Die Ersatzteilversorgung ist maßgeblich für die Effizienz in der Luftfahrtbranche. Militzer & Münch China hat sich auf einen besonders kritischen Bereich der Ersatzteileverfügbarkeit spezialisiert: „Aircraft on Ground“ (AOG).

„Aircraft on Ground“ stellt eine komplexe Herausforderung an Logistikunternehmen. Im Falle eines AOG in der Luftfahrt ist eine Maschine aus technischen Gründen nicht flugtüchtig. Wenn das Flugzeug wegen fehlender Ersatzteile am Boden bleiben muss, führt dies oft zu Verspätungen im Flugplan, langen Wartezeiten für die Passagiere und enormen finanziellen Verlusten für die Fluggesellschaften.

Ein genauer Blick auf AOG

Um Passagiere und Fracht schnellstmöglich transportieren zu können, setzen viele Fluggesellschaften auf Militzer & Münch China als ihren AOG-Dienstleister. Denn das in Beijing ansässige Team von elf Mitarbeitern ist spezialisiert auf das Geschäftsfeld. „Für den Bereich AOG sind wir bereits seit über 20 Jahren aktiv“, sagt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East, M&M Militzer & Münch International Holding AG. Drei bis fünf Prozent der monatlichen Transporte sind AOG-Sendungen. Militzer & Münch sorgt dafür, dass die Ersatzteile in einer möglichst kurzen „Total Turnaround Time“ am Standort des Flugzeugs zur Verfügung stehen.

Schnelles Handeln

Bevor die Lieferungen an ihrem Ziel ankommen, muss Militzer & Münch China allerdings mehrere Hürden nehmen. Eine Herausforderung ist, dass sich Notfälle schlecht voraussehen lassen – deshalb ist es dem Logistikdienstleister wichtig, rund um die Uhr für seine Kunden erreichbar zu sein. „Wir arbeiten im Schichtbetrieb; auch nach den üblichen Geschäftszeiten beantworten wir E-Mails und Anrufe rechtzeitig. Einer unserer Mitarbeiter hat das Handy immer dabei, auch an Feiertagen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die AOG-Anforderung von einem chinesischen Kunden oder unserem Partner im Ausland eingeht – wir werden sofort tätig,“ sagt Yue Sun, Abteilungsleiterin Luftfahrt-Ersatzteile, Militzer & Münch China.

 

“Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern.”

Yue Sun
Militzer & Münch China

 

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Die chinesische Militzer & Münch Landesgesellschaft ist stark aufgestellt. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wickelt das Team Luftfahrt-Ersatzteile-Transporte gemeinsam mit der deutschen Militzer & Münch Niederlassung Hamburg ab. Kontaktstelle für chinesischen Airline-Kunden ist die AOG-Abteilung in Peking, die alle Lieferungen an Militzer & Münch Hamburg kommuniziert. Die Zusammenarbeit mit Agenten in der EU und in Großbritannien wird ebenfalls von den Mitarbeitern in Peking koordiniert.

Bei der Expresslieferung für Ersatzteile leitet Militzer & Münch China verschiedene Schritte in die Wege, die nahtlos ineinandergreifen: Experten und Fachingenieure müssen zur Verfügung gestellt, die Tätigkeiten aller Beteiligten zeitlich abgestimmt und der AOG-Auftrag schnellstmöglich ausgeführt werden.

Militzer & Münch China – stark in der Luftfracht

Militzer & Münch expandierte nach Übersee, als der Globalisierungsgedanke anderer Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckte. Bereits Mitte der 1950er Jahre unternahm das Unternehmen erste Schritte in die Luftfrachtbranche und konnte sein Netzwerk seitdem stetig ausbauen. Die erste eigene Vertretung in Asien wurde 1981 eingerichtet, und als einer der ersten ausländischen Logistikdienstleister erhielt Militzer & Münch in China die Speditionslizenz der Klasse A. Heute ist die Luftfracht der größte Geschäftsbereich von Militzer & Münch China. Sie machte etwa 60 Prozent des Umsatzes der Landesgesellschaft im Jahr 2018 aus.

Modernste IT-Lösungen

Um die benötigten Ersatzteile an das Endziel zu schaffen, muss deswegen auch die IT einen präzisen und schnellen Austausch von Informationen erlauben. „AOG umfasst nicht nur operative, sondern auch strategische Fragen wie die Abstimmung der IT- und Datenanforderungen an unsere IT-Systeme”, erklärt Andreas Löwenstein.

“Welche Ersatzteile benötigt werden, kann so unterschiedlich sein wie die eingehenden AOG-Aufträge”, betont Dirk Bukowski, Regional Manager North bei Militzer & Münch Deutschland und verantwortlich für den Hamburg Aviation Control Tower. „Die von uns gelieferten Teile reichen von einem einzelnen Beutel mit einigen Spezialschrauben bis hin zu kompletten Kabinensegmenten wie Toiletten, Triebwerksteilen, Strukturkomponenten oder Teilen der Innenausstattung.“

Zuverlässiger Transport

Speziell trainierte Mitarbeiter von Militzer & Münch kümmern sich von A bis Z um den gesamten Zyklus der AOG-Aufträge. „Jedes Mitglied in unserem Luftfahrt-Ersatzteile-Team ist mit den Aufträgen aller unserer Kunden und mit den Handhabungsverfahren in den EU-Ländern vertraut. Die Kollegen kennen die wichtigsten Flugzeugteile und sind erprobt im Umgang mit übergroßen und gefährlichen Gütern“, sagt Yue Sun.

Dabei sind die Aufgaben der Teams klar definiert: Peking hält alle eingehenden Lieferungen und die lokalen Bestände im Auge. Wenn ein Kunde Ersatzteile deutscher Lieferanten benötigt, informiert Peking die deutsche M&M Niederlassung in Hamburg mit genauen Transportanweisungen. Diese schließt sich mit den Zuliefererbetrieben kurz; wenn das Ersatzteil lieferbar ist, wird eine Sonderabholung organisiert und an das Hamburger AEROSPACE-Lager geliefert, einschließlich spezieller Abholung und Notfallbuchung beim Spediteur. Nach- und Rückverfolgung der Ware sind ebenfalls gegeben. Anschließend gehen die Ersatzteile dann gemäß dem Auftrag nach China. Die Kollegen in Peking nehmen die Ware entgegen und erledigen die Zollabfertigung.

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