Das „Tor zu Welt“ – so selbstbewusst positioniert sich seit Jahrzehnten die Handels- und Hafenstadt Hamburg. Die zweitgrößte Stadt der Bundesrepublik ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt – Schiffe aus aller Welt schlagen hier ihre Ware um. Auch für Militzer & Münch in Deutschland ist Hamburg das Gateway für Seefracht-Sendungen, sowohl für den Import als auch für den Export.
„Wir profitieren in Hamburg von den kurzen Wegen“, sagt Dirk Bukowski, Regional Manager North M&M Air Sea. „Natürlich können wir Seefracht aufgrund der Digitalisierung heutzutage theoretisch von überall organisieren. Aber die operative Arbeit ist noch viel zielgerichteter und produktiver dank unserer Niederlassung vor Ort in Hamburg am Seehafen.“
Das Team von Militzer & Münch in Hamburg kann seinen Kunden alle Services gebündelt anbieten – dazu gehören auch die Abfertigung, der Empfang der Ware und die Verzollung. Um die Kompetenzen bestmöglich auszuschöpfen, arbeiten die Mitarbeiter mit allen anderen Militzer & Münch Niederlassungen zusammen, vor allem in Deutschland. Beispielsweise stimmen sich die Hamburger eng mit dem Team in Düsseldorf ab, das aufgrund der Nähe zu Antwerpen ebenfalls eine starke Seefrachtabteilung hat.
Kein Nischen-Spediteur
Von Hamburg aus bietet Militzer & Münch neben den See- auch Luftfrachtsendungen an. Dabei ist der Logistiker nicht auf bestimmte Branchen oder Waren festgelegt. „Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes ein ‚Allrounder‘ für unsere Kunden“, sagt Dirk Bukowski. „Möglich sind generell alle Branchen und alle Relationen, die wir für Seefracht nutzen können. Dabei bedienen wir vor allem das magische Dreieck aus Europa-Asien-Nordamerika.“
Zu den Gütern im Export zählen unter anderem Maschinenanlagen, Komponenten für die Automotive-Branche und Konsumgüter wie Lebensmittel. Aus Übersee, vornehmlich aus Asien, importiert Militzer & Münch eine ganze Bandbreite an Produkten von Elektro- und Haushaltsgeräten über Textilien bis hin zu Spielwaren und Tee.
In den letzten zwei Jahren gelang es dem Hamburger Militzer & Münch Team, das Sendungsaufkommen um 10 bis 15 Prozent zu steigern. Zu dieser erfolgreichen Entwicklung hat unter anderem auch der Export für einen großen deutschen Süßwarenhersteller beigetragen. Wöchentlich gehen für den Kunden mehrfach große Kühlcontainer überwiegend nach Japan, aber auch in andere Regionen Asiens.
Besonders in und mit Nordamerika entwickelt sich das Geschäft. Den Grund dafür sieht Dirk Bukowski in drei wichtigen Faktoren:
Seit Sommer 2017 beschäftigt Militzer & Münch einen Route Development Manager, der sich ausschließlich auf Nordamerika konzentriert – dieser pflegt intensiv die Partnerschaften vor Ort.
Mit Teams im Südosten, Westen und in der Mitte Deutschlands bietet Militzer & Münch viel Know-how und konnte so den Seefrachtvertrieb weiter ausbauen.
In Hamburg agiert eine operativ sehr erfahrene Mannschaft im Export.
In Zusammenarbeit mit den Kollegen in München bearbeitet das Hamburger Team derzeit Großaufträge mit einigen hundert Containern von zwei deutschen Kunden, die Maschinen, Fassaden-Teile und weitere Bau-Komponenten in den Nordosten und den Süden der USA exportieren.
Herausforderungen und Ziele
Deutschland ist im Luft- und Seefrachtsektor sehr weit entwickelt. Viele große Spediteure sind in der Branche tätig. Das macht es für einen Mittelständler wie Militzer & Münch zur Herausforderung, sich im Markt zu behaupten. „In den letzten Jahren konnten wir uns über viele schöne Projekte freuen“, sagt Dirk Bukowski. „Trotzdem müssen wir kämpfen. Wir müssen genau festlegen, wofür Militzer & Münch steht und uns mit unseren Services vom Wettbewerb absetzen.“
Eines dieser Merkmale ist zum Beispiel, dass Militzer & Münch in Hamburg seinen Kunden einen festen Ansprechpartner zur Seite stellt, der sie das ganze Projekt über in allen Belangen betreut. „Unsere Kunden kennen ihre Ansprechpartner persönlich, unsere Mitarbeiter kennen unsere Kunden in- und auswendig“, so Dirk Bukowski.
Als besonders wichtig sieht der Regional Manager auch den „Kampf um die Talente“: Das Hamburger Team will bei den Young Professionals präsent sein und die richtigen Mitarbeiter einstellen. Junge Menschen wollen ihre Karriere jedoch oft bei den großen Logistikunternehmen starten. Das Hamburger Militzer & Münch Team bietet den jungen Talenten darum klare Chancen – beispielsweise können die Mitarbeiter bei Militzer & Münch früh Verantwortung übernehmen.
„Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren weiteres Wachstum zu generieren“, sagt Dirk Bukowski. „Dafür wollen wir unseren Kundenstamm in Hamburg weiter ausbauen und festigen.“
Bedroht die neue Seidenstraße die Seefracht?
Die Belt and Road Initiative in den Händen von China sorgt für einen immer stärkeren Ausbau der neuen Seidenstraße. Seither wickeln Logistiker vermehrt Transporte zwischen Europa und Asien über die Bahn ab. Das Militzer & Münch Team in Hamburg beobachtet, dass mittlerweile viele Kunden 10 bis 15 Prozent des Containeraufkommens fest auf der Bahn einplanen.
Heutzutage wird oft besonders zeitkritische Ware per Bahn transportiert, da dies im Vergleich zum Schiff der schnellere Transportweg ist. Trotzdem haben die stetig steigenden Zahlen der Bahntransporte keine negativen Auswirkungen auf die Seefrachttransporte. Fakt ist, dass die Kapazitäten bei der Seefracht immer noch viel größer sind. Laut Dirk Bukowski könnte sich der Bahnverkehr verhundertfachen und würde immer noch nicht für eine mindere Auslastung der Schiffe sorgen. Auf einen Container-Ganzzug passen im Normalfall nur 42 x 40‘ Container, während per Schiff mittlerweile durchschnittlich rund 20.000 TEU transportiert werden, was 10.000 x 40‘ Containern entspricht.