Eichenzell und Marseille arbeiten zusammen

Ein Beitrag von Lilli Macholdt, Julian Backenstoß und Geronimo Krebel

Eichenzell. In Bezug auf den Maghreb sind sowohl M&M Marseille als auch das Kompetenzzentrum der deutschen Road in Eichenzell Dreh- und Angelpunkt. Die Zusammenarbeit gerade in Hinblick auf Transporte von und nach Tunesien und Algerien geht Hand in Hand; sie ist essenziell und unabdingbar.

Das Büro von M&M Marseille liegt in der Gemeinde Vitrolles in direkter Nähe von Frachthafen und Flughafen. Mit einem monatlichen Umschlag von über 400 Containern Richtung Maghreb setzt M&M eine hohe Messlatte. M&M Eichenzell verlädt wöchentlich im Durchschnitt vier bis sechs Sammelgut-Trailer nach Tunesien, welche die Europäische Union via Fähre in Marseille verlassen. Die Kollegen und Kolleginnen in Frankreich kümmern sich anschließend unter anderem um die Zollabwicklungen, Fährbuchungen und Abstimmung mit der Reederei.

Wöchentlich 30 Container                                                                               

Bei den Transporten nach Algerien nimmt M&M Vitrolles eine zentrale Rolle ein, indem es als Hub für sämtliche Sendungen fungiert. Das Stauen der Container erfolgt ebenfalls vor Ort, bevor durchschnittlich um die 30 Container pro Woche Richtung Algerien verschifft werden. Im Jahre 2023 steuerte Deutschland 273 Sendungen und 1.971.700,00 kg hierzu bei.

Im Rahmen dieser Kooperation fand der wertvolle Abstimmungs- und Informationsaustausch am 22. Februar 2024 vor Ort in Vitrolles statt, initiiert durch Julian Backenstoss, Lilli Macholdt und Teamleiter des deutschen Maghreb Teams Geronimo Krebel. Themen wie operative Abwicklungen, Zollfeinheiten, Informationsfluss innerhalb der beiden Niederlassungen, Verkauf Algerien und Marketing Maghreb standen auf der Agenda und konnten mit der Niederlassungsleitung Jerome Dorel, Business Development Manager Algerien Sebastien Bibet, Teamleitung Algerien Nadja Bennamane und Jerome Imperato Operativverantwortung näher beleuchtet werden.

Trotz des vollgepackten Zeitplanes konnte das Team in Vitrolles noch eine Hafenbegehung ermöglichen, so dass wir uns die Abläufe live vor Ort anschauen konnten, was uns sehr gefreut hat. Eine schöne Abrundung unseres Besuchs!

Die Schiene als Alternative

Container sind derzeit weltweit knapp und auf den Schiffen fehlt es an Platz – ein Problem, insbesondere im Weihnachtsgeschäft. Militzer & Münch Deutschland begegnet dieser Herausforderung auf der Schiene. Für zwei Kunden wurden deshalb sechs komplette Züge zwischen China und Duisburg eingerichtet.

Aufgrund des Ungleichgewichts im Handel zwischen China und Europa ist eine große Anzahl von Containern in europäischen Häfen und Terminals gestrandet. Diese fehlen entsprechend häufig für Verkehre aus Asien in Richtung Europa – ganz besonders im wichtigen Herbst- und Weihnachtsgeschäft.

„Es ist wie im richtigen Leben: Wenn man früh genug plant, kommt man leichter über die Runden“, sagt Michael Spitzlei, Head of Business Segment Rail bei der M&M air sea cargo GmbH. „Für den Transport auf der Schiene werden immer einzelne Container oder Flächen angeboten. Die Abwicklung von Transporten auf dem Seeweg von und nach Europa ist momentan jedoch in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung und die Buchungslage ist kritisch.“ Industriekunden erhalten ihre Plätze bei den Reedereien oft nur zu aktuellen Tages- oder Marktraten, statt zu den ursprünglich vereinbarten Kontraktraten. Deshalb weichen viele Verlader derzeit auf die Schiene aus, wie es zum Beispiel Großkunden von Militzer & Münch getan haben.

Für die Kunden, darunter eine globale Großhandelskette, hat Militzer & Münch im August sechs vollständige Züge von China nach Duisburg auf den Weg gebracht. Dabei arbeitete das Rail-Team in Deutschland eng mit den Kollegen von Militzer & Münch China zusammen. Die Gesamtlaufzeit von Terminal zu Terminal betrug 25 Tage – trotz Staus an den Grenzen lag sie damit im Rahmen der üblichen Laufzeiten. Es handelte sich dabei um komplette Militzer & Münch-Züge, die ausschließlich 50 x 40 Fuß High Cube Container mit Waren für diesen Kunden transportierten. So erweist sich die Schiene Gerade in Krisenzeiten als zuverlässige Alternative zum Seetransport.

Zu groß für jede Tür

Transport mit Übergröße: Für einen Hersteller von Bau- und Haushaltsmaterialien transportierte Militzer & Münch von Mai bis Oktober 2021 sieben Autoklaven nach Usbekistan. Das Gewicht von jeweils 83.000 Kilogramm und die Dimensionen der Autoklaven stellten das Team von Militzer & Münch Usbekistan vor einige Herausforderungen – und das waren nicht die einzigen Hürden, die sie überwinden mussten.

Ein Autoklav ist ein verschließbarer Druckbehälter, der verschiedene Formen haben kann. In der Industrie werden Autoklaven unter anderem zum Aushärten von Baustoffen, zum Vulkanisieren von Reifen oder zum Sterilisieren verwendet. Sie sind zudem in der heimischen Küche anzutreffen, denn auch Schnellkochtöpfe werden den Autoklaven zugeordnet.

Die Dimensionen der sieben Autoklaven, die Militzer & Münch für den Kunden von Norddeutschland nach Chirchiq bei Taschkent transportiert hat, erinnern jedoch wenig an Kochtöpfe. „Mit einer Länge von 45 Metern und einem Durchmesser von 4 Metern sind die Autoklaven so groß, dass die Fabrik, in der sie künftig für die Herstellung von Porenbeton-Bausteinen genutzt werden, um sie herum gebaut werden muss. Keine Tür wäre groß genug, um sie im Nachhinein einzubauen“, sagt Yulduz Babajanova, Leiterin der Projektabteilung bei Militzer & Münch Usbekistan. „Eine pünktliche Lieferung war deshalb ein wesentlicher Faktor in der Zeitplanung für den Bau der Fabrik in Chirchiq.“

Multimodal und auf verschiedenen Routen

Die Autoklaven hat Militzer & Münch Usbekistan mit drei Transporten ans Ziel gebracht. Da es für Transporte von diesem Ausmaß keine Standardlösungen gibt, arbeitete das Projektteam mit drei Subunternehmern zusammen. Dabei setzten sie auf unterschiedliche Routen und verschiedene multimodale Kombinationen. „Nachdem wir eine Vorauswahl getroffen hatten, hat uns Nikolaus Kohler, unser Regional Manager für Zentralasien, bei der Wahl der Subunternehmen beraten“, sagt Yulduz Babajanova. „Eine Ladung mit diesen Dimensionen bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Beispielsweise musste jeder der drei Transporte nach der Ankunft in Usbekistan mit einem Konvoi von Begleitfahrzeugen zur Baustelle gebracht werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Zudem waren wir bei den Transitzeiten nicht flexibel.“

Verzögerungen in St. Petersburg

Der erste Transport startete im Mai 2021. Militzer & Münch transportierte zwei Autoklaven vom Ausgangsort in Norddeutschland erst per Lkw und dann via Binnenschifffahrt nach Antwerpen. Dort wurden sie auf ein Transportschiff verladen und bis nach St. Petersburg verschifft. In St. Petersburg kam es allerdings zu starken Verzögerungen, da die russische Eisenbahn aufgrund von Überlastungen der Bahnplattformen die Transitzeiten nicht einhalten konnte. Danach ging es auf der Schiene weiter ins kasachische Shymkent und von dort aus per Lkw bis zur Baustelle nach Chirchiq.

Der erste Transport dauerte aufgrund der Verzögerungen 135 Tage und hatte damit die längste Transitzeit der drei Transporte. Um dies beim zweiten Transport zu vermeiden, wählte Militzer & Münch eine alternative Route. Bis nach St. Petersburg nahmen die zwei Autoklaven denselben Weg. Von dort aus wurde die Ladung dann jedoch nicht auf der Schiene weiter transportiert, sondern auf dem Wolga-Don-Kanal über das Kaspische Meer bis nach Aktau in Kasachstan. Dort wurde die Ladung auf Lkw umgeladen und legte den Rest des Weges auf der Straße zurück – der gesamte Transport dauerte nur 60 Tage.

Transport Nummer drei war sogar noch schneller. Es dauerte nur 55 Tage, die drei Autoklaven von Norddeutschland bis nach Chirchiq zu befördern. Auch hier wurde die Ladung erst nach St. Petersburg gebracht, über den Wolga-Don-Kanal ging es dann jedoch weiter bis ins russische Togliatti und von dort auf der Straße bis zur Baustelle.

Zufriedener Kunde

„Trotz der Verzögerung konnten wir den Transport zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden abwickeln und die Autoklaven innerhalb des Zeitplans liefern“, sagt Khurshid Kasimdzhanov, Managing Director bei Militzer & Münch Usbekistan. „Der Kunde hat bereits bei einigen Projekten mit uns zusammengearbeitet und wir konnten ihn auch diesmal von uns überzeugen. Dieser Erfolg ist in erster Linie der guten Arbeit unseres Teams in Usbekistan zu verdanken, aber auch der Flexibilität und dem Einfallsreichtum unserer Subunternehmer.“

 

Von Tür zu Tür mit 52 Lkw

Über 50 Lkw mit zahlreichen Einzelteilen starteten im Frühjahr ihre Route in Deutschland und Estland. Über den Land- und Seeweg ging es nach Nowotscheboksarsk wo aus den fertigen Teilen eine Wasserstoff-Fabrik entsteht. Ein herausforderndes Projekt – aber kein Neuland für das erfahrene Team von Militzer & Münch.

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Er ist vielseitig einsetzbar und ein Schlüsselelement für das Gelingen der Energiewende. Bislang findet Wasserstoff vor allem in der chemischen Industrie Anwendung, aber auch als Treibstoff für Fahrzeuge wird er immer wichtiger. Wasserstoff ist allerdings keine Primärenergie, sondern muss wie Strom in speziellen Fabriken produziert werden.

Eine solche Anlage zur Herstellung von Wasserstoff war kürzlich unterwegs nach Russland: mit insgesamt 52 Lkw, die meisten von ihnen Sondertransporte mit Genehmigungen und Begleitfahrzeugen. Über einen Zeitraum von rund zwei Monaten lieferte Militzer & Münch die einzelnen Komponenten von Deutschland und Estland aus nach Nowotscheboksarsk. Je nach Abholort ging es für einen Teil der Ladung von Hamburg aus mit der Fähre über die Ostsee. Der Großteil der Transporte erfolgte jedoch auf dem Landweg.

Mit guter Planung zum Ziel

Dabei kam die Wasserstoff-Fabrik ganz ohne Umwege in St. Petersburg an. Bei dem Projekt handelte es sich nämlich um eine Tür zu Tür-Lieferung. Die einzelnen Teile wurden bei den jeweiligen Herstellern abgeholt und direkt an den Empfänger in Russland geliefert. Für eine möglichst unkomplizierte Zollabwicklung beauftragte der Empfänger zudem eine Klassifizierung. So konnten mehrere Teile unter derselben Zolltarifnummer angemeldet und en bloc verzollt werden.

Bei einem Transport dieser Größenordnung stehen eine gute Organisation und Koordination im Mittelpunkt. Kein Problem für das Militzer & Münch-Team Filderstadt rund um Hardy Rosentreter. Für den Kunden, einen Anlagenbauer für Gasreinigungs- und Gaserzeugungsanlagen, war das nicht der erste Auftrag dieser Art. Ähnliche Anlagen lieferte Militzer & Münch zuvor bereits erfolgreich nach Polen und in die Türkei.

„Die Wasserstoff-Fabrik in Nowotscheboksarsk ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende“, sagt Thomas Winter, Geschäftsführer bei M&M Militzer & Münch GmbH, M&M air sea cargo GmbH. „Wir freuen uns, dass wir als Logistikdienstleister daran beteiligt sind, in unseren Kernregionen Projekte voranzutreiben, die alternative Energiequellen unterstützen.“

Dachziegel aus Metall – von Polen in die USA

Ein ganzes Dach auf einer Palette? Kein Problem für einen Dachziegelhersteller in Polen. Seine Produkte werden auch in den USA nachgefragt. Militzer & Münch Polen sorgt dafür, dass die innovativen Ziegel zuverlässig ankommen.

Im Jahr 2017 hat Polen Güter im Wert von über 230 Milliarden US-Dollar exportiert, ein absoluter Spitzenwert (Quelle: Statista). Die meisten Güter gehen nach wie vor in die europäischen Nachbarländer, vor allem nach Deutschland. Doch das Angebot guter, wettbewerbsfähiger Produkte ermutigt viele Unternehmen dazu, auch über die Grenzen der EU hinaus zu exportieren.

Wettbewerbsfähig: Modular Metal Roofing Tiles

Wie zum Beispiel ein Hersteller von innovativen Produkten für Dächer und Fassaden. Seine Dachziegel aus Metall (modular metal roofing tiles) sind im Vergleich zu den üblichen Ton- oder Betondachziegeln langlebiger, leichter, einfacher in der Montage und halten auch Stürmen besser stand.

Alles in allem ein modernes und wettbewerbsfähiges Produkt, das nicht nur in Polen, sondern auch in weit entfernten Märkten wie den USA seine Abnehmer findet.

„Den Export in diese Länder zu wagen, hängt für viele Unternehmen auch von einer reibungslosen Logistik ab“, sagt Paweł Twardokes, Deputy COO Militzer & Münch Polen. „Wir beraten unsere Kunden von Anfang an, suchen für sie die beste logistische Lösung und setzen sie um.“

Dabei gilt es, so manche Herausforderung zu meistern: Die Zollabwicklung muss reibungslos laufen und auch der Fahrermangel in den USA darf nicht zum Problem werden – für Militzer und Münch Polen das tägliche Geschäft.

Road, Sea, Rail: Paletten im 20-Fuß-Container

Die innovativen Dachziegel aus Metall reisen seit Ende 2017 komfortabel und zuverlässig auf Paletten in die USA über Norfolk in Virginia bis nach Chicago. Ungewöhnlich groß sind die Lieferungen: jeweils rund 50 bis 70 Standard-Container (20-Fuß). Militzer & Münch managt die Door-to-Door-Transporte per Landverkehr, Seefracht und auf der Schiene.

Die Lieferung benötigt ab Abholung nicht mehr als 28 Tage bis zu ihrem Endziel in den USA. „Unser Kunde denkt nun über den Export seiner Waren in weitere Länder nach“, sagt Paweł Twardokes. „Kanada, Australien und auch das näher gelegene UK stehen auf dem Programm.“

Hier geht es um jeden Millimeter

Eine komplette Verpackungsanlage in zwei Tagen vom süddeutschen Schwäbisch Hall ins saudi-arabische Dammam – per Luftfracht eigentlich kein Problem. Und doch ging es am Ende um jeden Millimeter.

Für diesen Kunden wollte sich Militzer & Münch so richtig ins Zeug legen: Die Hamba-Gasti GmbH ist ein führender Anbieter von Füll- und Verschließmaschinen speziell für die Molkerei- und Nahrungsmittelindustrie. Das Unternehmen gehört zur italienischen IMA S.p.A.

Die Aufgabe: schwierig, aber nicht unlösbar. Schwergut in Übergröße, eine komplette Verpackungsanlage samt Zubehör, rund 17.000 Kilogramm schwer – sie sollte kurzfristig an ihren Bestimmungsort nach Saudi-Arabien.

Umso größer die Überraschung bei der Abholung: Statt in drei Kisten waren die 17.000 Kilogramm in zwei übergroßen Holzkisten verstaut. Doch passt die Fracht so verpackt überhaupt in die Boeing 747?

Der Zeitdruck verbot jede Alternative. So leisteten das Militzer & Münch-Team und die Mitarbeiter des Flughafens in Luxemburg Millimeterarbeit, um die Kisten unversehrt in den Frachtraum des Flugzeuges hineinzumanövrieren.

„Diese Situation kostete Nerven, doch am Ende klappte alles perfekt“, sagt Felix Luz, Senior Sales Manager Militzer & Münch Karlsruhe. „Unseren Kunden haben wir mit der schnellen Lieferung und unserem Engagement wirklich überzeugen können – es stehen Folgeaufträge in Aussicht.“

Süddeutschland als wichtiger Standort

  • Seit Dezember 2017 gibt es das Militzer & Münch Vertriebsbüro Karlsruhe
  • Neben den Militzer & Münch Teams München, Stuttgart und Nürnberg bedient auch Militzer & Münch Karlsruhe die hohe Nachfrage für Logistik in Süddeutschland
  • Militzer & Münch Karlsruhe konnte bereits Aufträge für regelmäßige weltweite Ersatzteillieferungen per Luftfracht gewinnen
  • Im August wickelte das Team erneut eine Schwergut-Sendung ab – diesmal per Seefracht nach China

75 Tonnen von Bursa nach Ploieşti

Knapp 900 Kilometer trennen das türkische Bursa von der Zielstadt Ploieşti in Rumänien. Kein allzu langer Weg, möchte man meinen, doch die Transportroute führt durch insgesamt drei Länder, zwei Hauptstädte und über den Bosporus. Die Ladung: eine 75-Tonnen-Metallpresse. Eine Aufgabe, die Militzer & Münch Türkei reibungslos meisterte.

Man sieht sie nicht gerade oft, jedoch sind sie schon lange ein fester Bestandteil der Industrie: mechanische und hydraulische Pressen. Mithilfe von hohem Druck schneiden, stanzen, biegen, nieten und formen sie nahezu jedes Material. Preston Makina, ein guter Kunde von Militzer & Münch mit Sitz in Bursa, stellt genau solche Maschinen her und vertraut bei dem Transport auf Militzer & Münch.

Dieses Mal musste eine Metallpresse mit den Maßen 8,60 x 2,35 x 3,20 Meter und einem Gesamtgewicht von 75 Tonnen von Bursa in der Türkei in das rumänische Ploieşti transportiert werden. Eine sprichwörtliche Mammutaufgabe, die Militzer & Münch Türkei gemeinsam mit dem Kunden Preston Makina gründlich geplant hat. Zuerst musste das Schwergut mithilfe eines Krans auf einen Tieflader gehoben werden. Nachdem die Ware anschließend ordnungsgemäß befestigt und verpackt wurde, konnte der Spezialtransport beginnen: Aus dem Nordwesten der Türkei ging es zunächst entlang des Marmara Meers über den Bosporus und durch Istanbul. Auch Bulgarien hat der Konvoi durchfahren, bevor er die rumänische Hauptstadt Bukarest durchkreuzte und knapp 100 Kilometer später sein Ziel fand: Ploieşti in Rumänien. „Der Auftrag wurde zur vollsten Zufriedenheit des Kunden abgewickelt und das Team hat wirklich gute Arbeit geleistet“, berichtet Kostas Sandalcidis, Mitglied der Geschäftsleitung.

Transporte über Festland sind das Spezialgebiet von Militzer & Münch. Doch die Niederlassung Militzer & Münch Bursa kennt sich auch mit Schiffstransporten gut aus. Innerhalb der Landesgesellschaft Militzer & Münch Türkei gilt die Niederlassung als landesweite Nr. 1. Eine beeindruckende Leistung für das sechsköpfige Team vor Ort, das sich schon auf die nächste Zusammenarbeit mit Preston Makina freut.

300 Tonnen für die Glasindustrie

Elf Lkw, davon zehn in Übergröße, unterwegs in zwei Konvois mit Sondergenehmigungen und Eskorten, jeweils drei Nächte, durch fünf Länder. Diese Aufgabe meisterten die Teams von Militzer & Münch in Rumänien und Deutschland gemeinsam. Die konzertierte Aktion diente dem Transport einer Anlage für die industrielle Sodaproduktion – alles andere als Alltag.

Soda ist ein wichtiger Bestandteil vieler Produkte des täglichen Lebens. Der größte Verbraucher ist die Glasindustrie, die Soda im Schmelzprozess verwendet. Auch bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln, Textilien, Papier, Nahrungsmitteln und vielem mehr kommt Soda zum Einsatz.

Zweitgrößter Soda-Produzent in Europa ist die Ciech Gruppe, die in Polen, Deutschland und Rumänien acht Fabriken betreibt. Ihre Tochtergesellschaft Ciech Soda Germany beauftragte das Militzer & Münch Team in Berlin Ende 2020 mit einem Spezialtransport: eine sogenannte Karbonisierungskolonne vom rumänischen Ciech-Werk in Ramnicu Valcea zu ihrem neuen Einsatzort am Standort Staßfurt in Deutschland bringen.

„Es war unser erster Auftrag für diesen Kunden, der durch eine Empfehlung eines anderen Industrieunternehmens zustande kam“, sagt Sven Sange, Vertrieb/Verkehrsplanung bei M&M Berlin. Er organisierte den Transport des 300-Tonnen-Kolosses gemeinsam mit Militzer  & Münch Rumänien.

Zwei Konvois mit Spezialfahrzeugen

Daniel Din vom Team in Rumänien sichtete vor Ort die Anlage, um dann das Verladeschema vorzubereiten. Im Anschluss synchronisierte er den gesamten Ablauf. Elf Lkw, davon zehn mit Übergröße, waren erforderlich, um die demontierte Prozessanlage von Rumänien über Ungarn, die Slowakei und Tschechien nach Ostdeutschland zu transportieren. Der Door-to-Door-Transport startete in zwei Konvois direkt vor und nach Weihnachten.

„Die Teile der demontierten Anlage wurden in drei Tagen verladen“, erzählt Daniel Din. „Fünf Lkw am ersten Tag, drei Lkw am zweiten Tag und wieder drei Lkw am dritten Tag, da die letzten sechs Ladungen komplizierter waren und nicht am selben Tag erledigt werden konnten.“

Für die übergroßen Fahrzeuge mussten Sondergenehmigungen eingeholt werden. Die Lkw durften nur nachts unterwegs sein und fuhren in zwei Konvois. Jeder Konvoi brauchte drei Nächte, um die 1.600 Kilometer lange Strecke zurückzulegen. „Dieser Transport ist ein gutes Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit zwischen Militzer & Münch Rumänien und Militzer & Münch Deutschland“, sagt Militzer & Münch Rumänien Geschäftsführer Valentin Dragu. Sven Wolthusen, Niederlassungsleiter M&M Berlin, sieht das ähnlich: „Vom ersten Anruf bei Daniel Din bis zur Auslieferung verlief alles reibungslos und der Kunde war vollauf zufrieden.“

Nächtlicher Einsatz für die Raumfahrt

Streng vertraulich: Im August 2020 hat Militzer & Münch ein Bauteil für eine Trägerrakete transportiert. Kunde war ein Unternehmen aus dem privaten Raumfahrtsektor. Der Logistikdienstleister beförderte die übergroße Ladung per Lkw und über den Seeweg von Deutschland bis nach Nordamerika.

„Das Bauteil wurde von einem der größten Lieferanten des Europäischen Weltraumprogramms entwickelt“, sagt Marco Fischer, Operations Manager, Sea Freight & Project Logistics bei Militzer & Münch. „Es ist für eine Trägerrakete gedacht, die teilweise wiederverwendet werden kann – das ist bei konventionellen Raketen nicht der Fall. Es handelt sich also um modernste Technologie, die streng vertraulich ist.“ Um Industriespionage zu verhindern, musste das Team von Militzer & Münch sicherstellen, dass die Kiste nicht geöffnet und ihr Inhalt nicht fotografiert wurde.

Der Transport der wertvollen Ladung startete per Lkw in Süddeutschland. Von einem norddeutschen Hafen ging es per Schiff weiter bis zum Zielhafen an der nordamerikanischen Ostküste. Dort übernahm ein nordamerikanisches Speditionsunternehmen den restlichen Transport bis zum Endkunden.

Über Umwege zum Ziel

Die größte Herausforderung lag in den Maßen des Bauteils. Der Durchmesser der Fracht lag bei über fünf Metern und hatte damit Übergröße. Für eine solche Ladung sind nicht nur zahlreiche Genehmigungen nötig, sie darf innerhalb Deutschlands auch nur nachts transportiert werden. Auch die ursprünglich für den Transport geplante Strecke kam schließlich nicht in Frage – denn hier sorgten zwei Baustellen dafür, dass die Fahrbahn teilweise nur drei bis vier Meter breit war. „Deshalb mussten wir einen Umweg über mehrere hundert Kilometer in Kauf nehmen“, sagt Marco Fischer.

Mit Polizeibegleitung durch Deutschland

Um die Sicherheit zu gewährleisten, war bei diesem Transport Polizeibegleitung auf Teilen der Strecke Vorschrift. Mehrere Gruppen von Polizeifahrzeugen mit speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Polizeibeamten begleiteten den Lkw, um für einen reibungslosen Transport bis zu dem Hafen in Norddeutschland zu sorgen.

„Von dem norddeutschen Hafen haben wir das Bauteil auf einen 20-Fuß-Flatrack-Container verladen und gesichert“, erklärt Marco Fischer. „Danach musste die Fracht mit einer Schute, also einem Boot ohne eigenen Antrieb, zum Seehafen-Terminal transportiert werden – da die Anfahrt hier mit dem Lkw nicht erlaubt ist. Erst dann konnten wir die Ware auf ein Containerschiff verladen.“

„Es handelt sich um modernste Technologie, die streng vertraulich ist.“

Marco Fischer
Project Logistics Sea Freight bei Militzer & Münch

Spezielle Prüfung

Vor dem Transport lies Militzer & Münch prüfen, wie die übergroße und wertvolle Ladung bestmöglich untergebracht und gesichert werden konnte – und ob sie auf dem ausgewählten Container-Carrier überhaupt mitgenommen werden durfte. Dafür fragte das Team bei einem so genannten ‚Special Cargo Desk‘ an – Verladeexperten wie beispielsweise ehemalige Schiffskapitäne, denen Bilder der Ladung, technische Zeichnungen und eine Stauplanung vorgelegt werden. „Erst wenn der ‚Special Cargo Desk‘ das Okay gibt, darf die Fracht verladen werden“, sagt Marco Fischer.

Das richtige Timing

Polizeibegleitung bei Nacht, unerwartete Hindernisse und die Berücksichtigung komplexer Vorschriften – solche Faktoren müssen einberechnet und genau aufeinander abgestimmt werden, bevor ein Transport dieser Art überhaupt starten kann. „Bei Projekten wie diesen steht das Timing im Mittelpunkt“, erklärt Marco Fischer. „Und wir sind stolz darauf, dass unser Team mit guter Zusammenarbeit und viel Erfahrung dafür gesorgt hat, dass die Ladung sicher an der nordamerikanischen Ostküste angekommen ist.“

Eine Fabrikanlage auf dem Wasser

Der Transport einer ganzen Fabrikanlage über den Seeweg von Belgien nach Indien ist selbst für das erfahrene Team von Militzer & Münch in Deutschland ein ungewöhnliches Projekt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Anlagenteile erst kurz vor dem Transport demontiert werden. Es bleibt nur ein kleines Zeitfenster, um die Maße und den Verschmutzungsgrad der Fracht an die Reederei zu kommunizieren – und zu klären, ob die Ladung überhaupt an Bord darf.

Die Nachfrage nach Bentonit – einem Gestein, das unter anderem im Bauwesen, als Lebensmittelzusatz und in der Kosmetik verwendet wird – ist in Indien stark angestiegen. Daher hat sich ein führender indischer Anbieter des Materials entschieden, eine Fabrikanlage – einen so genannten Walzenstuhl – in den Niederlanden zu demontieren und in Indien wieder aufzubauen.

Das Vorhaben umfasst mehrere Arbeitsschritte: Ein Spediteur bringt die Teile aus den Niederlanden zum Hafen im belgischen Antwerpen. Von dort übernimmt Militzer & Münch den Transport auf dem Seeweg zum Zielhafen. Die meisten Anlagenteile transportiert der Logistikdienstleister ins indische Mundra. Um die ganze Fabrik zu befördern, sind mehrere Transporte nötig. Das Projekt startete im August 2020.

Kurzfristige Lösungen

„Transporte dieser Art sind unter normalen Umständen ein Leichtes für uns“, sagt Marco Fischer, Operations Manager, Sea Freight & Project Logistics bei Militzer & Münch. „Allerdings werden viele der Maschinenteile erst demontiert, kurz bevor sie abtransportiert werden.“ Deshalb gibt es oft spontane Anpassungen bei Größe und Gewicht der Ladung – hier gilt es, schnell passende Lösungen zu finden. Das Team von Militzer & Münch hält deshalb stets engen Kontakt zur Reederei, um die Änderungen so schnell wie möglich kommunizieren zu können.

Die Teile sind bis zu 4,2 Meter breit und 3,8 Meter hoch. Damit sind sie ‚Out-of-Gauge‘, das heißt, sie übersteigen das normale Containermaß. Um die Kapazitäten an Bord möglichst effizient zu nutzen, werden die Container bei der Verladung genau aufeinander abgestimmt. Bei der Beladung spielt auch das Gewicht der Container eine maßgebliche Rolle. Schwere Container lagern im unteren Teil des Containerschiffs, um Stabilität zu gewährleisten. „Der Platz auf den Schiffen ist begrenzt, und bei dieser Fracht handelt es sich in der Regel nicht um Standardcontainer“, erklärt Marco Fischer. „Viele Informationen erhalten wir erst sehr kurzfristig. Daher ist es keine leichte Aufgabe, die Container rechtzeitig bei der Reederei anzumelden und an Bord unterzubringen.“

„Der Schiffskapitän hat die Möglichkeit, Ladung abzulehnen, wenn diese aus seiner Sicht zu stark verschmutzt ist.“

Marco Fischer
Project Logistics Sea Freight bei Militzer & Münch

(K)eine saubere Sache

Eine weitere Herausforderung für das Team von Militzer & Münch: Teilweise sind die Teile der Fabrikanlage sehr verschmutzt. Da die Ladung direkt nach ihrem Abbau abtransportiert wird, bleibt keine Zeit, die Fabrikteile zu reinigen. „Der Schiffskapitän hat die Möglichkeit, Ladung abzulehnen, wenn diese aus seiner Sicht zu stark verschmutzt ist“, sagt Marco Fischer. „Bisher wurde zwar noch keiner unserer Container abgelehnt, sollte dies jedoch geschehen, finden wir auch dafür eine Lösung.“ Die intensive Kommunikation mit der Reederei und dem Kunden sowie das fundierte Know-how des Militzer & Münch Teams haben dafür gesorgt, dass die ersten Transporte bereits erfolgreich und zur vollen Zufriedenheit des Kunden abgewickelt werden konnten.

In den Startlöchern nach Süden und Osten

Trotz der Coronakrise konnte Militzer & Münch in der Schweiz einige Erfolge feiern: Das Team schloss unter anderem einen Vertrag mit einem großen Hersteller von Schienenfahrzeugen ab. Militzer & Münch wird die Produkte des Herstellers über eine Dauer von drei Jahren nach Polen transportieren.

In den vergangenen Monaten hat sich Militzer & Münch in der Schweiz strategisch neu positioniert und weitere Geschäftsfelder definiert. Dadurch haben sich das Auftragsvolumen und der Umsatz erhöht – infolgedessen konnte das Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen und hat einen neuen Standort eröffnet: Das neue Büro in Muttenz bei Basel mit 16 MitarbeiterInnen bietet ausreichend Platz für weiteres Wachstum.

„Bei den neuen Geschäftsfeldern handelt es sich um die Regionen Nahost, Zentralasien und Kaukasus, den Maghreb und die Region Mittelost-, Südost- und Osteuropa“, sagt Nikolaus Kohler, Regional Managing Director Middle East / Central Asia, Business Development Schweiz, M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Vor allem im Bereich Maghreb und Mittelost-, Südost- und Osteuropa haben wir das Geschäftsvolumen stark ausgebaut. Maßgeblich für diesen Erfolg: Unser Team verfügt über eine große Expertise und jeder einzelne Kollege übernimmt viel Verantwortung. Außerdem heben wir uns vom Wettbewerb ab, indem wir langjährige Partnerschaften zu unseren Schwesterunternehmen in den Zielmärkten pflegen.“

Diese Eigenschaften überzeugten einen großen Hersteller von Schienenfahrzeugen so sehr, dass er das Team von Militzer & Münch in der Schweiz gleich mit einem Transportprojekt nach Polen beauftragte, das auf eine Zeit von drei Jahren angelegt ist. Im Mai startete der Transport der Teile für die Fahrzeuge. „Weitere Verträge sind bereits unterschrieben“, sagt Nikolaus Kohler. „Wir werden Produkte für einen der führenden Schweizer Einzelhändler aus dieser Region transportieren. Für einen anderen Kunden kümmern wir uns um die Distribution von Samen und Pflanzenschutzmitteln. In der verladenden Industrie in der Schweiz hat sich offensichtlich herumgesprochen, dass wir ein Spezialist für kundenbezogene Lösungen und Nischenmärkte sind – das macht das Team und mich sehr stolz.“

Eine glückliche Begegnung

Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Ein Importeur chinesischer Laserschneidemaschinen lernte auf einer Messe Barbara Zablocka von Militzer & Münch kennen – und hat mithilfe ihres Teams inzwischen bereits seine 25. Lieferung erfolgreich nach Polen transportiert.

Vorletztes Jahr stand der Unternehmer aus der Maschinenbau-Branche vor einer Herausforderung: Er wollte chinesische Maschinen nach Polen importieren, hatte auf diesem Gebiet aber wenig Erfahrung. Als er auf der Oberflächentechnik-Messe EXPO-SURFACE ausstellte, kam Barbara Zablocka, Business Development Managerin, Militzer & Münch Polen, mit einer Lösung auf ihn zu.

„Dem Unternehmer lag bereits das Angebot eines anderen Transportdienstleisters vor“, sagt Barbara Zablocka. „Es war preiswerter als unseres. Aber für den Kunden war der Preis zweitrangig. Denn der Wert der Maschinen ist so hoch, dass es ihm wichtiger war, professionell betreut zu werden.“

Partnerschaften nach China ausbauen

Dank der guten Zusammenarbeit mit Militzer & Münch China und der langjährigen Erfahrung auf dieser Relation konnten Barbara Zablocka und ihr Team den Kunden umfassend beraten. Schließlich bekamen sie den Auftrag.

„Bei Transporten aus China arbeiten wir eng mit unseren Kollegen vor Ort und in Deutschland zusammen“, sagt Barbara Zablocka. „Die Laserschneidemaschinen haben unsere Partner in der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao abgeholt.“ Von dort lieferte das Team die Container als Seefracht nach Gdynia an der polnischen Ostseeküste oder – bei einem Bestimmungsort nahe der deutschpolnischen Grenze – nach Hamburg. Die letzte Strecke bis zum Empfänger legten die Maschinen per Lkw zurück.

„Ich bin froh, dass der Importeur und ich auf der Messe ins Gespräch gekommen sind“, sagt Barbara Zablocka. „Inzwischen hat sich daraus eine sehr gute Zusammenarbeit entwickelt. Beide Seiten profitieren von der Kooperation. Der Kunde ist bei uns gut aufgehoben – und wir bauen unsere bestehenden Partnerschaften auf der Relation China immer intensiver aus.“ Inzwischen haben Barbara Zablocka und ihr Team zehn Transporte aus China für den Kunden organisiert und planen weitere.

Mobiltelefone im Flugmodus

Mobiltelefone gelten aufgrund ihrer Akkus als Gefahrgut. Das und mehr muss beim Transport von Handys per Luftfracht beachtet werden. Für Militzer & Münch kein Problem: Das Unternehmen übernimmt für einen führendenden Hersteller von Mobiltelefonen zeitkritische Transporte von China nach Russland, Osteuropa und Zentralasien.

Militzer & Münch arbeitet bereits seit 2010 mit einem führenden Hersteller von Mobiltelefonen aus China zusammen. „Wir transportieren Mobiltelefone und andere Telekommunikationsausrüstung aus dem chinesischen Shenzhen nach Moskau und zu diversen Destinationen in Osteuropa und Zentralasien“, sagt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East, M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Der Kunde schreibt den Auftrag regelmäßig neu aus – 2018 haben wir erneut den Zuschlag für eine zweijährige Laufzeit erhalten. Seitdem haben wir im Rahmen dieses Auftrags bereits ein Gesamtgewicht von 800 Tonnen transportiert.“

Enges Zeitfenster

Neben der russischen Hauptstadt sind die Ziele der Transporte Minsk (Belarus), Almaty (Kasachstan), Bischkek (Kirgisistan), Duschanbe (Tadschikistan), Taschkent (Usbekistan) und Kiew (Ukraine). Doch bevor die Mobiltelefone an ihren Zielen ankommen, muss das Militzer & Münch Team einige Hürden nehmen. „Für jeden Transport plant der Kunde nur eine sehr geringe Umschlagszeit ein – von Tür zu Tür, je nach Destination zwischen vier und sieben Tagen“, sagt Andreas Löwenstein. „Wir haben uns dem Kunden gegenüber verpflichtet, dieses enge Zeitfenster einzuhalten.“

Eine weitere Herausforderung stellen die Lithium-Akkus dar, die in den Mobiltelefonen verbaut sind. Der Kontakt von Lithium und beispielsweise Wasser kann heftige chemische Reaktionen hervorrufen. Die daraus entstehende Wärmeentwicklung ist so stark, dass sie zu Bränden und Explosionen führen kann.

Aufgrund dieser Risiken gelten die Akkus als Gefahrgut und dürfen nur unter strengen Auflagen transportiert werden. Doch selbst bei fachgerechten Voraussetzungen erlauben nicht alle Airlines und Flughäfen Lithium-Akkus als Frachtgut. Ein Großteil der Lieferungen wickelt der Logistikdienstleister über den Flughafen in Hongkong ab. Hier bieten nur wenige Flüge die richtigen Voraussetzungen für die Transporte: wöchentlich eine Flugverbindung nach Moskau und zwei Flüge nach Zentralasien – via Istanbul and Baku.

Wie ein Uhrwerk

„Da es sich um einen Door-to-Door Auftrag handelt, wickeln wir die Transporte multimodal ab“, sagt Andreas Löwenstein. „Die Güter werden nicht nur in der Luft, sondern auch auf dem Wasser, auf der Schiene und auf der Straße transportiert. Die verschiedenen Phasen der Transporte müssen wie ein Uhrwerk zusammenspielen, damit die Ware rechtzeitig ankommt.“

Die zehnjährige Zusammenarbeit mit dem Kunden zeigt: Militzer & Münch bietet eine Mischung aus Know-how, Koordination und Effizienz, die selbst den höchsten Ansprüchen gerecht wird.

Lust auf Kaffee

Kaffee ist in Polen beliebt – und inzwischen auch ein Export-Schlager: Nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit hat sich einer der größten Kaffeeproduzenten Polens für Militzer & Münch als alleinigen Transportdienstleister entschieden.

Lange arbeitete der Produzent mit verschiedenen Transportdienstleistern zusammen. Auch Militzer & Münch gewann das Unternehmen vor einigen Jahren als Kunden und lieferte Kaffee in die ganze Welt.

„Unser Team setzt sich bei diesem Projekt voll ein“, sagt Michał Styrylski, der die Niederlassung von Militzer & Münch Polen in Krakau leitet. „Und Pawel Twardokęs, unser Direktor für Luft- und Seefracht, hält unseren Kunden bei allen Arbeitsschritten auf dem Laufenden.“ Für jeden Auftrag erarbeitet das Team maßgeschneiderte Zeitpläne mit flexiblen Auswahloptionen.

Auf allen Ebenen überzeugt

„Unser Kunde merkte schnell, dass er sich auf uns verlassen kann“, sagt Michał Styrylski. „Seit dem ersten Auftrag gehen wir intensiv auf seine Wünsche ein.“ Schon nach wenigen Monaten lud der Kunde das Krakauer Team persönlich ein, um sich über weitere Services von Militzer & Münch zu informieren.

Mit der Verantwortung wuchs auch das Vertrauen – und das Team hatte die Chance, immer mehr Transporte zu übernehmen. Dann beauftragte das Unternehmen Militzer & Münch mit der bis dato größten Lieferung. Das Team sollte eine Luftfrachtsendung mit einem Gesamtvolumen von über 40 Tonnen von Polen nach Japan transportieren – und meisterte diese Herausforderung erfolgreich.

„Das hat den Kaffeeproduzenten überzeugt“, sagt Michał Styrylski. „Beim nächsten Meeting teilte er mit, ab jetzt ausschließlich mit uns zusammenarbeiten zu wollen. Das bestätigt uns in unserem täglichen Einsatz: Natürlich bringen wir Sendungen schnell und reibungslos ans Ziel. Doch was zählt, sind langfristiges Engagement und gute Kommunikation. Wir fragen unseren Kunden regelmäßig, was wir noch besser machen könnten und wachsen dadurch gemeinsam.“

Das Team von Militzer & Münch Polen. Von links nach rechts: Szymon Marzyński (Operations), Marta Gęsiak (Operations) und Michał Styrylski (Branch Manager Krakau)

Frisch poliert

Wie kommen Online-Händler an die Produkte, die sie verkaufen? Eines der größten internationalen E-Commerce-Unternehmen bestellt Schuhcreme, Bürsten und Einlegesohlen bei einem beliebten polnischen Hersteller – und hat Militzer & Münch damit beauftragt, die Produkte über den Atlantik zu bringen.

Vor drei Jahren hatte das Team von Militzer & Münch Polen zum ersten Mal die Chance, über einen amerikanischen Agenten für einen großen internationalen Online-Händler zu arbeiten. „Der Agent bat uns, ihm diverse Schuhpflegeprodukte eines polnischen Herstellers in die USA zu liefern“, sagt Barbara Zablocka, Key Account Managerin, Militzer & Münch Polen. „Das Zeitfenster war eng. Daher einigten wir uns darauf, die Paletten per Luftfracht zum Flughafen Indianapolis zu transportieren. Von dort gingen sie per Lkw zu den Lagern des Kunden in verschiedenen US-Bundestaaten.“

Barbara Zablocka und ihre Kollegen lieferten so zuverlässig, dass der Agent weitere Bestellungen in Auftrag gab. Bald fragte er das Team nach weiteren Services, und sie handelten neue Konditionen aus. Inzwischen versendet Militzer & Münch die Ware per Seefracht. Das bedeutet: längere Transitzeit, aber niedrigere Transportkosten.

„Für ein so großes internationales Unternehmen zu arbeiten, ist eine besondere Herausforderung – aber auch eine Chance“, sagt Barbara Zablocka. „Wir müssen uns an strenge Richtlinien und enge Zeitvorgaben halten. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Fähigkeiten und die Relation Polen-USA enorm weiter. Davon profitieren auch andere Kunden.”

Expresslieferungen für die Luftfahrt

Die Ersatzteilversorgung ist maßgeblich für die Effizienz in der Luftfahrtbranche. Militzer & Münch China hat sich auf einen besonders kritischen Bereich der Ersatzteileverfügbarkeit spezialisiert: „Aircraft on Ground“ (AOG).

„Aircraft on Ground“ stellt eine komplexe Herausforderung an Logistikunternehmen. Im Falle eines AOG in der Luftfahrt ist eine Maschine aus technischen Gründen nicht flugtüchtig. Wenn das Flugzeug wegen fehlender Ersatzteile am Boden bleiben muss, führt dies oft zu Verspätungen im Flugplan, langen Wartezeiten für die Passagiere und enormen finanziellen Verlusten für die Fluggesellschaften.

Ein genauer Blick auf AOG

Um Passagiere und Fracht schnellstmöglich transportieren zu können, setzen viele Fluggesellschaften auf Militzer & Münch China als ihren AOG-Dienstleister. Denn das in Beijing ansässige Team von elf Mitarbeitern ist spezialisiert auf das Geschäftsfeld. „Für den Bereich AOG sind wir bereits seit über 20 Jahren aktiv“, sagt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East, M&M Militzer & Münch International Holding AG. Drei bis fünf Prozent der monatlichen Transporte sind AOG-Sendungen. Militzer & Münch sorgt dafür, dass die Ersatzteile in einer möglichst kurzen „Total Turnaround Time“ am Standort des Flugzeugs zur Verfügung stehen.

Schnelles Handeln

Bevor die Lieferungen an ihrem Ziel ankommen, muss Militzer & Münch China allerdings mehrere Hürden nehmen. Eine Herausforderung ist, dass sich Notfälle schlecht voraussehen lassen – deshalb ist es dem Logistikdienstleister wichtig, rund um die Uhr für seine Kunden erreichbar zu sein. „Wir arbeiten im Schichtbetrieb; auch nach den üblichen Geschäftszeiten beantworten wir E-Mails und Anrufe rechtzeitig. Einer unserer Mitarbeiter hat das Handy immer dabei, auch an Feiertagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die AOG-Anforderung von einem chinesischen Kunden oder unserem Partner im Ausland eingeht – wir werden sofort tätig,“ sagt Yue Sun, Abteilungsleiterin Luftfahrt-Ersatzteile, Militzer & Münch China.

 

“Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern.”

Yue Sun
Militzer & Münch China

 

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Die chinesische Militzer & Münch Landesgesellschaft ist stark aufgestellt. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wickelt das Team Luftfahrt-Ersatzteile-Transporte gemeinsam mit der deutschen Militzer & Münch Niederlassung Hamburg ab. Kontaktstelle für chinesischen Airline-Kunden ist die AOG-Abteilung in Peking, die alle Lieferungen an Militzer & Münch Hamburg kommuniziert. Die Zusammenarbeit mit Agenten in der EU und in Großbritannien wird ebenfalls von den Mitarbeitern in Peking koordiniert.

Bei der Expresslieferung für Ersatzteile leitet Militzer & Münch China verschiedene Schritte in die Wege, die nahtlos ineinandergreifen: Experten und Fachingenieure müssen zur Verfügung gestellt, die Tätigkeiten aller Beteiligten zeitlich abgestimmt und der AOG-Auftrag schnellstmöglich ausgeführt werden.

Militzer & Münch China – stark in der Luftfracht

Militzer & Münch expandierte nach Übersee, als der Globalisierungsgedanke anderer Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckte. Bereits Mitte der 1950er Jahre unternahm das Unternehmen erste Schritte in die Luftfrachtbranche und konnte sein Netzwerk seitdem stetig ausbauen. Die erste eigene Vertretung in Asien wurde 1981 eingerichtet, und als einer der ersten ausländischen Logistikdienstleister erhielt Militzer & Münch in China die Speditionslizenz der Klasse A. Heute ist die Luftfracht der größte Geschäftsbereich von Militzer & Münch China. Sie machte etwa 60 Prozent des Umsatzes der Landesgesellschaft im Jahr 2018 aus.

Modernste IT-Lösungen

Um die benötigten Ersatzteile an das Endziel zu schaffen, muss deswegen auch die IT einen präzisen und schnellen Austausch von Informationen erlauben. „AOG umfasst nicht nur operative, sondern auch strategische Fragen wie die Abstimmung der IT- und Datenanforderungen an unsere IT-Systeme”, erklärt Andreas Löwenstein.

“Welche Ersatzteile benötigt werden, kann so unterschiedlich sein wie die eingehenden AOG-Aufträge”, betont Dirk Bukowski, Regional Manager North bei Militzer & Münch Deutschland und verantwortlich für den Hamburg Aviation Control Tower. „Die von uns gelieferten Teile reichen von einem einzelnen Beutel mit einigen Spezialschrauben bis hin zu kompletten Kabinensegmenten wie Toiletten, Triebwerksteilen, Strukturkomponenten oder Teilen der Innenausstattung.“

Zuverlässiger Transport

Speziell trainierte Mitarbeiter von Militzer & Münch kümmern sich von A bis Z um den gesamten Zyklus der AOG-Aufträge. „Jedes Mitglied in unserem Luftfahrt-Ersatzteile-Team ist mit den Aufträgen aller unserer Kunden und mit den Handhabungsverfahren in den EU-Ländern vertraut. Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern“, sagt Yue Sun.

Dabei sind die Aufgaben der Teams klar definiert: Peking hält alle eingehenden Lieferungen und die lokalen Bestände im Auge. Wenn ein Kunde Ersatzteile deutscher Lieferanten benötigt, informiert Peking die deutsche M&M Niederlassung in Hamburg mit genauen Transportanweisungen. Diese schließt sich mit den Zuliefererbetrieben kurz; wenn das Ersatzteil lieferbar ist, wird eine Sonderabholung organisiert und an das Hamburger AEROSPACE-Lager geliefert, einschließlich spezieller Abholung und Notfallbuchung beim Spediteur. Nach- und Rückverfolgung der Ware sind ebenfalls gegeben. Anschließend gehen die Ersatzteile dann gemäß dem Auftrag nach China. Die Kollegen in Peking nehmen die Ware entgegen und erledigen die Zollabfertigung.

Militzer & Münch baut Netzwerk in Afrika weiter aus

Das Team von Militzer & Münch prüft und entwickelt derzeit neue Relationen in Afrika. Unterstützt werden die Mitarbeiter dabei von lokalen Agenten. Zwei Länder stehen für die neuen Aktivitäten bereits fest.

Seit vielen Jahren ist Militzer & Münch in Marokko, Tunesien und Algerien aktiv. In einigen Schwellenmärkten südlich des Maghreb sieht Militzer & Münch aufgrund des Wirtschaftswachstums ebenfalls großes Potenzial. Vor einiger Zeit hat das Unternehmen begonnen, seine Beziehungen in diese Länder auszubauen.

Der Entscheidung, in welchen neuen Märkten Militzer & Münch aktiv wird, ging eine intensive Analyse voraus: Holger Seehusen, M&M Group Manager Air & Sea, untersuchte gemeinsam mit seinem Kollegen Stéphane Grèze, Managing Director, Militzer & Münch Tunesien, welche Länder geeignete Anknüpfungspunkte für künftige Transporte bieten.

Militzer & Münch ist in Afrika bereits in Algerien, Marokko und Tunesien aktiv. Zu den Märkten, die das Unternehmen ausbauen möchte, zählen Äthiopien und der Senegal.

Neue Handelsrouten

Zu diesen Märkten zählen unter anderem Äthiopien und der Senegal. Beide Staaten bieten eine Infrastruktur, auf die Militzer & Münch optimal aufbauen kann. Außerdem verfügt das Team bereits über gute Kontakte zu lokalen Partnern. Äthiopien ergänzt durch seine Lage im Osten Afrikas die Verkehre von und nach Asien optimal. Mit der Aktivität im Senegal würde Militzer & Münch die bestehenden Maghreb-Verkehre in Richtung Südwesten und Elfenbeinküste erweitern.

„Aktuell bauen wir ein Netzwerk zuverlässiger Agenten in Äthiopien und im Senegal auf“, sagt Holger Seehusen. „Wir stärken die Beziehungen vor Ort und nutzen das lokale Know-how, das besonders bei einer rauen Landschaft wie der Äthiopiens wichtig ist. So stellen wir reibungslose Transporte sicher. Wir sind zuversichtlich, unseren Kunden schon bald umfassende Luft- und Seefrachtservices auf diesen Relationen anbieten zu können.“

Senegambia Bridge eröffnet neue Wege

2019 stellte die Regierung im westafrikanischen Gambia mit der Senegambia Bridge eine wichtige Handelsroute fertig. Die fast zwei Kilometer lange Brücke über den gleichnamigen Fluss Gambia verbindet den nördlichen und südlichen Teil des Landes, das vom Senegal umschlossen wird. Dadurch können Lkw den so genannten Trans-Gambia-Highway (im Senegal: Transgambienne) durchgehend befahren. Von dem neu entstandenen Transportweg profitieren die lokale Wirtschaft und die internationalen Handelsbeziehungen.

Kunst auf Reisen

1.000 Werke aus 100 Ländern – die NordArt in Büdelsdorf bei Rendsburg gilt als eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Die Mongolei ist in diesem Sommer mit einem eigenen Kunst-Pavillon vertreten. Militzer & Münch transportierte die Exponate von der mongolischen Hauptstadt nach Büdelsdorf in Schleswig-Holstein.

Kunst ist bekannt dafür, Grenzen zu überschreiten. Bei Militzer & Münch geschieht dies wortwörtlich. Das Unternehmen transportierte mehr als 50 Ausstellungsstücke von der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator nach Büdelsdorf. 16 Tage brauchte der 40-Tonnen-Lastwagen für die 9.000 Kilometer lange Strecke über Russland bis zum Ausstellungsgelände der NordArt. Ein langer Weg für die empfindlichen Exponate. Eine Herausforderung für die Logistik: Die unterschiedlichen Größen und Materialien der Kunstwerke. Die Sammlung umfasst traditionelle Portraitgemälde, aber auch Installationen, beispielweise aus Ästen und Kabelbindern. Das Speditionsunternehmen hat Erfahrung im Umgang mit empfindlichen Ausstellungsstücken: Militzer & Münch lieferte schon mehrfach Kunstwerke zur NordArt.

Installationen mit Diplomatenstatus

Unterstützt wurde der Transport durch die Mongolische Botschaft in Berlin, das Mongolische Handelsministerium und das Deutsche Außenministerium. So konnten die Exponate als „Diplomatengut“ verschickt werden, das erleichterte die Grenzformalitäten. Nur einmal kam die Reise ins Stocken: An der Grenze zu Weißrussland stand der Lkw wegen der Osterferien vier Tage in einer langen Schlange. Trotz leichter Verzögerung hielt Militzer & Münch den Zeitplan aber ein. Nach 16 Tagen kamen die Kunstwerke der 23 Künstler wie geplant in Büdelsdorf an. Kunst kann also tatsächlich Grenzen überwinden.

Die NordArt läuft noch bis zum 13. Oktober in Büdelsdorf.

Regelmäßige Maghreb-Verkehre

Für Kunden mit Exporten in den Maghreb bietet die türkische Landesgesellschaft von Militzer & Münch jetzt regelmäßige Verkehre an. Jeden Freitag und Samstag transportiert das Team Textilprodukte und Lieferungen für andere Branchen nach Marokko und Tunesien. Gebündelt wird in Istanbul, aber die Produkte stammen aus allen Landesteilen der Türkei.

„Bisher transportieren wir überwiegend Textilprodukte in die Maghreb-Staaten, das heißt, unter anderem Stoffe, Nähgarne, Reißverschlüsse und Knöpfe“, sagt Alex Sandalcidis, stellvertretender Geschäftsführer Militzer & Münch Türkei. „Das ist eine der wichtigsten türkischen Exportbranchen. Aber wir bieten auf dieser Relation auch Transporte für alle anderen Branchen an, zum Beispiel für den Automotive-Bereich.“

Exporte aus der ganzen Türkei

„Viele unserer Aufträge haben Bestimmungsorte in Marokko und Tunesien, häufig liefern wir auch nach Oran in Algerien“, sagt Alex Sandalcidis. „Die Güter werden von zahlreichen türkischen Abgangsorten nach Istanbul vorgeholt. Dort bereiten wir sie in unserer neuen Logistikanlage für den Export vor. Jeden Freitag und Samstag liefern wir sie von dort gebündelt per Lkw nach Vitrolles oder Lyon, unsere französischen Umschlagstationen für Maghreb-Verkehre.“

Im Rahmen dieser Transporte arbeiten Alex Sandalcidis und sein Team eng mit ihren Kollegen von Militzer & Münch in Frankreich, Marokko und Tunesien zusammen. „In den meisten Fällen sind die Güter nicht nach Bestimmungsort vorsortiert – das übernehmen die Kollegen von Militzer & Münch Frankreich“, sagt Alex Sandalcidis.

„Dann beginnt die letzte Transportetappe. Die Sendungen mit Bestimmungsort Marokko liefern wir über Algeciras in Spanien zu den Kollegen in Tanger und in Casablanca, die sie schließlich ans Ziel nach Rabat, Meknes, Fes und in andere marokkanische Städte transportieren.“

Per Ro/Ro nach Tunesien

Die anderen Sendungen erreichen per Ro/Ro (siehe Kasten) die tunesischen Städte Rades und Sousse. „Von dort liefern wir sie per Door-to-Door-Transport an ihre Destinationen“, sagt Alex Sandalcidis. „Die Verzollung übernehmen die Empfänger.“ Die Transporte zu den Logistikanlagen in Tanger und Rades dauern insgesamt nur etwa zehn Tage. Auf dem Rückweg transportieren die Lkw Waren für Frankreich.

Ro/Ro – kurz erklärt

Ro/Ro ist die Abkürzung für den englischen Logistikbegriff „Roll on/Roll off“. Dabei fahren beladene LKW / Trailer oder Bahnwaggons direkt auf das Schiff. Diese Transportvariante ist verhältnismäßig schnell und flexibel. Außerdem schont sie die Ladung, da sie ganz ohne Umschlagen am Hafen auskommt.

Klassische Ro/Ro-Schiffe sind speziell als Fähren für rollende Fracht konzipiert. Ihre Ladedecks erstrecken sich über die gesamte Schiffslänge und erlauben das Auf- und Abfahren von Lkw oder Zügen über die Heck-, Bug- und Seitenluken. Sogenannte ConRo-Schiffe können neben Lkw und Zügen auch Container transportieren.

Süßes für Usbekistan

Yulduz Babajanova, Leiterin der Projektabteilung bei Militzer & Münch Usbekistan, stellte den reibungslosen Ablauf des Transports sicher.

Militzer & Münch Usbekistan hat erstmals ein Großprojekt für den Süßwarenhersteller Crafers abgewickelt. Das Auftragsvolumen umfasste 56 Full Truck Loads (FTL) mit Maschinen aus Europa im Wert von umgerechnet rund 10 Millionen US-Dollar. Der Export erfolgte in Zusammenarbeit mit litauischen Partnern.

„Die Lieferung enthielt unter anderem Messgeräte und Bonbonpressformen“, sagt Yulduz Babajanova, Leiterin der Projektabteilung bei Militzer & Münch Usbekistan. „Außerdem transportierten wir Übermaßsendungen für die Produktion von Süßwaren, zum Beispiel Förderbänder oder große Koch- und Temperierstationen.“

In Deutschland, den Niederlanden und Italien sammelte das Team die Fracht, die es anschließend in Zusammenarbeit mit litauischen Partnern exportierte. „Wir konnten die Lkw-Anzahl – dank optimaler Beladung und Stapelung – von anfangs 60 geplanten auf 56 verringern“, sagt Yulduz Babajanova. In Litauen übernahm Militzer & Münch das Zoll-Management für alle Versender.

Umfangreiche Versicherung und Koordination

„Wir haben den Transport der zerbrechlichen Ausrüstung optimal versichert und koordiniert“, sagt Yulduz Babajanova. „Dennoch stand ich bis spätabends in regelmäßigem Kontakt mit unserem Kunden und dem Absender der Waren. Während der 16-tägigen Transitzeit habe ich jeden Umladeprozess kontrolliert. Mein Kollege Mirodil Khamzaev aus der Projektabteilung unterstützte mich bei der Koordination der Fahrer und erledigte alle Dinge im Zusammenhang mit der Versicherung. So hat alles reibungslos geklappt – die Bonbonproduktion kann beginnen.“

Für die AKFA-Gruppe, zu der Crafers gehört, übernimmt Militzer & Münch Usbekistan dieses Jahr noch weitere Projekte – unter anderem für das International Business Center Tashkent.