Nach mehr als einem Jahr Pandemie blickt die Militzer & Münch Gruppe insgesamt zufrieden auf 2020 zurück. In den einzelnen Regionen fällt die Bilanz unterschiedlich aus – aber eines steht fest: Die Mitarbeiter sind engagiert, die kleinen und großen Herausforderungen kreativ zu meistern und immer ein offenes Ohr für die Kunden zu haben.
Das Geschäftsjahr 2020 der Militzer & Münch Gruppe ist insgesamt zufriedenstellend gelaufen. „Mit dem Begriff ‚Mixed fortunes‘ lässt sich das vergangene Jahr ganz gut zusammenfassen“, sagt Alexei Kovalenko, Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch sowie Sprecher des Militzer & Münch Group Managements. „Bis auf das Frühjahr, speziell den Monat April, der aufgrund der vollkommen neuen Situation von vielen Unsicherheiten geprägt war, verlief der Rest des Jahres weitestgehend im Rahmen unserer Erwartungen.“ Positiv entwickelt hat sich das Geschäft unter anderem in Westeuropa, hier insbesondere in Frankreich und Deutschland, sowie im Maghreb.
Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung haben die Teams von Militzer & Münch in den einzelnen Ländern. „Die vergangenen Monate haben uns wieder einmal bestätigt: Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital“, sagt Alexei Kovalenko. „Neben den Rahmenbedingungen, die uns durch die Regierungen vorgegeben werden, hängt die Entwicklung eng mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammen. In vielen Fällen hat das lokale Management die temporären und notwendigen Maßnahmen wie Kurzarbeit gut kommuniziert, und die Teams haben mitgezogen – das war entscheidend, um auch in Zukunft zu bestehen.“
Hinzu kommt, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in einigen Ländern gut waren, vor allem in Frankreich und Deutschland. Dort hat Militzer & Münch staatliche Unterstützung in Anspruch genommen. „In Deutschland haben wir im 2. Quartal über alle Geschäftsfelder hinweg einige schwere Wochen erlebt“, sagt Holger Seehusen, Mitglied des M&M Group Management und Geschäftsführer M&M air sea cargo GmbH. „Die Möglichkeit zur Kurzarbeit war wichtig für die Landesgesellschaft, und unser Team hat die Entscheidung vollumfänglich mitgetragen.“ In Zentralasien zum Beispiel gab es staatliche Unterstützung in dieser Form nicht, was die Situation weitaus schwieriger machte. Dort ist Militzer & Münch unter anderem im Projektgeschäft aktiv – das ist in der Pandemie allerdings spürbar zurückgegangen. „Zentralasien wurde und wird durch die Pandemie stark gebeutelt“, sagt Alexei Kovalenko. „Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Situation wieder entspannt und rechnen uns weiterhin große Chancen im Projektgeschäft entlang der neuen Seidenstraße aus.“
Positive Signale aus den Branchen
Die Nachfrage der Automotive-Kunden hat sich nach kleineren Rückgängen bereits 2020 wieder erholt, und auch in den Bereichen Textil und Kosmetik verzeichnet Militzer & Münch nur kleine Dellen im Transportbedarf. „Vor allem bei Kosmetik- und Hygieneartikeln waren unsere Erwartungen auf eine steigende Nachfrage vielleicht etwas höher als letztendlich zutraf“, sagt Holger Seehusen. „Ein positives Beispiel ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Teams in China und Deutschland beim Transport von Corona-Schutzmaterialien.“
Asien profitiert zudem vom E-Commerce-Geschäft, was sich insbesondere bei EMEX, dem eigenen Kurier- und Express-Service in Kasachstan, bemerkbar macht – eine Entwicklung, die sich bereits 2020 abzeichnete und im 1. Quartal 2021 fortsetzte. Das 1. Quartal 2021 verlief in allen Regionen gut, wobei die Landesgesellschaften in Asien gegenüber den europäischen noch mehr aufholen müssen.
In einigen Regionen stehen die Zeichen sogar auf Wachstum: Aus der ehemaligen Delegation in Malaysia ist eine eigene Landesgesellschaft als Joint Venture hervorgegangen. Militzer & Münch Frankreich hat die Unternehmen ITP und ITPL der LPS-Gruppe (Logistique et Prestations de Services) übernommen, um das Maghreb-Geschäft weiter zu stärken. Im österreichischen Wien ist Militzer & Münch seit Oktober 2020 mit einer eigenen Niederlassung vertreten. Und auch das Joint Venture in Serbien entwickelt sich vielversprechend. „2020 war das erste komplette Geschäftsjahr für das hochmotivierte Team“, sagt Alexei Kovalenko. „Dank der guten Entwicklung haben wir im März 2021 entschieden, die bisher gemietete Immobilie mit 10.000 Quadratmetern Lager- und 3.000 Quadratmetern Bürofläche in Dobanovci bei Belgrad zu erwerben und Militzer & Münch Serbien damit noch mehr Raum für Wachstum zu ermöglichen.“
Bereit für die Extra-Meile
Die Militzer & Münch Gruppe war schon immer flexibel, und das hat sich in der Pandemie noch einmal bestätigt. Wo es die Tätigkeiten zuließen, wurden kurzfristig Homeoffice-Möglichkeiten geschaffen. Sowohl die zentrale IT in Hof als auch die lokalen IT-Teams haben dazu beigetragen. Manche Standorte setzten auf ein rollierendes Modell, das dafür sorgte, dass die die Büros nie komplett besetzt waren.
Unter anderem für die Teams im Vertrieb ist die Pandemie mit den vielen Einschränkungen jedoch eine Herausforderung. „Persönlicher Kundenkontakt war zeitweise gar nicht möglich, und ausschließlich digitale Meetings sind für beide Seiten nicht einfach – weder für Spediteure noch für die Kunden“, sagt Holger Seehusen. „Die Kreativität der Mitarbeiter bei der Kundenansprache hat gezeigt, dass sie auch in schwierigen Zeiten motiviert sind, die Extra-Meile zu gehen, immer nah an den Kunden zu sein und ihre Bedürfnisse zu verstehen.“ Und sie beweisen viel Flexibilität: Kurzfristig einberufene Telefonkonferenzen über Landesgrenzen und Zeitzonen hinweg laufen sehr gut, ein intensiver und effizienter Austausch ist also auch digital möglich.
Die Bestandskundenpflege gestaltet sich in Pandemie-Zeiten einfacher als die Neukundengewinnung – aber Militzer & Münch war schon vor der Pandemie gut aufgestellt und konnte auf bestehende Kontakte setzen. Beispielsweise hat sich der Bereich Rail im Rahmen der M&M air sea cargo GmbH gemeinsam mit der InterRail Gruppe gut entwickelt. Auch die noch relativ neue Projektabteilung in Düsseldorf hat sich etabliert und innerhalb kürzester Zeit einige spannende Projektverladungen inklusive Nachläufe bis in das Hinterland realisiert. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung hat sich Militzer & Münch entschlossen, sich dem weltweiten Netzwerk Atlas Breakbulk Alliance (ABA) anzuschließen. Mitglieder sind ausschließlich Speditionsunternehmen mit einem Fokus auf Projektverladungen. Somit ist die Teilnahme an der dann hoffentlich im nächsten Jahr stattfindenden Messe Breakbulk Europe ein Muss.
Alexei Kovalenko, Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch sowie Sprecher des Militzer & Münch Group Managements
Holger Seehusen, Mitglied des Militzer & Münch Group Management und Geschäftsführer M&M air sea cargo GmbH