. Die Zollabwicklung für die Door-to-Door-Transporte übernahm der Zollmakler des Kunden.

Das Projekt war nicht die erste erfolgreiche Zusammenarbeit: Bereits 2014 übernahm Militzer & Münch Frankreich einen Transport für den Verpackungslösungsproduzenten nach Russland. Auch Folgeaufträge sind bereits in Sicht – unter anderem in die usbekische Hauptstadt Taschkent.

Anziehend: Militzer & Münch als 4PL

Seit kurzem agiert Militzer & Münch Griechenland als 4PL. Der erste Großauftrag kommt von einer amerikanischen Modemarke.

Panagiotis Manolopoulos (Geschäftsführer) und Efi Moucha (kaufmännische Leiterin) von Militzer & Münch Griechenland engagieren sich persönlich für das Projekt. Mit ihrem Team sorgen sie dafür, dass die Shop-Regale in großen Einkaufszentren und an internationalen Flughäfen immer mit Dessous und Beauty-Produkten aus den USA gefüllt sind.

„Für die europaweite Distribution sind wir der Control Tower“, sagt Panagiotis Manolopoulos. „Wir organisieren sämtliche Transport-, Lagerungs-, Kommissionier- und Logistikdienste für den europäischen Vertreter der US-Marke.“

Die Produkte aus den USA erreichen Dänemark per Seefracht-Container. Zwischengelagert werden sie bei einer von Militzer & Münch ausgewählten Spedition, die über ein europaweites Netzwerk verfügt. Dieser dänische Standort ist das Hub für den Vertrieb der Waren in Europa.

Militzer & Münch Griechenland ist eng mit dem dänischen Partner vernetzt, hat alle Bestellungen, die in Dänemark eingehen, stets im Blick. Einige Transporte wickelt der dänische Partner selbst ab, andere übernehmen Militzer & Münch Landesgesellschaften oder Dritte. „Wir können dem Kunden für jedes Land die für ihn optimale Lösung anbieten – sowohl innerhalb der Militzer & Münch Gruppe als auch außerhalb“, sagt Efi Moucha.

Mobiliar für neue Shops zählt ebenfalls zu den Transportgütern. In Athen und Thessaloniki hat Militzer & Münch bereits zwei Boutiquen beliefert.

Mehr Geschäft im Blick

„Unser Portfolio um 4PL-Services zu erweitern, hat uns vor allem angesichts der wirtschaftlich schwierigen Lage Griechenlands in den vergangenen Monaten sehr geholfen“, sagt Panagiotis Manolopoulos. Eine Ausweitung des Geschäfts nach Osten ist geplant. Erste Transporte gingen bereits in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Der Diktator aus der Mongolei

Eine aktuelle Ausstellung in Berlin erinnert an den Personenkult um Josef Stalin in der DDR und an die Opfer seiner Diktatur. Militzer & Münch transportierte dafür eine zwei Tonnen schwere bronzene Statue des sowjetischen Diktators aus der Mongolei nach Berlin.

Zu DDR-Zeiten stand in Ost-Berlin eine Statue des sowjetischen Diktators Josef Stalin – bis sie 1961 unter ungeklärten Umständen verschwand. Bis heute ist sie nicht wieder aufgetaucht. In der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar entdeckten Historiker kürzlich eine identische Bronzeplastik, die aus derselben Serie des russisch-sowjetischen Bildhauers Nikolai Tomski stammt. Bis zum Ende der Sowjetunion 1991 stand diese Stalinfigur vor der Nationalbibliothek von Ulaanbaatar, heute befindet sie sich im Besitz eines privaten Sammlers.

Die Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin stellt die Stalinfigur nun aus, um an die Rolle des Diktators in der DDR und an die Opfer seines Regimes zu erinnern. Aufgrund einer Empfehlung der Konrad-Adenauer-Stiftung beauftragte die Gedenkstätte Militzer & Münch mit dem kompletten Transport – und dieser Auftrag verlangte Millimeterarbeit vom Team.

„Bei dem Transport einer fünf Meter hohen und zwei Tonnen schweren Statue muss jeder Handgriff sitzen“, sagt Sven Wolthusen, Niederlassungsleiter bei Militzer & Münch Berlin. „Um die Figur unbeschädigt auf den Lkw zu laden, mussten wir exakte Arbeit mit dem Kran leisten. Wir haben die vollständige Verladung gefilmt. Das Material können wir als Referenz für den Rücktransport nutzen.“

Quer durch Osteuropa

Die bronzene Statue legte in 14 Tagen eine Strecke von etwa 8.000 Kilometern von Ulaanbaatar nach Berlin zurück. Sie durchquerte Russland, Weißrussland und Polen. An dem Projekt waren Militzer & Münch Mitarbeiter in Minsk, Bad Reichenhall und Berlin sowie ein Militzer & Münch Büro in der Mongolei beteiligt. „Neben den typischen Transportservices inklusive Zollmanagement war unser Team auch für das Aufstellen der Statue verantwortlich“, sagt Sven Wolthusen.

Pressetermin in Ostberlin

Als die Statue in Berlin eintraf, hat das Team von Militzer & Münch sie zunächst für einen Pressetermin dort aufgestellt, wo einst die Ostberliner Stalin-Statue stand – in der Karl-Marx-Allee, die von 1949 bis 1961 Stalinallee hieß.

„Nach dem gut besuchten Pressetermin haben wir die Statue erneut mit dem Kran auf den Lkw geladen, um sie dann nur wenige Kilometer weiter am Ausstellungsort in Berlin-Hohenschönhausen wieder aufzustellen“, sagt Sven Wolthusen. „Dort steht sie nun bis Ende Juni. Den Rücktransport nach Ulaanbaatar übernehmen wir natürlich auch.“

Die Ausstellung der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen läuft noch bis zum 30. Juni 2018.

U-Bahn Modell aus Moskau

Zu seinem 70. Geburtstag schenkten die Ostberliner Verkehrsbetriebe Josef Stalin ein detailgetreues Modell eines U-Bahnzuges der Berliner Linie U2. Das Modell bekam der Diktator jedoch nie zu Gesicht, da es Teil einer Ausstellung war, die Josef Stalin niemals besuchte. Heute steht das Modell im Polytechnischen Museum in Moskau.

Das Museum in Moskau hat das Modell für die Ausstellung der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Militzer & Münch Moskau übernimmt den gesamten Transport inklusive Handling und Zollmanagement – von Moskau nach Berlin und wieder zurück.

Die Steppe bezwingen

Auf manchen Straßen Kasachstans kreuzen Kamele den Weg, einige Routen führen über Sand. Schwierige Bedingungen für einen Transport von Bauteilen für eine Verdichter-Station ins kasachische Bozoi – der perfekte Auftrag für Militzer & Münch.

Fast 1.500 Kilometer wird die Gas-Pipeline lang, sie läuft vom Westen Kasachstans bis in den Süden nach Schymkent. Damit das Gas lange Strecken ungehindert zurücklegen kann, regulieren Verdichter-Anlagen den Druck. Wie in Bozoi, einer Region inmitten kasachischer Steppe.

Hier entsteht eine von mehreren hochmodernen Verdichter-Stationen für die neue Pipeline. Die Bauteile kommen aus aller Welt. Zum Beispiel aus dem über 6.000 Kilometer entfernten Shanghai. Oder auch aus dem fast ebenso weit entfernten Europa, aus Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden.

„Der Auftrag hatte es wirklich in sich.“

Nikolaus Kohler
Regional Managing Director Middle East / Central Asia

Diese enormen Entfernungen gehören für Natalie Andriyevskaya zum Tagesgeschäft. Sie ist Geschäftsführerin von Militzer & Münch Kasachstan, logistischen Aufgaben ist sie gewachsen. Was sie braucht, sind Partner, mit denen sie die Herausforderungen meistern kann. Über alle Landesgrenzen, über alle kulturellen, sprachlichen und landesspezifischen Unterschiede hinweg. Und auch auf unwegsamem Gelände.

Multimodales Transportkonzept

„Der Auftrag hatte es wirklich in sich“, sagt Nikolaus Kohler, Regional Managing Director Middle East / Central Asia. „Wir mussten fünf komplette Gasverdichter-Einheiten aus Europa über Russland nach Kasachstan befördern. Wir waren froh, uns auf starke Teams in Deutschland, Russland und Kasachstan verlassen zu können.“

Von Anfang an war es wichtig, strategisch vorzugehen, nichts dem Zufall zu überlassen. Ein multimodales Transportkonzept gab die Richtung vor.

Die Bauteile aus England, den Niederlanden und Deutschland sammelte Militzer & Münch vorerst im Hafen Rotterdam. Von dort ging es per Schiff weiter zum Hafen St. Petersburg. Zunächst wurde die Fracht dort eingelagert und anschließend mit 36 Lkw zur Baustelle in Bozoi transportiert. Die Komponenten aus China lagerten in Shanghai, bevor sie in 35 Containern per Bahn Aktobe in Kasachstan erreichten und per Lkw nach Bozoi befördert wurden.

Streckenreport enthüllt Herausforderungen

Ein Mitarbeiter von Militzer & Münch Kasachstan machte sich bereits Monate vor dem Transport auf die Reise bis zur Baustelle, um einen detaillierten Streckenreport zu erstellen. Und der Report förderte einige Schwachstellen zutage. Erstens: Von Saksaulsk nach Bozoi gibt es nur eine unbefestigte Straße, die ausschließlich für den Betrieb von Gas-Pipelines genutzt wird. Für den allgemeinen Verkehr ist die Nutzung verboten. Und zweitens kreuzt in der Region Chromtau im nordwestlichen Kasachstan eine Pipeline die Strecke. Die Pipeline ist zu niedrig, um die im Zollager auf kasachische Spezial-Lkw umgeladene unverzollte Ware darunter hindurch und weiter nach Bozoi zu transportieren.

„Wir beschlossen, den Transport über Shalkar zu leiten, um das erste Problem zu lösen“, sagt Michail Underov, Head of Project Logistics bei AO Militzer & Münch in Russland. „Da diese Strecke rund 400 Kilometer über Steppensand verläuft, nutzten wir kasachische Spezial-Zugmaschinen mit Allrad-Antrieb und Aufliegern mit höherer Ladefläche.“

Kurz nach der Pipeline lud Militzer & Münch, unterstützt vom lokalen Zoll, die unverzollte Fracht außerhalb der Zollzone von Tiefladern auf wüstengängige Lkw um. Ein Bulldozer war beim Transport dabei. Er sollte im Notfall die im Sand festgefahrenen Lkw freibuddeln.

Teamwork zahlt sich aus

„Die Zusammenarbeit zwischen den Teams verlief super“, sagt Natalie Andriyevskaya. „Dabei geholfen haben uns unsere ähnliche Erfahrung und dasselbe Fachwissen. Die Kommunikation lief einwandfrei. Die perfekte Koordination eines derart großen Projekts über mehrere Landesgesellschaften hinweg ist einer der besonderen Services, die Militzer & Münch seinen Kunden bietet.“

Die neue Pipeline wird nach ihrer Fertigstellung 1.475 Kilometer lang sein. Der erste Teil der Pipeline ging bereits 2013 in Betrieb, der zweite Teil 2015. Den letzten Bauabschnitt inklusive mehrerer Verdichter-Stationen veranlasste die kasachische Regierung 2017.

Dem Gas wieder Druck machen

Erdgas legt in langen Pipelines meist viele hunderte oder tausende Kilometer zurück. Auf diesem weiten Weg verliert das Gas an Druck – verursacht unter anderem durch Reibung und Höhenunterschiede. In einer Verdichter-Station wird das Erdgas wieder komprimiert, um diesen Druckverlust auszugleichen.

Während der Verdichtung erwärmt sich das Erdgas. Um einen noch höheren Druckverlust und die Beschädigung der Feuchtigkeitsisolierung zu verhindern, muss es im Anschluss gekühlt werden. In einer Pipeline befindet sich etwa alle 100 bis 200 Kilometer eine Verdichter-Station. Acht Meter pro Sekunde beträgt die durchschnittliche Flussgeschwindigkeit des Gases – das entspricht etwa 28 km/h.

 

Marktnischen nutzen

Logistikunternehmen gibt es wie Sand am Meer. Um als mittelständischer Logistiker in China erfolgreich zu sein, braucht es daher zwei Dinge: einen klaren Plan und eine Nische im Markt – weiß Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China.

Mit Ausfuhren im Wert von rund 2,26 Billionen US-Dollar war China 2017 Exportweltmeister. Für Militzer & Münch bietet der Aufschwung der Wirtschaft in China neue Chancen. Dank der stetig wachsenden E-Commerce-Branche transportiert der Logistiker vermehrt Güter aus China nach Zentralasien, Russland und Europa. Für diese Verkehre nutzt Militzer & Münch auch die Handelsrouten der neuen Seidenstraße.

Der chinesische Präsident Xi Jinping treibt seit seinem Amtsantritt 2013 die Entwicklung der neuen Seidenstraße mit der Belt and Road Initiative (BRI) voran. Das Land investiert bis zu 1.000 Milliarden Dollar in den Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen Europa, Asien und Afrika. Die Amtszeit von Präsident Xi Jinping ist unbegrenzt – unter anderem für das Projekt der neuen Seidenstraße bedeutet das Kontinuität.

„Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

 

Militzer & Münch mit neuem Produkt auf der Seidenstraße

Von den Investitionen in die Infrastruktur profitiert auch Militzer & Münch. In vielen Ländern entlang der Handelsroute ist Militzer & Münch seit Jahren mit eigener Landesgesellschaft aktiv. „Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße“, sagt Glenn Bai. „Unter anderem organisieren wir Exporte von chinesischen Industrieanlagen nach Zentralasien, in den Mittleren Osten und nach Afrika. Außerdem managen wir Importe aus Europa und den USA. Wir wollen gezielt in Nischen wie der Projektlogistik und dem Luftfahrtgeschäft wachsen.“

Militzer & Münch China baut sein Produktportfolio stetig weiter aus, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Der neueste Service: der Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Das Team transportiert dabei gebündelt kleinere Warensendungen, auch Frachtkonsolidierung oder Sammelgutsendung genannt, als Less than Container Load (LCL). Mit dieser Dienstleistung ist Militzer & Münch China der einzige Anbieter am Markt auf dieser Route.

Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg und führt über Małaszewicze in Polen sowie Alashankou in China. Die Transitzeit beträgt ohne Zollabwicklung nur 18 Tage. Aktuell transportiert Militzer & Münch China vor allem Produkte für die Automobilindustrie nach Wuhan. Seit Anfang der 1990er-Jahre gilt die Stadt als ein Zentrum für Automobilhersteller – 2015 machte die Auto- und Autozulieferindustrie 20 Prozent der Wirtschaftskraft Wuhans aus. Aber auch das Neukundengeschäft möchte Militzer & Münch China erweitern.

Freihandelszonen in Tianjin bieten Potenzial

Zu dem klaren Plan von Militzer & Münch China gehören außerdem strategisch klug ausgewählte Standorte. Ein Beispiel: die Aktivitäten von Militzer & Münch im Nordosten Chinas in der Hafenstadt Tianjin. Hier ist der Logistiker mit dem Joint Venture M&M Tianbao vor Ort, um seinen Kunden über den Partner Tianbao Logistics Lagerhaltung zu ermöglichen.

Tianjin bietet Unternehmen viele Vorzüge. Einer der Vorteile sind die vielen verschiedenen Freihandelszonen. Dort ist es möglich, Güter ohne Verzollung oder sonstige Abgaben ein- und auszuführen.

„Dank der Freihandelszonen haben sich in Tianjin zahlreiche für uns potenzielle Kunden aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie angesiedelt“, sagt Glenn Bai. „Unsere Strategie, in Tianjin ein Joint Venture einzugehen und damit vor Ort Lagerflächen anbieten zu können, kommt bei unseren Kunden gut an.“ Von Tianjin liefert Militzer & Münch beispielsweise chinesischen Fluglinien Ersatzteile aus Europa. In der Stadt liegt zudem Chinas siebtgrößter Hafen. Die Nähe zum Hafen ist für das chinesische Team optimal – im Jahr 2017 hat Militzer & Münch China 45 Prozent seines Umsatzes mit Seefracht erzielt.

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Den klaren Plan immer vor Augen

Mit seinen Produkten bedient Militzer & Münch China Nischen im Markt: Sei es die Spezialisierung auf Transporte entlang der neuen Seidenstraße oder der einzigartige neue Service mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Strategisch klug ausgewählte Standorte wie Tianjin unterstützen zudem den klaren Plan, Kunden optimale und maßgeschneiderte Services anzubieten. Um als einer von vielen Logistikern erfolgreich zu sein, nutzt Militzer & Münch China diese Nischen und das große Potenzial des chinesischen Marktes – und verfolgt damit eine klare Strategie.

Starke Wurzeln in Eurasien

Welche Zollbestimmungen gelten zwischen Weißrussland und der EU? Wie transportiert man temperaturempfindliche Waren sicher von Asien nach Europa? Welche ist die schnellste Route von der Ukraine nach China? Fragen Sie nicht irgendjemand, sondern die Spezialisten von Militzer & Münch. Ihnen liegt Eurasien im Blut. 

Die Militzer & Münch Gesellschaften in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan bieten jeweils mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung. „Genau das macht unsere Unternehmensgruppe aus“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Wir haben tiefe Wurzeln in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan, unsere Manager und Mitarbeiter haben die Gesellschaften dort aufgebaut.“

Ob Sprache, logistische Herausforderungen, Gesetze oder Zoll-Formalitäten – all das kennen die Teams von Militzer & Münch bis ins Detail. Mit Durchhaltevermögen und Expertenwissen haben sich die Landesgesellschaften einen festen Platz in der Logistikbranche ihres jeweiligen Landes erarbeitet. Dabei zeichnet sich jede Niederlassung durch feste Wurzeln und individuelle Stärken aus.

Belarus: Erfolgreich mit eigener Flotte

25 Jahre Militzer & Münch Belarus: Mit einem fünfköpfigen Team eröffneten Simone Barch und Viktor Blazhukevich im Jahr 1993 die erste weißrussische Niederlassung in der Hauptstadt Minsk. Heute zählt SOOO M&M Militzer & Münch Belarus 400 Mitarbeiter an elf Standorten und setzt sein Wachstum fort: 2017 hat die Landesgesellschaft mit dem Bau eines Logistikzentrums im Nordosten von Minsk, in der Nähe des Minsker Autobahnrings MKAD, begonnen.

„Mit unserer eigenen Flotte von 180 Fahrzeugen bieten wir umfangreiche Logistikdienstleistungen – dazu zählen der Transport von Gefahrgut und Wertsachen sowie die Zollabwicklung“, sagt Viktor Blazhukevich, Geschäftsführer von Militzer & Münch Belarus.

2001 hat Militzer & Münch Belarus zudem einen nationalen Expresslieferdienst in sein Portfolio aufgenommen – und war damit das erste Unternehmen, das diese Dienstleistung in Weißrussland angeboten hat. Heute bearbeitet das Team monatlich über 40.000 Expresssendungen. Die große Sortieranlage in dem neuen Logistikzentrum wird dringend benötigt.

 

 

Ukraine – ein eingespieltes Team

25 Jahre Militzer & Münch Ukraine: Im Jahr 1992 wurde die Militzer & Münch Ukraine GmbH in Kiew gegründet – Niederlassungen in Boryspil und Odessa folgten innerhalb weniger Jahre. „Insgesamt beschäftigen wir mittlerweile 36 Mitarbeiter“, sagt Viktor Korol, Geschäftsführer, M&M Militzer & Münch Ukraine GmbH. „Viele von ihnen sind bereits seit über 15 Jahren bei uns. Die oft jahrelange Zusammenarbeit innerhalb der Teams sorgt für einen effizienten Service und ein vertrauensvolles Miteinander.“

Der wichtigste Markt von Militzer & Münch Ukraine ist die EU. Der wachsende Handel zwischen der Ukraine und Asien sorgt jedoch auch für eine steigende Nachfrage nach Transporten in asiatische Länder. Besonders Transporte auf dem Seeweg nehmen zu, aber auch Lufttransporte erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. „Wir übernehmen auf Wunsch den kompletten Transport bis zur Zollabwicklung“, sagt Viktor Korol. “Für uns steht die Zufriedenheit unserer Kunden stets an erster Stelle.“

 

Usbekistan bietet auch Pharmatransporte

20 Jahre Militzer & Münch Usbekistan: Die 1997 in Tashkent gegründete M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. bietet die komplette logistische Servicepalette. Ob Straßen- oder Schienentransporte, Luft- oder Seefracht, die 15 Mitarbeiter von Militzer & Münch Usbekistan finden stets die richtige Transportlösung für ihre Kunden.

„Bei Bedarf übernehmen wir den kompletten Transport vom Warehousing bis zum Zollmanagement“, sagt Khurshid Kasimdzhanov, Geschäftsführer M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. „Neben landesweiter Distribution bieten wir auch wöchentliche Sammelgutverkehre von Europa nach Zentralasien an. Die meisten unserer Aktivitäten konzentrieren sich jedoch auf die Projektlogistik.“

Zudem hat sich Militzer & Münch Usbekistan auf den Transport von pharmazeutischen Produkten spezialisiert. „Bei Pharmatransporten ist eine durchgehende Kühlkette ausschlaggebend“, sagt Khurshid Kasimdzhanov. „Wird die Kühlkette nur kurz unterbrochen, ist die gesamte Lieferung gefährdet. Hinzu kommen weitere strenge Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen, um die empfindliche Ware zu schützen – darauf sind unsere Mitarbeiter perfekt eingespielt.“

Längste Zugstrecke der Welt

Acht Zeitzonen durchquert die längste Zugstrecke der Welt. Die mehr als 13.000 Kilometer lange Bahnverbindung verläuft von Yiwu im Osten Chinas bis nach Madrid in Spanien. InterRail, ein Schwesterunternehmen von Militzer & Münch, bietet regelmäßige Transporte auf der Rekordstrecke an. Auch die Kunden von Militzer & Münch profitieren davon.

Im Vergleich zum See- und Luftweg hat der Landweg zwei Vorteile: Der Transport mit Zügen ist wesentlich schneller als mit dem Schiff und weitaus günstiger als mit dem Flugzeug. Die Container-Ganzzüge durchqueren auf der längsten Güterzugverbindung der Welt in der Regel acht Länder: Spanien, Frankreich, Deutschland, Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan und China.

Auf dieser Strecke müssen die Container meist mehrfach umgeladen werden, weil gleich dreimal die Spurweite wechselt. Bei solchen Transporten müssen alle Prozesse hundertprozentig aufeinander abgestimmt sein.

Kein Problem für Militzer & Münch. Nikolaus Kohler ist als Regional Managing Director Middle East / Central Asia verantwortlich für mehrere Landesgesellschaften in der Region. „Wir sind tief verwurzelt in vielen Ländern entlang der neuen Seidenstraße – das spielt für unsere Kunden eine wichtige Rolle“, sagt Nikolaus Kohler. „Wir können ihnen nicht nur flexible Lösungen auf der Güterzugverbindung von China nach Europa und vice versa anbieten, sondern auch Lösungen für alle Märkte auf dieser Strecke.“

 

InterRail als Pionier
InterRail ist ein Vorreiter bei Container-Ganzzügen zwischen China und Europa. Die ersten offenen Züge liefen ab 2014 über die InterRail Tochtergesellschaft TransRail Weißrussland von Chengdu in China nach Łódź in Polen. Als neutraler Betreiber startete InterRail in 2015 auch die Zugverbindung von Yiwu nach Europa mit so prominenten Destinationen wie Madrid, London oder Prag. Daneben arbeitet InterRail aber auch für andere Plattformen in China wie Wuhan, Zhengzhou, Chongqing, Xi’an und weitere.

Rennstrecke für Fashion, Food und Elektronik

Beladen sind die Container meist mit Konsumgütern aus China für Spanien. Yiwu ist die weltgrößte Handelsplattform für zahlreiche Produkte wie Textilien und Elektrogeräte. Der chinesische Markt wiederum wird mit spanischem Schinken, Wein, Wasser und Olivenöl versorgt. Der Schienenverkehr ist für China von großer Bedeutung – wenn das Ziel beispielsweise in Ost- oder Süddeutschland liegt, erspart der Zugverkehr den Umweg über die Häfen in Hamburg oder Rotterdam.

Eine Herausforderung ist der Übergang von Asien nach Europa. Das Schienennetz in Europa ist voll ausgelastet, besonders kritische Punkte sind Grenzübergänge. Kontrollen und operative Übergänge dauern hier meist länger als etwa in China oder Kasachstan.

China investiert Milliarden

Mindestens 900 Milliarden US Dollar – so viel hat die chinesische Regierung bereits fest verplant oder schon in Projekte entlang der neuen Seidenstraße investiert. Über 60 Länder sind in das Vorhaben involviert. Von Asien bis nach Europa und Afrika werden dank der Belt and Road Initiative (BRI) Straßen, Bahngleise, Pipelines, Kraftwerke, Telekommunikationsnetze, Häfen und Flughäfen gebaut oder modernisiert.

Die Aussichten für weitere Projekte entlang der neuen Seidenstraße sind gut: Im November 2017 fand bereits zum sechsten Mal das jährliche Gipfeltreffen von 16 europäischen Ländern und China statt. Ausgetragen wurde es in der ungarischen Hauptstadt Budapest. China nutzte das Treffen als Chance, sein Projekt „Neue Seidenstraße“ weiter voranzutreiben. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang sagte Investitionen von rund drei Milliarden Dollar für Osteuropa zu und unterstützt so weiterhin die Verwirklichung von Infrastruktur-Projekten in zahlreichen Ländern.

Wie deutsche Unternehmen profitieren können

Die Belt and Road Initiative sorgt für eine weitreichende Modernisierung der Weltwirtschaft. Auch die deutsche Geschäftswelt kann von dem Mammut-Projekt profitieren.

Um Unternehmen über Chancen aufzuklären, haben die Germany Trade & Invest (GTAI) und die Deutsche Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK) eine Informationskampagne gestartet.

In der Studie „Neue Seidenstraße – Chinas massives Investitionsprogramm” wird beispielsweise erläutert, warum es wichtig ist, sich in das Projekt „Neue Seidenstraße“ einzubringen.

Weitere Informationen: Pressemitteilung GTAI