„In zwei Jahren wollen wir Marktführer sein“

Im Interview berichten Filip Simovic, CEO, und Nikola Vasiljevic, COO Militzer & Münch Serbien, von ihren ambitionierten Wachstumsplänen. Das Joint Venture mit dem serbischen Logistikunternehmen Invictus System Transport & Logistics D.O.O. hat Militzer & Münch im Oktober 2019 gegründet, um sein bestehendes Netzwerk in der Balkanregion weiter auszubauen.

Herr Vasiljevic, wie wird das Joint Venture auf dem serbischen Markt wahrgenommen? 

Nikola Vasiljevic: Vor der Gründung des Joint Ventures war Militzer & Münch auf dem serbischen Markt weitestgehend unbekannt. Unseren Kundenstamm mussten wir erst akquirieren und Vertrauen gewinnen. Zurzeit konzentrieren wir uns darauf, die Marke Militzer & Münch weiter auf dem nationalen Logistikmarkt zu etablieren.

Herr Simovic, Sie haben sich für den serbischen Logistikmarkt ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wie wollen Sie es erreichen?

Filip Simovic:
 Wir haben uns vorgenommen, in zwei Jahren Marktführer in Serbien zu sein. Die Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle. Wir analysieren den Bedarf auf dem serbischen Logistikmarkt und passen unsere Services optimal an die Wünsche der Kunden an. Jede unserer Logistikdienstleistungen ist maßgeschneidert. Mit hoher Qualität und dem Engagement unseres Teams heben wir uns schon jetzt vom Wettbewerb ab. Die Nachfrage nach unseren Logistiklösungen ist hoch. Seit der Gründung des Joint Ventures im Herbst 2019 haben sich die Geschäfte gut entwickelt – und wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel erreichen können.

“Mit hoher Qualität und dem Engagement unseres Teams heben wir uns schon jetzt vom Wettbewerb ab.”

Filip Simovic
CEO Militzer & Münch Serbien

 

 

Was waren bisher Ihre größten Erfolge?

Nikola Vasiljevic: Wir haben das Joint Venture von Anfang an mit umfangreichen Kampagnen für jede unserer Dienstleistungen beworben – dazu zählen Straßentransporte, Zollabfertigung und Lagerung. Mit unserer Marketing-Kampagne konnten wir uns bereits als ernstzunehmender Akteur auf dem serbischen Markt positionieren.

Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Services sich in so kurzer Zeit einer so großen Nachfrage erfreuen. Besonders die Einführung des Sammelgutverkehrs aus Deutschland, Österreich und Italien ist ein großer Erfolg für uns. Neu sind jetzt Militzer & Münch-Sammelgutlinien für den Export nach Montenegro, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Albanien.

Wie viele Militzer & Münch Standorte gibt es in Serbien?

Filip Simovic: Ein Büro befindet sich in Dobanovci – das ist ein Industriegebiet von Belgrad – und das andere in Leskovac im Süden des Landes. In Dobanovci mieten wir zurzeit 1.000 Quadratmeter Lagerfläche, um Zollabfertigungen durchzuführen. Im Moment bauen wir dort eigene Lager- und Büroflächen. Die Immobilie wird 10.000 Quadratmeter umfassen. Die ersten 5.000 Quadratmeter werden wir bereits im Mai/Juni 2020 beziehen.

Wie läuft die Kooperation mit anderen Militzer & Münch Landesgesellschaften?

Nikola Vasiljevic: Wir haben schnell gemerkt, dass wir mit der gesamten Militzer & Münch Gruppe stets zuverlässig und vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Da viele deutsche Unternehmen in Serbien produzieren, führen wir oft Projekte gemeinsam mit der deutschen Landesgesellschaft durch. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den deutschen Militzer & Münch Niederlassungen in Stockstadt, Nürnberg und Hof funktioniert ausgezeichnet. Wir werden von den deutschen Kollegen mit aller Kraft unterstützt.

Welche Dienstleistungen bieten Sie derzeit in Serbien an, und welche sind für die nahe Zukunft geplant?

Filip Simovic: Unser Hauptaugenmerk liegt zurzeit auf Straßentransporten –
Teilladungen, Komplettladungen und Kühltransporte. Außerdem bieten wir alle Arten von Zolldienstleistungen und Lagerhaltung an. Wir planen, unsere Dienstleistungen auch auf den Luft- und Seeverkehr sowie den Schienentransport auszuweiten.

Für welche Branchen sind Sie tätig?

Nikola Vasiljevic: Die meisten Transporte wickeln wir für Unternehmen aus den Branchen Chemie, Textil, Automotive, Pharma und Getränke ab. Derzeit wird in Serbien viel investiert – vor allem aus dem Ausland. Die meisten Investoren kommen aus der Automobilindustrie und zu einem großen Teil aus Deutschland. Deshalb liegt für Militzer & Münch Serbien ein starker Fokus auf dieser Branche.

Haben Sie bereits erste Transporte im Bereich der Projektlogistik durchgeführt?

Filip Simovic: Im November 2019 haben wir den ersten Transport im Bereich Projektlogistik erfolgreich abgewickelt. Für einen bekannten serbischen Textilhersteller haben wir große Maschinen für die Textil-Produktion transportiert. Ich bin sehr stolz auf mein Team, das mit großem Engagement daran gearbeitet hat, die Erwartungen des Kunden zu erfüllen.

140 Jahre Militzer & Münch

Im Jahr 1880 legten Richard Militzer und Werner Münch ihre eigenen Speditionsgeschäfte zusammen und gründeten die Bahnspedition Militzer & Münch in Hof, Bayern. Daraus entstand im Lauf der Jahre ein weltweit tätiges Logistikunternehmen mit heute rund 2.100 Mitarbeitern. Am 1. April 2020 feiert Militzer & Münch 140-jähriges Jubiläum.

„Wir blicken zurück auf 140 ereignisreiche und erfolgreiche Jahre“, sagt Michael Albert, Präsident des Verwaltungsrates der M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Mit Pioniergeist, einer gehörigen Portion Mut und natürlich vielen engagierten Mitarbeitern haben wir über die Jahrzehnte immer wieder neue Felder der Logistik erschlossen.“

Vom Rollführer zur Lkw-Flotte

Alles begann mit der Gründung der gemeinsamen Firma von Richard Militzer und Werner Münch am Neuen Bahnhof in Hof. Durch die Zusammenführung der bayerischen mit der sächsischen Staatsbahn erschlossen sich für das junge Unternehmen neue Eisenbahn-Fernverbindungen, weit über den Aktionsradius der Pferdefuhrwerke hinaus. Durch den begrenzten Radius der Zustell- und Abholfuhrwerke war es notwendig, ein engmaschiges Filialnetz, verbunden durch die Eisenbahn, aufzubauen. Es entstanden unter anderem Niederlassungen in der weiteren Region. Der heimischen Porzellan-, Glas-, und Textilindustrie erschloss Militzer & Münch Märkte in Europa, zum Beispiel in Italien und in England.

Der erste Militzer & Münch Lkw fuhr schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts einen Liniendienst zwischen Hof und dem 30 Kilometer entfernten Oelsnitz. „Das können wir uns heute schwer vorstellen, aber der Kauf des ersten Lkw und damit der Umstieg von Pferden auf Nutzfahrzeuge muss damals etwas ganz Besonderes gewesen sein“, sagt Michael Albert. „Heute fahren für uns hunderte Lkw und Trailer aus dem eigenen Fuhrpark oder von Charterunternehmen.“

Aufbruch in neue Märkte

Militzer & Münch wuchs konstant weiter. Zum Zeitpunkt des 50-jährigen Bestehens im Jahr 1930 beschäftigte die Firma 40 kaufmännische Angestellte und 17 Arbeiter.
Nach Ende des Krieges stieg Militzer & Münch in die See- und Luftfracht ein und eröffnete eine Filiale in Hamburg sowie das erste Luftfrachtkontor am Frankfurter Flughafen. Im Jahr 1951 entstand in Athen das erste Auslandsbüro. In den Ländern Osteuropas, in Mittelost, in Zentralasien und China war Militzer & Münch Vorreiter beim Aufbau des internationalen Speditions- und Logistikgeschäfts. Damit begannen Jahrzehnte des starken Wachstums. Im Jahr 1980 wurden die einzelnen Landesgesellschaften unter dem Dach einer Holding in St. Gallen zusammengeführt.

 

 

Timeline

•    1880: Gründung von Militzer & Münch
•    1892: Gründung der ersten Niederlassung in der Region
•    1949: Ernennung zum offiziellen IATA Agenten
•    1951: Eröffnung des ersten Auslandsbüros in Athen, Griechenland
•    1962: Eröffnung des ersten Luftfrachtcenters am Frankfurter Flughafen
•    1980: Gründung der M&M Militzer & Münch International Holding AG in St. Gallen
•    2017 & 2018: Gründung von Landesgesellschaften in Algerien und Sri Lanka
•    2019: Gründung eines Joint Ventures in Serbien

In der Welt zuhause

Mit rund 100 Standorten in 28 Ländern und zahlreichen Kooperationen bietet Militzer & Münch heute Speditions- und Logistikdienstleistungen rund um den Globus – und erschließt insbesondere schwer zugängliche Märkte für seine Kunden. In den vergangenen Jahren eröffnete Militzer & Münch beispielsweise eigene Landesgesellschaften in Algerien und Sri Lanka. Die Intensivierung der Zentralasien- und Fernost-Verkehre ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie. Militzer & Münch ist seit vielen Jahren mit eigenen Niederlassungen in nahezu allen Ländern entlang der neuen Seidenstraße aktiv. Dazu zählen Standorte in Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Russland und China.

„Wir wollen unsere Kunden auch in Zukunft mit viel Enthusiasmus und erstklassigen Leistungen überzeugen und unsere Services noch weiter ausbauen“, sagt Michael Albert. „Das Jubiläum ist auch ein Anlass, nach vorne zu blicken. Denn Werte wie Qualität, Verantwortung und Sicherheit zählen – damals wie heute.“

140 Jahre – einmal mehr ein Grund, unseren Mitarbeitern und vor allem unseren Kunden zu danken.

Stark in der Seefracht

Gut ein Jahr ist vergangen, seit die sri-lankische Landesgesellschaft von Militzer & Münch ihren Betrieb im Hafen von Colombo aufgenommen hat. Trotz der schwierigen innenpolitischen Lage wächst das Unternehmen weiter. Insbesondere das Seefrachtgeschäft entwickelt sich sehr gut. Um den Kunden einen noch besseren Service zu bieten, hat das Team zudem seine IT optimiert. Und: Militzer & Münch Sri Lanka ist jetzt Mitglied des globalen Transportnetzwerks FFSI.

Seit 2015 ist Militzer & Münch in dem Inselstaat im indischen Ozean aktiv – zunächst durch ein Delegationsbüro. Die wachsende Bedeutung Sri Lankas als Logistikknotenpunkt auf der maritimen Seidenstraße in Südasien sowie der Ausbau des Hafens von Colombo haben dazu geführt, dass der Logistikdienstleister dort im Juni 2018 eine eigene Niederlassung gründete.

Erfolgreich im Seefrachtgeschäft

Das Team sitzt im Hafen der sri-lankischen Hauptstadt Colombo – und ist für ganz unterschiedliche Branchen tätig. „Neben Tee und Kokosnussfasern zählen auch Flugzeugreifen, Rohmaterial für Textilien, elektronische Geräte und Laborequipment zu den Gütern, die wir hauptsächlich transportieren“, sagt Dilum Stembo, Managing Director M&M Militzer & Münch (Pvt) Ltd. „Im Jahr 2018 hat die Seefracht weit mehr als die Hälfte unserer Transporte ausgemacht.“

Erster multimodaler Transport

Die meisten Transporte gehen nach Europa und in die GUS-Staaten. Ein GUS-Staat war auch Ziel des ersten multimodalen Transports von Militzer & Münch Sri Lanka. Das Team in Colombo wickelte im Juli in Zusammenarbeit mit der Militzer & Münch Schwestergesellschaft InterRail eine Lieferung von Thailand über den russischen Hafen Vostochny bis nach Usbekistan ab. Bei der Fracht handelte es sich um zirka 23 Tonnen  wasserdampfaktivierter Kohle, die Militzer & Münch in einem 40-Fuß-High-Cube-Container transportierte. Der Transport dauerte 55 Tage. Zusätzlich hat das Team den Transport von zirka 56 Tonnen Kokosnussfasern in zwei 40-Fuß-High-Cube-Containern von Colombo nach Tashkent abgewickelt – dies könnte zu einem regelmäßigen Auftrag für das Team werden.

Teil des Netzwerks

Seit Mai 2019 ist Militzer & Münch Sri Lanka Mitglied bei FFSI (Feta Freight Systems International), einem Transportnetzwerk, das der Far East Transportation Association (FETA) angehört. „Die Mitgliedschaft in der FFSI bietet uns große Chancen, mit qualifizierten Transportunternehmen in Fernost zusammenzuarbeiten“, sagt Dilum Stembo. „Als Teil des Netzwerkes hoffen wir unser Geschäft noch weiter ausbauen zu können. Zudem profitieren wir und unsere Kunden von einer größeren geografischen Abdeckung. Neben den Vorteilen, die eine Mitgliedschaft mit sich bringt, ist es für uns auch eine große Auszeichnung, Teil des FFSI zu sein – da das Netzwerk nur die besten Transportunternehmen aufnimmt.“

Kunden profitieren von neuer IT

Eine ständige Verbesserung der Abläufe ist Teil der Wachstumsstrategie von Militzer & Münch Sri Lanka. „Es motiviert uns, immer neues Potenzial zur Optimierung zu finden“, sagt Dilum Stembo  Vor kurzem hat das Team das bisherige Transport Administration System (TA-System) ersetzt. „Das neue TA-System ist wesentlich besser an die Standards in Sri Lanka angepasst – damit können wir effizienter arbeiten, unseren Kunden einen noch besseren Service bieten und weiter am Markt wachsen“, erklärt Dilum Stembo.

 

M&M Polen ist jetzt „Regulated Agent“

Luftfracht schneller, kostengünstiger und sicherer – das kann Militzer & Münch Polen seinen Kunden jetzt dank des neuen Status als  Reglementierter Beauftragter bieten.

Luftfracht unterliegt umfangreichen und komplizierten Sicherheitsbestimmungen. Davon ausgenommen sind von einem Reglementierten Beauftragten versandte Sendungen. Für diesen Status müssen sich Unternehmen einem Zulassungsaudit der zuständigen Luftfahrtbehörde unterziehen und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen.

Der Status als Reglementierter Beauftragter bringt Logistikdienstleistern und deren Kunden einige Vorteile:

•  Befreiung von der Kontrolle der Ladungssicherheit
•  Reduzierung der Betriebskosten
(keine zusätzliche Ladungssicherungskontrolle am Flughafen erforderlich)
•  verkürzte Umschlagszeiten
•  erhöhte Glaubwürdigkeit auf dem Luftfrachtmarkt

Neuer Status motiviert

Ende Februar 2019 hat M&M air sea cargo S.A., die Luft- und Seefrachtsparte von Militzer & Münch Polen, den Status eines Regulated Agent oder Reglementierten Beauftragten erhalten. Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg des Unternehmens, seinen Kundenservice im Exportgeschäft weiter zu optimieren und auszubauen.

„Wir freuen uns, jetzt entsprechend der EU-Verordnung als Reglementierter Beauftragter für unsere Kunden agieren zu können“, sagt Artur Wojtczak, Sales Director M&M air sea cargo S.A. „Darin liegt für unsere Kunden ein großer Vorteil, gleichzeitig für uns als Unternehmen aber auch eine große Verantwortung.“ So muss der Reglementierte Beauftragte unter anderem Sendungen als sicher oder nicht sicher einstufen, dafür sorgen, dass keine verbotenen Gegenstände in die Luftfracht gelangen und erforderliche Begleitdokumente erstellen.

Paweł Iwaniuk, Export Department Manager Militzer & Münch Polen, motiviert die Entscheidung über den neuen Status: „Angesichts der guten Entwicklung des Luftexports – insbesondere in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie – hilft der Status eines Reglementierten Beauftragten uns im Alltagsgeschäft sehr. Wir können nun Exportaufträge reibungslos und viel schneller als bisher ausführen. Die Arbeit in einer sicheren Supply Chain wird es uns auch ermöglichen, Unternehmen als Neukunden zu gewinnen, die gemeinsam mit uns wachsen wollen.“

Marokko: Schnellere Abläufe und höhere Sicherheit

Für einen erfolgreichen internationalen Logistikdienstleister sind reibungslose Abläufe und eine weitreichende geografische Abdeckung entscheidend. Die AEO-Zertifizierung von Militzer & Münch Marokko hilft dem Unternehmen, seine Marktposition weiter zu festigen – davon profitieren auch die Kunden.

Für die marokkanische Landesgesellschaft von Militzer & Münch gehört Weiterentwicklung zum Alltag. Regelmäßig vergrößert sich der Logistikdienstleister unter der Leitung von Geschäftsführer Olivier Antoniotti. Zu den Ausbauten zählen die Eröffnung des ersten Zolllagers in Marokko im Jahr 2000, die Gründung der Tochtergesellschaft Spedimex Transit im Jahr 2001 sowie der Bau von Standorten in Casablanca (2003), Tanger (2008 und 2016) und Sapino Nouaceur (2012).

Lieferkette verbessern

Das Fundament dieses Wachstums ist die reibungslose Lieferkette, die Militzer & Münch Marokko kontinuierlich optimiert. Seit kurzem ist das Unternehmen beispielsweise ein Authorised Economic Operator (AEO, Full Certificat) – das heißt, der Logistikunternehmer trägt den Status eines Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten in Marokko. Dabei handelt es sich um ein international anerkanntes Zertifikat, das Zollverfahren vereinfacht und angemessene Sicherheitsnormen entlang der Lieferkette nachweist.

Unter der Leitung von Olivier Antoniotti und seinem Stellvertreter Ahmed Zouhair hat das Team von Militzer & Münch Marokko zwei Jahre daran gearbeitet, die Organisation an alle Vorgaben des AEO-Standards anzupassen. Um im Zertifikat den ergänzenden Titel ‚Security and Safety‘ (AEO S) tragen zu dürfen, mussten sie unter anderem alle geltenden Zoll- und Steuervorschriften einhalten und geeignete Sicherheitsmaßnahmen sowie eine ordnungsgemäße Buchführung vorweisen können. Der Aufwand hat sich gelohnt: Im Mai hat Oliver Antoniotti den Vertrag unterzeichnet.

„Der AEO-Status ermöglicht uns einen beschleunigten internationalen Warenverkehr“, sagt Olivier Antoniotti. „Damit können wir unseren Kunden einfachere und effizientere Transportdienstleistungen bieten. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir das erste Unternehmen sind, das in Marokko den vollen AEO-Status (AEO F) erhielt.“

Als nächstes arbeitet das Unternehmen mit dem marokkanischen Zoll an einer vollständigen EDI-Verbindung (Electronic Data Interchange). Diese Art von Datenaustausch ermöglicht es, Zollerklärungen, Lieferscheine und andere Geschäftsunterlagen ohne manuelles Eingreifen papierlos von System zu System zu übertragen. Die Prozesse laufen dann noch schneller und effektiver.

 

Alles unter einem Dach

Militzer & Münch hat Ende 2018 in Griechenland ein neues Distributionszentrum bezogen. Auf der weitläufigen Fläche legte Militzer & Münch verschiedene Lager am Standort Aspropyrgos bei Athen zusammen. Die modernen Technologien und die effiziente Nutzbarkeit des neuen Gebäudes unterstützen die Logistikservices optimal und tragen zum Wachstum des Unternehmens bei.

Militzer & Münch Griechenland hat einen neuen Standort bezogen. Der Neubau im Athener Vorort Aspropyrgos liegt unweit des bisherigen Lagers nahe der Autobahn Athen – Patras. Neben Aspropyrgos ist Militzer & Münch in Griechenland auch weiterhin am zweiten Standort, in der westlichen Hafenstadt Thessaloniki, tätig.

Da der private Konsum als Hauptindikator der griechischen Wirtschaft nach wie vor auf geringem Niveau verharrt, und die produzierende Wirtschaft nahezu nicht existent ist, hat Militzer & Münch seinen Fokus auf Value Added Services gelegt. Als deren führender Anbieter in Griechenland hat Militzer & Münch diese Chance früh erkannt. „Durch den Umzug in die neue Logistikanlage können wir Services wie Labeling, Picking und Packing, Lagerhaltung und Zollmanagement auf sehr hohem Niveau erbringen“, sagt Panagiotis Manolopoulos, Geschäftsführer M&M Militzer & Münch S.A.

Geschäfte an einem Standort bündeln

Mit einer Lagerfläche von 13.605 Quadratmetern sowie etwa 500 Quadratmetern Büro- und Gemeinschaftsräumen ist der neue Komplex so groß, dass das Team von Militzer & Münch Griechenland seine Geschäfte am Standort Aspropyrgos unter einem Dach vereinen kann. Noch bis Herbst 2018 verteilten sich die Lager- und Büroflächen auf vier Gebäude an verschiedenen Standorten.

Neben der großen Fläche verfügt das Gebäude über eine optimale Deckenhöhe. Dank der platzsparenden Sprinkleranlage unter dem Dach können die Mitarbeiter den vorhandenen Raum effizient nutzen: Die Regale erreichen eine Höhe von fast zehn Metern.

Auch im Hinblick auf technische und ökologische Aspekte bietet das Lager enormen Mehrwert. „Es handelt sich um einen sehr modernen, energieeffizienten Neubau auf dem neuesten technischen Stand“, sagt Panagiotis Manolopoulos. „Das Lager verfügt unter anderem über 14 Rampen, die vollelektronisch gesteuert werden. Die transparenten Oberlichtbänder lassen fast ganztägiges Arbeiten mit Tageslicht zu und reduzieren den Energieverbrauch.“ Da mit Highspeed-Internet und innovativer Lagerbewirtschaftungssoftware alle technischen Voraussetzungen geschaffen sind, kann das Unternehmen das komplette Spektrum eines 3PL und 4PL Anbieters bereitstellen.

Der Umzug und das dadurch ermöglichte Wachstum wurden gebührend gefeiert. „Am 21. Januar haben wir das neue Gebäude feierlich eingeweiht“, sagt Panagiotis Manolopoulos. „Neben unseren Hauptkunden waren die Vorsitzenden der deutsch-griechischen Handelskammer sowie des griechischen Spediteurverbandes anwesend.“

6.000 Quadratmeter Logistikfläche in Istanbul

Das Team von Militzer & Münch in der Türkei hat am 1. Oktober 2018 ein neues Büro und eine neue Lagerhalle in Istanbul bezogen. Der Standort in optimaler Nähe zum Zollamt Muratbey in Istanbul ermöglicht neben der Nutzung als Umschlagslager unter anderem eine große Bandbreite an Logistikservices und vereinfacht die Landtransporte zwischen Europa und der Türkei. 

Militzer & Münch Türkei nutzt seit dem 1. Oktober 2018 sein neues Lager und Büro in Hadımköy in Istanbul. Von diesem Standort aus bietet das Team überwiegend Landtransporte Richtung Europa, aber auch andere Relationen wie die Balkan- und GUS-Staaten an.

Trotz der ökonomischen Situation des Landes ist es Militzer & Münch Türkei gelungen, sich erfolgreich weiterzuentwickeln. „Wir konnten neue Kunden gewinnen, unseren Umsatz steigern und uns in den vergangenen Monaten vermehrt Leistungen wie Intermodal-Transporten widmen“, sagt Cem Ulusoy, Geschäftsführer Militzer & Münch Türkei. Die Landesgesellschaft sieht auch die Zukunft sehr positiv. „Zu unseren Zielen gehören nach wie vor unseren Marktanteil zu erhöhen, die Transporte weiter auszubauen und uns zudem auf kombinierte Verkehre und Projektgeschäfte zu fokussieren.“

Mit 5.700 Quadratmetern Gesamtfläche, davon 350 Quadratmeter Büroräume, bietet die Anlage größere Kapazitäten als das frühere Lager und außerdem die Möglichkeit, zusätzliche Logistikservices anzubieten. „Allein 3.000 Quadratmeter der Anlage sind Zolllager“, sagt Cem Ulusoy. „Andere Flächen nutzen wir als Umschlagslager für Export-Sendungen sowie als Lager und Verteilzentrum für Waren innerhalb der Türkei.“

Das Vertriebsteam von Militzer & Münch Türkei profitiert von der optimalen Lage in Istanbul. „Der neue Standort liegt in der Nähe des Zollamtes Muratbey in Istanbul, das alle Export-Lkw plombiert. Außerdem befinden sich viele große Unternehmen mit Import- und Exportgeschäften in einem Umkreis von nur 20 Kilometern“, sagt Cem Ulusoy. „Durch die unmittelbare Nähe erreichen wir Bestandskunden und potentielle neue Kunden sehr viel besser.“

Lapislazuli-Route wiedereröffnet

Früher mit dem Kamel, heute per Lkw: Seit Ende 2018 ist der berühmte Handelskorridor zwischen Afghanistan und Europa wiedereröffnet. Die nach dem blauen Halbedelstein benannte Transportroute entstand bereits vor über 5.000 Jahren und umfasst die kürzesten Land- und Seerouten zwischen Zentralasien und Europa.

Auf der Afghanistan Regional Economic Cooperation Conference im November 2017 unterzeichneten die Außenminister aller beteiligten Länder das Transport- und Transitabkommen über die Lapislazuli-Route. Dazu gehören Afghanistan, Turkmenistan, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei. Die Straßen, Eisenbahnlinien und Seewege des Handelskorridors verbinden auf kürzestem Weg Europa und die Türkei mit Afghanistan sowie Zentralasien – und über die neue Seidenstraße auch mit China.

Die Wiedereröffnung der Lapislazuli-Route soll die regionale Zusammenarbeit stärken und die wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Asien und Europa fördern. Langfristig trägt die Initiative auch dazu bei, die afghanische Infrastruktur und Wirtschaft zu stärken.

3.000 Jahre vor Christus

Die Lapislazuli-Route ist Teil der alten Seidenstraße. Der Name ist angelehnt an die Geschichte der Handelswege, auf denen vor über 2.000 Jahren Lapislazuli (lateinisch für ‚blauer Stein‘) und andere Halbedelsteine aus Afghanistan in den Kaukasus, nach Russland, in den Balkan, nach Europa und Nordafrika exportiert wurden.

Schon seit über 6.000 Jahren bauen Menschen das wertvolle Lapislazuli-Gestein ab und exportieren es in weit entfernte Gebiete. Teile der noch heute als Lapislazuli-Route bekannten Routen zwischen Afghanistan und westlicheren Gebieten etablierten sich schon im dritten Jahrtausend vor Christus. Auf verschiedenen Routen legten Karawanen mit rund 4.000 Tieren bis zu 3.000 Kilometer weite Strecken zurück, um Lapislazuli und andere Gesteine von den afghanischen Minen bis nach Mesopotamien und Ägypten zu transportieren.

Als einzige Transportmittel eigneten sich Esel und Kamele. Während Esel die Güter sicher über die östlichen Gebirgszüge brachten, konnten die Kamele dank der Fettspeicher in den Höckern den Rest der Strecke durch die Sandwüste bewältigen. In Mesopotamien angekommen, tauschten die Händler das blaue Gestein unter anderem gegen Wolle und Getreide ein.

Lapislazuli-Route im 21. Jahrhundert

Lange Zeit war die Route wegen der mangelhaften Infrastruktur auf den Strecken und der wirtschaftlichen und politischen Instabilität der beteiligten Mitgliedsländer nicht befahrbar. Massive Investitionen in das Projekt „BRI“ (Belt and Road Initiative), mit dem China den Ausbau der neuen Seidenstraße vorantreibt, trugen zur Wiederbelebung der alten Handelsrouten bei. Hiervon profitieren auch die Projekte der Militzer & Münch Gruppe in Turkmenistan, Aserbaidschan, Georgien und der Türkei.

Heute ist die Lapislazuli-Route unter anderem für den Transport von Baumwolle, Trockenfrüchten und Sesam-Erzeugnissen interessant. Diese können nun in kürzerer Zeit über die wiedereröffneten See- und Landwege bis nach Europa geliefert werden.

 

Neuer Service nach Algerien

Ein Jahr nach der Eröffnung einer Tochtergesellschaft in Algerien startet Militzer & Münch Frankreich regelmäßige Sammelgut-Transporte nach Oran. Das neue Produkt deckt die steigende Nachfrage nach Verbindungen in die zweitgrößte Stadt des Landes ab. Die Transporte nach Algerien sind bei Militzer & Münch Frankreich in den letzten vier Jahren um 300 Prozent gestiegen.

Oran ist die Wirtschaftshauptstadt des westlichen Algeriens. Unter anderem haben sich zahlreiche namhafte Automobilhersteller in der Region angesiedelt. Militzer & Münch baut seine Aktivitäten in diesem vielversprechenden Markt weiter aus und bietet seit Mitte September regelmäßige Sammelgut-Transporte an. Jeden Monat gibt es zwei Abfahrten für den neuen Service – per Direktverbindung geht es von Marseille nach Oran. Die Transitzeit beträgt nur fünf Tage.

Der Service ist auch für Gefahrgut verfügbar. Über die Niederlassung in Marseille bietet Militzer & Münch für alle Sendungen nach Algerien auch Mehrwertdienste wie Etikettierung, Qualitätskontrolle, Auftragsvorbereitung und Verpackungsdienstleistungen an.

Lebensmittel aus Polen in die Welt

Die Exportzahlen zeigen: Polnische Lebensmittel sind weltweit beliebt. Neben Europa sind auch neue Märkte wie Asien und Amerika wichtige Ziele für Polens Exporteure. Artur Wojtczak, Sales Director bei Militzer & Münch Polen, erläutert die Chancen, die dieser Trend der Lebensmittelindustrie bietet.

Nahrungsmittel zählen zu Polens Exportschlagern. Im Jahr 2017 wurden Lebensmittel im Wert von 23,6 Milliarden Euro exportiert – das entspricht einem Wachstum von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Militzer & Münch Polen hat die steigende Nachfrage früh erkannt und bietet umfangreiche Services im nationalen und internationalen Lebensmitteltransport an. Dazu zählen die Lagerung der Güter sowie der Transport per Straße, Schiene, See und Luft. „Polens Lebensmittelexporte werden weiter wachsen“, sagt Artur Wojtczak. „Wir nutzen diese Entwicklung, um unsere Marktposition weiter auszubauen und unseren Kunden zusätzliche Services zu bieten.“

Artur Wojtczak, Sales Director bei Militzer & Münch Polen


Abnehmer Nr. 1: Deutschland

Erst kürzlich wickelte Militzer & Münch Polen umfangreiche Projekte ab: Das Team lieferte Milchprodukte nach Afrika und Eier in die arabische Welt. Zu den Transporten zählten auch verschiedene Faserstoffe, die aus Pflanzen gewonnen und für unterschiedliche Produkte eingesetzt werden. Obwohl afrikanische und asiatische Märkte an Relevanz gewinnen, bleiben EU-Länder die größten Abnehmer polnischer Lebensmittel – allen voran Deutschland, gefolgt von Großbritannien, Tschechien und Frankreich.

„Unsere Kühl-Container sind perfekt für temperaturempfindliche Ladungen geeignet und bei vielen Lebensmitteltransporten ein Muss“, sagt Artur Wojtczak. Eine weitere Herausforderung ist der Transport von Gütern mit kurzer Haltbarkeit. Hier ist die Wahl des richtigen Transportmittels entscheidend. Per Schiff beträgt die Transportzeit von Polen nach China etwa 35 Tage. Schneller geht es auf der Schiene: In 14 Tagen erreichen Produkte China per Bahn – ein bedeutender Unterschied bei zeitkritischen Lebensmitteltransporten.

„Unser Know-how macht Militzer & Münch zu einem gefragten Partner der polnischen Lebensmittelindustrie“, sagt Artur Wojtczak. „Wir sind zuversichtlich, künftig auch den Luftfrachtbereich für Lebensmitteltransporte verstärkt zu nutzen.“

Was geht wohin?

Besonders gefragte Lebensmittel aus Polen sind Milchprodukte, Obst, Gemüse, Honig, Eier, Säfte, Süßigkeiten und Ökoprodukte:

  • Der Export von Milchprodukten, wie Milchpulver und H-Milch, nimmt vor allem in Länder wie Algerien, Vereinigte Arabische Emirate, Indien, Äthiopien und Australien zu.
  • Polnische Süßigkeiten sind in Kamerun, Nigeria, Taiwan oder auf den Malediven gefragt.
  • Hühnereier sowie Blaubeeren sind beliebt in arabischen Ländern.

Preisgekrönte Luftfracht-Services

Top-Leistung wird belohnt: Das Team von M&M Air Cargo Service (ACS) Bulgaria Ltd. konnte sich im Jahr 2017 über fünf Preise freuen.

Gleich drei Mal erhielt das Team der bulgarischen Luftfracht-Services von Militzer & Münch die Auszeichnung als „Bester Agent in Bulgarien 2017“: von den Fluggesellschaften Lufthansa und Fly Dubai sowie vom Logistikdienstleister time:matters.

Ein weiteres Highlight war die feierliche Preisverleihung von Turkish Airlines. Die Fluggesellschaft ehrte M&M ACS Bulgaria Ltd. mit zwei Auszeichnungen – als „Bester Fracht-Partner des Jahres 2017“ und „Bester Partner für Turkish Airlines & Premium Products 2017“.

Mit diesen Ehrungen setzt sich die Wertschätzung für Militzer & Münch Bulgarien fort: Bereits 2016 zeichneten Turkish Airlines und Fly Dubai M&M ACS Bulgaria Ltd. als besten Fracht-Partner aus.

Daniela Toneva (Vertrieb) und Plamen Stoyanov (Export) von M&M Air Cargo Service (ACS) Bulgaria Ltd. bei der feierlichen Preisverleihung von Turkish Airlines.

Rekordzahlen in Nordosteuropa

Die gute Geschäftsentwicklung von Militzer & Münch im Baltikum ist unter anderem auf die enge Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Cargomax in Lettland zurückzuführen. Das Konzept geht auf – die Transporte erreichen einen neuen Spitzenwert. Cargomax konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 16 Prozent steigern.

Ein neuer Höchstwert: Mehr als 13.000 Sendungen transportierte Cargomax 2017 per Lkw zwischen Westeuropa und dem Baltikum, unter anderem in Zusammenarbeit mit Militzer & Münch. Das Rekordergebnis beruht überwiegend auf dem Zuwachs bei den Straßengütertransporten. Die Anzahl der Kunden hat das Vertriebsteam ebenfalls gesteigert – um sieben Prozent.

„Die neuen Zahlen toppen sogar den bisherigen Spitzenwert aus 2016“, sagt Cargomax Geschäftsführer Dmitrijs Vorniku. „Mit 6.800 Sendungen hat der Stückgut-Verkehr (CargoLine) das Vorjahresergebnis um 13 Prozent übertroffen und hat damit den größten Anteil an der Steigerung des Bruttogewinns.“ Die Dispositionsabteilung bearbeitete fast 5.000 FTL- und LTL-Transporte und erzielte 11 Prozent Zuwachs – das macht den größten Anteil am Umsatzwachstum von 16 Prozent aus. Dazu kommen 1.500 Transporte von und nach Großbritannien.

Die Hälfte der Lieferungen stammt aus oder geht nach Deutschland. „Wir können innerhalb von nur 72 Stunden Ware von Deutschland in die baltischen Länder liefern“, sagt Dmitrijs Vorniku. „In Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von Militzer & Münch in Deutschland wickeln wir zum Beispiel regelmäßig Transporte von Ersatzteilen für einen Automobilhersteller ab.“

Cargomax, eine Tochtergesellschaft von Militzer & Münch, erreichte 2017 mit seinen Lkw-Transporten zwischen Westeuropa und dem Baltikum einen neuen Rekordumsatz.

Die Steppe bezwingen

Auf manchen Straßen Kasachstans kreuzen Kamele den Weg, einige Routen führen über Sand. Schwierige Bedingungen für einen Transport von Bauteilen für eine Verdichter-Station ins kasachische Bozoi – der perfekte Auftrag für Militzer & Münch.

Fast 1.500 Kilometer wird die Gas-Pipeline lang, sie läuft vom Westen Kasachstans bis in den Süden nach Schymkent. Damit das Gas lange Strecken ungehindert zurücklegen kann, regulieren Verdichter-Anlagen den Druck. Wie in Bozoi, einer Region inmitten kasachischer Steppe.

Hier entsteht eine von mehreren hochmodernen Verdichter-Stationen für die neue Pipeline. Die Bauteile kommen aus aller Welt. Zum Beispiel aus dem über 6.000 Kilometer entfernten Shanghai. Oder auch aus dem fast ebenso weit entfernten Europa, aus Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden.

„Der Auftrag hatte es wirklich in sich.“

Nikolaus Kohler
Regional Managing Director Middle East / Central Asia

Diese enormen Entfernungen gehören für Natalie Andriyevskaya zum Tagesgeschäft. Sie ist Geschäftsführerin von Militzer & Münch Kasachstan, logistischen Aufgaben ist sie gewachsen. Was sie braucht, sind Partner, mit denen sie die Herausforderungen meistern kann. Über alle Landesgrenzen, über alle kulturellen, sprachlichen und landesspezifischen Unterschiede hinweg. Und auch auf unwegsamem Gelände.

Multimodales Transportkonzept

„Der Auftrag hatte es wirklich in sich“, sagt Nikolaus Kohler, Regional Managing Director Middle East / Central Asia. „Wir mussten fünf komplette Gasverdichter-Einheiten aus Europa über Russland nach Kasachstan befördern. Wir waren froh, uns auf starke Teams in Deutschland, Russland und Kasachstan verlassen zu können.“

Von Anfang an war es wichtig, strategisch vorzugehen, nichts dem Zufall zu überlassen. Ein multimodales Transportkonzept gab die Richtung vor.

Die Bauteile aus England, den Niederlanden und Deutschland sammelte Militzer & Münch vorerst im Hafen Rotterdam. Von dort ging es per Schiff weiter zum Hafen St. Petersburg. Zunächst wurde die Fracht dort eingelagert und anschließend mit 36 Lkw zur Baustelle in Bozoi transportiert. Die Komponenten aus China lagerten in Shanghai, bevor sie in 35 Containern per Bahn Aktobe in Kasachstan erreichten und per Lkw nach Bozoi befördert wurden.

Streckenreport enthüllt Herausforderungen

Ein Mitarbeiter von Militzer & Münch Kasachstan machte sich bereits Monate vor dem Transport auf die Reise bis zur Baustelle, um einen detaillierten Streckenreport zu erstellen. Und der Report förderte einige Schwachstellen zutage. Erstens: Von Saksaulsk nach Bozoi gibt es nur eine unbefestigte Straße, die ausschließlich für den Betrieb von Gas-Pipelines genutzt wird. Für den allgemeinen Verkehr ist die Nutzung verboten. Und zweitens kreuzt in der Region Chromtau im nordwestlichen Kasachstan eine Pipeline die Strecke. Die Pipeline ist zu niedrig, um die im Zollager auf kasachische Spezial-Lkw umgeladene unverzollte Ware darunter hindurch und weiter nach Bozoi zu transportieren.

„Wir beschlossen, den Transport über Shalkar zu leiten, um das erste Problem zu lösen“, sagt Michail Underov, Head of Project Logistics bei AO Militzer & Münch in Russland. „Da diese Strecke rund 400 Kilometer über Steppensand verläuft, nutzten wir kasachische Spezial-Zugmaschinen mit Allrad-Antrieb und Aufliegern mit höherer Ladefläche.“

Kurz nach der Pipeline lud Militzer & Münch, unterstützt vom lokalen Zoll, die unverzollte Fracht außerhalb der Zollzone von Tiefladern auf wüstengängige Lkw um. Ein Bulldozer war beim Transport dabei. Er sollte im Notfall die im Sand festgefahrenen Lkw freibuddeln.

Teamwork zahlt sich aus

„Die Zusammenarbeit zwischen den Teams verlief super“, sagt Natalie Andriyevskaya. „Dabei geholfen haben uns unsere ähnliche Erfahrung und dasselbe Fachwissen. Die Kommunikation lief einwandfrei. Die perfekte Koordination eines derart großen Projekts über mehrere Landesgesellschaften hinweg ist einer der besonderen Services, die Militzer & Münch seinen Kunden bietet.“

Die neue Pipeline wird nach ihrer Fertigstellung 1.475 Kilometer lang sein. Der erste Teil der Pipeline ging bereits 2013 in Betrieb, der zweite Teil 2015. Den letzten Bauabschnitt inklusive mehrerer Verdichter-Stationen veranlasste die kasachische Regierung 2017.

Dem Gas wieder Druck machen

Erdgas legt in langen Pipelines meist viele hunderte oder tausende Kilometer zurück. Auf diesem weiten Weg verliert das Gas an Druck – verursacht unter anderem durch Reibung und Höhenunterschiede. In einer Verdichter-Station wird das Erdgas wieder komprimiert, um diesen Druckverlust auszugleichen.

Während der Verdichtung erwärmt sich das Erdgas. Um einen noch höheren Druckverlust und die Beschädigung der Feuchtigkeitsisolierung zu verhindern, muss es im Anschluss gekühlt werden. In einer Pipeline befindet sich etwa alle 100 bis 200 Kilometer eine Verdichter-Station. Acht Meter pro Sekunde beträgt die durchschnittliche Flussgeschwindigkeit des Gases – das entspricht etwa 28 km/h.

 

Marktnischen nutzen

Logistikunternehmen gibt es wie Sand am Meer. Um als mittelständischer Logistiker in China erfolgreich zu sein, braucht es daher zwei Dinge: einen klaren Plan und eine Nische im Markt – weiß Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China.

Mit Ausfuhren im Wert von rund 2,26 Billionen US-Dollar war China 2017 Exportweltmeister. Für Militzer & Münch bietet der Aufschwung der Wirtschaft in China neue Chancen. Dank der stetig wachsenden E-Commerce-Branche transportiert der Logistiker vermehrt Güter aus China nach Zentralasien, Russland und Europa. Für diese Verkehre nutzt Militzer & Münch auch die Handelsrouten der neuen Seidenstraße.

Der chinesische Präsident Xi Jinping treibt seit seinem Amtsantritt 2013 die Entwicklung der neuen Seidenstraße mit der Belt and Road Initiative (BRI) voran. Das Land investiert bis zu 1.000 Milliarden Dollar in den Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen Europa, Asien und Afrika. Die Amtszeit von Präsident Xi Jinping ist unbegrenzt – unter anderem für das Projekt der neuen Seidenstraße bedeutet das Kontinuität.

„Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

 

Militzer & Münch mit neuem Produkt auf der Seidenstraße

Von den Investitionen in die Infrastruktur profitiert auch Militzer & Münch. In vielen Ländern entlang der Handelsroute ist Militzer & Münch seit Jahren mit eigener Landesgesellschaft aktiv. „Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße“, sagt Glenn Bai. „Unter anderem organisieren wir Exporte von chinesischen Industrieanlagen nach Zentralasien, in den Mittleren Osten und nach Afrika. Außerdem managen wir Importe aus Europa und den USA. Wir wollen gezielt in Nischen wie der Projektlogistik und dem Luftfahrtgeschäft wachsen.“

Militzer & Münch China baut sein Produktportfolio stetig weiter aus, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Der neueste Service: der Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Das Team transportiert dabei gebündelt kleinere Warensendungen, auch Frachtkonsolidierung oder Sammelgutsendung genannt, als Less than Container Load (LCL). Mit dieser Dienstleistung ist Militzer & Münch China der einzige Anbieter am Markt auf dieser Route.

Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg und führt über Małaszewicze in Polen sowie Alashankou in China. Die Transitzeit beträgt ohne Zollabwicklung nur 18 Tage. Aktuell transportiert Militzer & Münch China vor allem Produkte für die Automobilindustrie nach Wuhan. Seit Anfang der 1990er-Jahre gilt die Stadt als ein Zentrum für Automobilhersteller – 2015 machte die Auto- und Autozulieferindustrie 20 Prozent der Wirtschaftskraft Wuhans aus. Aber auch das Neukundengeschäft möchte Militzer & Münch China erweitern.

Freihandelszonen in Tianjin bieten Potenzial

Zu dem klaren Plan von Militzer & Münch China gehören außerdem strategisch klug ausgewählte Standorte. Ein Beispiel: die Aktivitäten von Militzer & Münch im Nordosten Chinas in der Hafenstadt Tianjin. Hier ist der Logistiker mit dem Joint Venture M&M Tianbao vor Ort, um seinen Kunden über den Partner Tianbao Logistics Lagerhaltung zu ermöglichen.

Tianjin bietet Unternehmen viele Vorzüge. Einer der Vorteile sind die vielen verschiedenen Freihandelszonen. Dort ist es möglich, Güter ohne Verzollung oder sonstige Abgaben ein- und auszuführen.

„Dank der Freihandelszonen haben sich in Tianjin zahlreiche für uns potenzielle Kunden aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie angesiedelt“, sagt Glenn Bai. „Unsere Strategie, in Tianjin ein Joint Venture einzugehen und damit vor Ort Lagerflächen anbieten zu können, kommt bei unseren Kunden gut an.“ Von Tianjin liefert Militzer & Münch beispielsweise chinesischen Fluglinien Ersatzteile aus Europa. In der Stadt liegt zudem Chinas siebtgrößter Hafen. Die Nähe zum Hafen ist für das chinesische Team optimal – im Jahr 2017 hat Militzer & Münch China 45 Prozent seines Umsatzes mit Seefracht erzielt.

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Den klaren Plan immer vor Augen

Mit seinen Produkten bedient Militzer & Münch China Nischen im Markt: Sei es die Spezialisierung auf Transporte entlang der neuen Seidenstraße oder der einzigartige neue Service mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Strategisch klug ausgewählte Standorte wie Tianjin unterstützen zudem den klaren Plan, Kunden optimale und maßgeschneiderte Services anzubieten. Um als einer von vielen Logistikern erfolgreich zu sein, nutzt Militzer & Münch China diese Nischen und das große Potenzial des chinesischen Marktes – und verfolgt damit eine klare Strategie.

Enge Zusammenarbeit bei Nordafrika-Verkehren

Wenn ein deutscher Spediteur Verkehre nach Nordafrika abwickeln muss, dann ist die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Maghreb-Experten Militzer & Münch Frankreich eine optimale Lösung. So geschehen für einen südwestdeutschen Spediteur, der Hartfolien eines lokalen Herstellers für die Pharma- und Nahrungsindustrie transportiert.

Der Auftrag des Kunden: Die palettierte Ware vom Werk abzuholen, zwischenzulagern und zu versenden. Dank der guten Positionierung von Militzer & Münch im Maghreb entschied sich der Spediteur, bei diesen Relationen mit dem Logistikdienstleister zu kooperieren. Die Aufgabe der Mitarbeiter in Frankreich: die Anlieferung der Ware nach Marokko, Tunesien und Algerien.

In einem großen Warenlager in Breisach, Baden-Württemberg, lagert die Ware, bis sie verschickt wird. Bei Sendungen über fünf Tonnen Gewicht holt Militzer & Münch die Ware direkt in Breisach ab. Wiegt die Ware maximal fünf Tonnen, liefert der Kooperationspartner die Güter vom Warenlager zum Militzer & Münch Standort in Mülhausen. Geht es nach Marokko oder Tunesien, setzt das französische Team auf Straßentransporte im RoRo-Verfahren via Marseille. Nach Algerien wickelt Militzer & Münch die Transporte per Seefracht ebenfalls über Marseille ab.

Gute Koordination ist wichtig

Die meisten Transporte gehen nach Tunesien. Seit Ende Mai hat Militzer & Münch Frankreich bereits sieben Thermo-Trailer, sechs Teilladungen und vier Komplettladungen in den Maghreb transportiert. Zudem gingen sechs 40-Fuß-Container nach Algier und ein 20-Fuß-Container nach Oran (Algerien). „Das Projekt erfordert eine enge Zusammenarbeit und eine exakte Koordination mit dem Spediteur und dessen Kunde“, sagt Bart Kok, Business Development Manager Maghreb bei Militzer & Münch. „Die Kooperation verläuft super.“

Schwerlasttransport nach China

Von Antwerpen in Belgien bis in das chinesische Pingshan transportierte Militzer & Münch China Komponenten für die Gasturbinen eines Kraftwerks. Die drei 130 Tonnen schweren Teile wurden unter anderem per Containerschiff und Sattelzug befördert. Das Door-to-Door Projekt führte ein Team des Militzer & Münch Standorts Beijing im März und April durch.

Während des Projektverlaufs galt es verschiedene Hürden zu meistern. Zunächst war beim Be- und Entladen des Containerschiffes ein Schwimmkran notwendig. Der Schwimmkran kommt bei sehr schwerem Gut zum Einsatz, er hat eine Kapazität von hundert bis zu mehreren tausend Tonnen. Nach dem Verladen ging es mit dem Schiff weiter nach China. Bauteile dieser Art werden aufgrund des Gewichtes und der Maße im Regelfall mit einem Schwergutfrachter transportiert.

Dank langjähriger Erfahrung und guter Kontakte gelang es dem chinesischen Militzer & Münch Team jedoch, die Teile auf einem Containerschiff transportieren zu lassen. Die Dauer der Verschiffung liegt hier bei nur 35 Tagen und ist damit wesentlich schneller als mit dem Schwergutfrachter. Das Containerschiff dockte zur Entladung der Fracht am Hafen in Chiwan in der Provinz Guangdong an.

Spezialisiertes Team

Die restlichen 200 Kilometer zum Zielort in Pingshan, ebenfalls in der Provinz Guangdong, musste das Transport-Team auf der Straße zurücklegen. Für die acht- bis zehnachsigen Sattelzüge mit Aufliegern organisierten die Militzer & Münch Mitarbeiter Spezialgenehmigungen inklusive Begleitfahrzeuge.

Es war der erste Transport, den das neue Militzer & Münch China Projekt-Team für eines der größten Energieunternehmen in China durchführte. „Das Projekt hat uns gezeigt, dass wir ein sehr kompetentes Team hier in Beijing haben“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte dieser Art.“

Spezialisierung Militzer & Münch China

  • Individuelle Lösungen inklusive Beratung über Verzollung und für China benötigte Straßentransport-Genehmigungen
  • Kontakte zu Break Bulk Carriern und Hafenbehörden in China
  • Ausführung von Übermaß- und Schwertransporten
  • Inland-Transporte per Straße und Lastschiff
  • Spezial-Ausrüstung

Maghreb – ein Markt mit Potential

Tunesien, Marokko, Algerien – die Militzer & Münch Gruppe verzeichnet einen starken Anstieg der Transporte in die Maghreb-Region. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Lkw-Verkehre des Logistikdienstleisters zum Beispiel von Deutschland nach Marokko verdoppelt, nach Tunesien sogar verdreifacht. Auch das Interesse der Kunden an Transporten von und nach Algerien nimmt zu.

Mit Tunesien, Marokko und Algerien ist die EU über Assoziierungsabkommen vertraglich verbunden. Schrittweise sollen diese vertieft und zu Freihandelsabkommen (Deep and Comprehensive Free Trade Area, DCFTA) erweitert werden. Besonders eng sind die Beziehungen der EU zu Marokko und Tunesien. Dabei sind die Länder wirtschaftlich unterschiedlich aufgestellt:

  • Tunesien verfügt über einen hohen Industrialisierungsgrad und eine gute Infrastruktur. Die Industrie ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt der zweitwichtigste Wirtschaftssektor. Laut Deutsch-Tunesischer Industrie- und Handelskammer ist die Textil- und Bekleidungsindustrie der strategisch wichtigste Industriezweig. 83,6 Prozent der in Tunesien produzierten Textilien sind ausschließlich für den Export bestimmt.
  • Der Wirtschaftsstandort Marokko punktet mit einer modernen Verkehrsinfrastruktur und niedrigen Produktionskosten. Insbesondere die Kfz-Industrie hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt. Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet voran.
  • Wesentlich für die Wirtschaft Algeriens sind die Förderung und der Export von Öl und Gas. Derzeit machen die Exporte aus dem Öl-und Gasgeschäft rund 98 Prozent der Deviseneinnahmen aus. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Arbeitsplätze außerhalb dieses Sektors zu schaffen.

Militzer & Münch eröffnete 2016 ein neues Zollterminal im marokkanischen Tanger.

Erfolgskonzept aus Frankreich

Militzer & Münch ist bereits seit über 35 Jahren in der Maghreb-Region aktiv. „Vor allem die Frankreich-Maghreb-Relation ist ein wichtiges Standbein der Militzer & Münch Gruppe“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. Marseille ist für Militzer & Münch das Tunesien-Hub, Marokko-Umschlagplätze sind unter anderem Pusignan (Lyon) und Bordeaux. Ein wesentlicher Anteil der gesamten Transporte von Militzer & Münch in Frankreich laufen auf der Relation Frankreich / Maghreb. „Was unsere Landesgesellschaft in Frankreich bereits erfolgreich umsetzt, planen wir auch auf Deutschland und die Schweiz zu übertragen“, sagt Dr. Lothar Thoma. „Mit dem seit Anfang September 2016 aktiven Business Development Team für diese zwei Länder erwarten wir eine gute Entwicklung für die beiden Relationen.“

Potenzial sieht Militzer & Münch zudem für Verkehre nach Algerien. Im August 2016 hat die algerische Regierung ein neues Investitionsgesetz verabschiedet, das Anreize für ausländische Investoren bietet. Insbesondere Kunden, die im Anlagenbau für die Erdöl- und Gasbranche aktiv sind, fragen verstärkt Transporte bei Militzer & Münch an. So werden bereits jetzt regelmäßig Warenladungen für Algerien in Marseille konsolidiert, in Container verpackt und nach Algier transportiert. Weitere Direktabfahrten bestehen in die algerischen Hafenstädte Oran, Bejaia sowie Skikda.

Dreh- und Angelpunkt Eichenzell

In Deutschland läuft die Abwicklung der Maghreb-Transporte hauptsächlich über die Niederlassung in Eichenzell. Unter der Leitung von Uwe Bierfreund, Niederlassungsleiter von Militzer & Münch Stockstadt und Eichenzell, sorgt das dortige Team sowohl für die operativen Abläufe als auch für Vertrieb und Angebotserstellung. „Im Vergleich zu Fernost ist die Nähe der Maghreb-Region zu Westeuropa ein großer Vorteil insbesondere für die Textil- und Automobilbranche“, erklärt Uwe Bierfreund. „Dabei setzen wir vor allem auf Lkw-Transporte, bieten unseren Kunden aber auch Luft- und Seefrachtlösungen an.“ Militzer & Münch wickelt hauptsächlich Transporte für die Automobil-, Maschinenbau-, Chemie- und Pharmabranche ab, liefert medizinische Ausrüstung und Elektronik sowie Vorprodukte für Textilien und fertige Textilien.

Vor allem Sammelgüter und größere Teilpartien werden Door-to-Door per Lkw abgewickelt. So verpackt das Team in Eichenzell beispielweise die Ware für Marokko bis Donnerstagabend, am Freitag startet der Lkw-Transport in die Hafenstadt Algeciras. In der Nacht von Sonntag auf Montag erreicht der Transport Tanger. Ein ähnlicher Ablauf gilt für Tunesien: Mit der Fähre werden die Güter von Marseille oder Genua nach Tunis verschifft. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Abfahrten für Gefahrgut.

„Für Militzer & Münch sind und bleiben die Maghreb-Staaten einer der Schlüsselmärkte. Mit unseren erfahrenen Teams im Maghreb, in der Türkei, in Frankreich, Deutschland und der Schweiz sind wir auch künftig optimal aufgestellt, individuelle Transportlösungen für unterschiedliche Branchen anzubieten.“

Dr. Lothar Thoma
CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG

Investitionen vor Ort

„Nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus nahen Beschaffungsländern wie Polen und Finnland wird Ware in Eichenzell für den Maghreb konsolidiert“, sagt Uwe Bierfreund. Um den Kunden weiterhin umfangreiche Services zu bieten, hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren stetig in die eigene Infrastruktur im Maghreb investiert. Unter anderem errichtete Militzer & Münch 2016 ein Zollterminal im marokkanischen Tanger, das mit 10.000 Quadratmetern zusätzliche Lagerkapazitäten und eine schnelle Zollabwicklung ermöglicht.

Die gute Infrastruktur und das umfassende Know-how der Landesgesellschaften in Tunesien und Marokko sind wichtige Eckpfeiler für das wachsende Geschäft im Maghreb. „Für Militzer & Münch sind und bleiben die Maghreb-Staaten einer der Schlüsselmärkte“, sagt Dr. Lothar Thoma. „Mit unseren erfahrenen Teams im Maghreb, in der Türkei, in Frankreich, Deutschland und der Schweiz sind wir auch künftig optimal aufgestellt, individuelle Transportlösungen für unterschiedliche Branchen anzubieten.“ 

Grüne Logistik in Marokko

Im November 2016 – parallel zur UN-Klimakonferenz in Marrakesch – gehörte Militzer & Münch Marokko zu den Unterzeichnern der ersten marokkanischen Charta zur Förderung der grünen Logistik. Damit verpflichtet sich Militzer & Münch Marokko freiwillig zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Initiator der Charta ist die staatliche Agentur zur Entwicklung der Logistik (Agence Marocaine de Développement de la Logistique).
Weitere Informationen: www.amdl.gov.ma/amdl/accueil/

Militzer & Münch im Maghreb stark aufgestellt

In Marokko verfügt Militzer & Münch über vier Standorte:

Tanger / Casablanca / Sapino / Tanger Port

Drei Standorte hat Militzer & Münch in Tunesien:

Radès (Tunis) / Carthage Airport / Sousse